Tips von Profis?

Mastix

Forum-Guru
Oh ja, Kinoplakate - Spiel mir das Lied vom Tod- mein Lieblingsplakat.
Ich hab den Film dann mal irgendwie auf Video ohne Cover bekommen, und hab den unteren Teil des Plakates dann auf ein Videocassettencover gemalt. Mit Tuschkasten gemalt und mit klarem Nagellack versiegelt. Das war zu der Zeit,als meine Leidenschaft zur Malerei wieder so richtig erweckt wurde. Aber beraten hat mich dahingehend niemand. Für Kunstbücher hatte ich kein Geld und einen PC hatte ich damals noch nicht. Aber das Cover sah rattenscharf aus !
Ansonsten , mit diesen am PC zusammengestellten Bildern kann ich so nichts mehr anfangen. Vielleicht bin ich auch nur hoffnungslos altmodisch.

Liebe Grüße
Marion
 

parkgalerie

Mitglied
Hallo,

Ich habe zwar Malerei studiert, würde mich jedoch trotzdem scheuen, ungefragt irgendwelche Tipps in den Raum zu werfen.
Und wenn man sich in diesem Thread die Ansichten über Kunststudenten so durchliest, sind da Kommentare ja auch gar nicht erwünscht.

Klaus
 

annah

Forum-Guru
Hallo Klaus,

das siehst Du nun auch wieder falsch. Klar sind Kommentare von Leuten, die wissen wie es geht immer erwünscht. Nur das ich denke, daß man dafür nicht unbedingt studiert haben muß.
Allerdings gebe ich zu, daß man in unserer Zeit als Nichtstudierter kaum eine Chance hat als Künstler Fuß zu fassen. Die Aussage "Ach, Sie sind Autodidakt..." stempelt einen oft als nicht fähig ab, ohne daß die Werke überhaupt gesehen wurden. Naja, vielleicht ist das ja auch so, aber es scheint doch bald wichtiger zu sein bei wem man Schüler war, als was man schafft.
Also freu Dich über Dein Studium und laß uns "Dummchen" teilhaben an den Weisheiten, die Dir vermittelt wurden :00000292:.

Viele Grüße
Anna
 
C

Carpenter

Gast
Hallo Klaus,
Kommentare sind immer erwünscht und höchst willkommen auch wenn jemand einfach mal schreibt, dass ihm das von mir gezeigte so gar nicht gefällt. Wenn es sich um Tipps handelt welche mir dann auch noch weiterhelfen, umso besser. Also nicht zurückhalten!

Viele Grüße Carpenter
 

Zusje

Mitglied
Die Sorte von Kunst, wie sie viele hier vielleicht gerne lernen möchten (z.B. die der Alten Meister), kann man kaum an irgendeiner deutschen Kunsthochschule studieren.

ich habe schon öfters in museen kunststudenten gesehen, die alte meister kopierten. Vielleicht hängt der inhalt eines kunststudiums auch von der jeweiligen hochschule ab?

man sollte aber auch nicht vergessen, dass kunst sehr vielfältig ist. nicht nur alte meister gehören dazu. das wäre mir zu einseitg betrachtet.

dass im studiengang "freie kunst" nicht mehr über malmaterial unterrichtet wird, setze ich eigentlich voraus. wenn ich mathe studiere, wird an den unis ja auch vorausgesetzt, dass ich prozentrechnung und kurvendiskussionen beherrsche :00000292:
trotzdem würde mich interessieren, was genau der inhalt eines kunststudiums sein mag: kunstgeschichte würde ich persönlich teils schon erwarten, andererseits ist das ja ein eigener ausgiebiger studiengang.
lernt man z.b. auch dinge wie eigenvermarktung? wirtschaftliche aspekte des kunstmarkts?
 

parkgalerie

Mitglied
Hallo,
Kopien von alten Meistern wird man an deutschen Kunsthochschulen wohl wirklich kaum sehen. Das ganze Studium ist darauf ausgerichtet, Künstler auszubilden, die in einem gegenwärtigen Kunstdiskurs bestehen können und auf einem zeitgenössischen Kunstmarkt Fuß fassen können.
Dazu ist notwendig, dass die Studenten lernen, Neues, inovatives zu entwickeln und nicht bloß vergangene Epochen nachzuarmen.
Wer mit Gegenwartskunst nichts anfangen kann, hat keine Chance, dort angenommen zu werden.
Sowohl Kunstgeschichte als auch Kunstästhetik und Philosophie spielten in meinem Studium eine große Rolle und wurden von hervorragenden Leuten unterrichtet.
Maltechnik wurde natürlich auch gelehrt, einerseits durch Vorlesungen und Kurse z.B. über Bindemittel, Pigmente oder Bildträger, durch praktische Einführungen in Frescomalerei oder Enkaustic und ähnliches, vor allem jedoch durch eine hervorragende Maltechnikwerkstatt, in der man jederzeit
mit seinen Ideen und Malproblemen auftauchen konnte nach dem Motto:
"Ich würde gerne dies und jenes machen, Wie bekkomme ich das am besten hin?" Hier wurde dann zusammen intensiv nach einer Lösung für das jeweilige Problem gesucht.
Desweiteren durchläuft man eine große Anzahl von Werkstätten, z.B Siebdruckwerkstatt ,Radierung, Metall, Photolabor usw. in denen
man bestimmte Techniken beigebracht bekommt.
Aktzeichnen war fester Bestandteil des Studiums.
Der Hauptteil des Studiums besteht jedoch in der eigenen Arbeit im Atelier.
Diese findet in Klassen statt, die immer einem Professor zugeordnet sind.
So ist man der ständigen Auseinandersetzung, Disskusion und Kritik mit seinen Komilitonen und dem Professor ausgesetzt.
Durch dieses Streiten über Bilder lernt man am allermeisten im Studium.
Wirtschaftliche Aspekte oder Eigenvermarktung spielen während des Studiums kaum eine Rolle.

Klaus
 

Zusje

Mitglied
Klaus, das klingt spannend !!!!
dass man mit der gegenwartskunst etwas anfangen können muss auf den hochschulen, ist mir klar. Kopien sind interessant und aufschlussreich, sollten aber - so meine ansicht- nicht das endziel der eigenen entwicklung darstellen!

kannst du erklären, inwieweit man dann by doing unabhängig oder abhängig ist von dem, der das atelier leitet? oder vielleicht sollte ich besser fragen, beeinflusst wird?

inwieweit wird der prozess der eigenen wegfindung angeregt, bekommt man dabei unterstützung?
gibt es auch eine abbrecherquote?
 

parkgalerie

Mitglied
Hallo,

dir wird nicht vorgeschrieben, was du tun sollst.
Natürlich begibt man sich mit der Wahl der Klasse in eine bestimmte Richtung.
Wenn es in der Klasse auf Dauer eben niemanden interessiert was du machst,
wirst du sehr alleine vor dich hinarbeiten oder dir einen anderen Professor suchen müssen, der mit deinen Arbeiten mehr anfangen kann.
Natürlich wird man beeinflusst, aber man sucht sich ja auch einen bestimmten Professor, um sich von genau dem beeinflussen zu lassen.
Das hat nichts mit "nacharmen" zu tun.
Ich habe mich das ganze Studium über mit einer ganz anderen Malerei beschäftigt als mein Prof. Solange eine Gesprächsgrundlage da ist, funktioniert das wunderbar.
Eine Abbrecherquote gibt es so gut wie gar nicht.
Ich schätze, Kunst dürfte in Deutschland der Studiengang mit der geringsten Abbrecherquote sein.

Klaus
 

Johndell

Senior Mitglied
Hallo Klaus,


mich würden mal die Namensliste der Professoren interessieren, damit ich mir mal anschauen kann wie weit die Richtungen gestrickt sind.


Was die gegenwartskunst betrifft, nun ja, was ist sie genau ? Mich würde interessieren wie man auf diese vor bereit wird, wenn doch jeder eh irgend wie sein eigenes Ding macht, ohne von einem Professor beeinflusst zu werden. Also wenn ich zum Beispiel Realismus betreibe, die aber sagen das es nicht gegenwärtig ist, hat man also noch Chancen ?
Gab es Studenten die diesen betrieben haben ?


dass im studiengang "freie kunst" nicht mehr über malmaterial unterrichtet wird, setze ich eigentlich voraus. wenn ich mathe studiere, wird an den unis ja auch vorausgesetzt, dass ich prozentrechnung und kurvendiskussionen beherrsche :00000292:


Also, mit Malmaterial meine ich nicht einfache regeln wie Fett auf Mager, wie wasche ich Pinsel aus.... Schau dir mal Mark Gottsegen an, er ist ein Experte was nur das Material betrifft, er sagte sogar über Neo Rauch, dass seine Technik schlecht sein, weil nach kürzester zeit Risse entstanden sind in seinen Werken . http://www.cleveland.com/arts/index.ssf/2008/11/artist_mark_gottsegen_blends_t.html
Zum anderen ist Material wichtig um bestimmte Techniken auszuführen, und es gibt 1000 arten von Pigmenten, und alle haben unterschiedliche Stärken und schwächen, so wie verschiedene Untertöne und Brillanz, Farben die man nicht mit anderen Farbtönen ermischen kann. Daher ist es wichtig einige davon zu kennen. 95% der Studenten haben beim beginn ihres Studiums nicht diese Voraussetzungen. Wie es nach dem Studium aussieht, weiß ich nicht.
 

magaluisa

Senior Mitglied
Hallo Klaus,

danke, das wollte ich schon immer wissen, nämlich wie ein Kunststudium genau abläuft. Es deckt sich mit den knappen Infos, die ich bisher von meiner Bekannten bekommen habe. Sie sagte mir auch, das Beste an ihrem Studium sei eben der schöpferische Austausch mit den anderen Studenten ihrer Klasse gewesen.

Das kann ich sehr gut nachvollziehen, das wäre es auch, was mich an einem Kunststudium am meisten reizen würde, wenn ich noch mal jung wäre.

So ist es, so sehe ich das auch: Kunst ist nicht Nachahmung (ich finde es hübsch, dass du zweimal "nacharmen" geschrieben hast, das passt), sondern Schöpfung. Um alte Meister zu kopieren, braucht man nur ein guter Techniker zu sein, Kunst ist aber etwas mehr, die lebt von Ideen und Individualität. So sehe ich das jedenfalls.

Freut mich, dass du hier bist!
Angela
 

Mastix

Forum-Guru
Um alte Meister zu kopieren, braucht man nur ein guter Techniker zu sein, Kunst ist aber etwas mehr, die lebt von Ideen und Individualität.

So sehe ich das aber nicht. Um alte Meister zu kopieren musst du mehr als nur einTechniker sein. Du brauchst auch ein Grundwissen um die vewendeten historischen Pigmente, das Anreiben , das Vermeiden späterer Rissbildung ,die Veränderungen bei längerem Lichteinfall, sowie ein Wissen über die Malgründe und deren Ver- und Bearbeitung, der verschiedenen Untermalungen und späteren Lasuren. Das ist meines Erachtens eine Wissenschaft für sich.Und sein wir mal ehrlich: Maler, die alte Meister wirklich gut kopieren können sind dünn gesäät. Ich weiß nicht,aber lernt man so etwas nicht im Kunststudium ?

Kunst ist immer irgendwo Nachahmung- von abstrakter Kunst mal abgesehen. Wenn du zb. einen Apfel malst, ahmst du die Natur nach.

Liebe Grüße
Marion
 

kamischiki

Aktives Mitglied
Es freut mich, dass sich dieser Thread doch noch zu einer guten Diskussion entwickelt hat. Zwar ist es nicht ganz das, was ich beabsichtigt habe, ist aber viel besser geworden. Macht weiter, ist sehr interessant! Ich habe jetzt endlich eine vorstellung davon, was kunststudium ausmacht, danke euch!

Wirtschaftliche Aspekte oder Eigenvermarktung spielen während des Studiums kaum eine Rolle.

Klaus

das wundert mich, denn genau darauf wollte ich hinaus. ich dachte, das wird im studium behandelt und diesbezüglich wollte ich tipps haben. tja, schade... muss man eben selbst das rad neu erfinden ;o)

LG
 

magaluisa

Senior Mitglied
Hallo Marion,

diese "Wissenschaft für sich" - was ist das anderes als Technik? Ein Bautechniker z.B. braucht ebenfalls ein umfangreiches Grundwissen über Physik, Chemie, Mathematik, Geometrie, Statik etc. etc. Das erfordert ein Fachschulstudium. Was vielleicht etwas missverständlich rüberkam, ist das "nur". Das habe ich wohl etwas unglücklich ausgedrückt, das sollte nämlich keine Wertung sein, sondern ich wollte damit sagen, dass Technik eben "nur" die eine Hälfte der Kunst ist, die praktische.

Technik hat mit Funktion zu tun, mit dem Studium und dem Ausüben bestimmter funktioneller Dinge. Das ist meiner Meinung nach für den Künstler ein notwendiges Werkzeug zur Gestaltung der Form, in der er seine Inhalte darstellt. Aber es ist nur eine Hälfte, sozusagen der Körper der Kunst. Die Seele der Kunst aber ist die schöpferische Fantasie, die beim Nachgestalten dessen, was wir sehen, erst anfängt. In Wirklichkeit ist die Fantasie doch aber in der Lage, Dinge zu erschaffen, die es so noch nicht gibt. Das ist für mich die große Möglichkeit der Kunst. Die wirklich großen alten Meister haben nichts anderes gemacht, sieh dir nur Hieronymus Bosch an. Der hat keine alten Meister nachgeahmt und auch keinen Apfel gemalt, sondern seine ganz eigene Welt erschaffen oder ausgedrückt, das, was in ihm drin war. Warum sollten wir uns mit weniger zufrieden geben? Die Kunstgeschichte hört doch nicht in der Klassik auf.

Irgendwo hast du schon Recht, wenn du schreibst, letztlich ist doch alles nur Nachahmung. Wir können nun mal nur das aus uns hervorbringen, was wir wahrnehmen, und unsere irdischen Wahrnehmungsmöglichkeiten sind begrenzt, auch wenn die Grenzen meiner Meinung nach noch lange nicht ausgelotet sind. Ein abstraktes Gemälde kann sich auch nur der Formen und Farben bedienen, die es schon immer gab.

Was man im Kunststudium lernt und nicht lernt, hat Klaus ja schon ausführlich beschrieben.

Gruß, Angela
 

Zusje

Mitglied
jetzt wird es tatsächlich spannend :00000465:

technik, d.h. grundwissen nicht nur über materialien und anwendung der utensilien, sondern auch über kunstgeschichte, ist wichtig, wenn man selbst malt.
dabei wird man vorlieben für bestimmte epochen entwickeln, die man faszinierender als andere findet. man kann freilich auch versuchen, den großen meistern dieser oder auch anderer epochen so nah wie möglich zu kommen. dabei lernt man ungeheuer viel, nicht zuletzt auch über sich selbst.
konsequent wäre es dann, sich mit verschiedenen epochen auseinander zu setzen.
wer sich dann eine große souveränität beim nachahmen von meistern bestimmter epochen aneignet, ist bestimmt ein guter kunsthandwerker. kunst muss jedoch auch für mich weitergehen. wie angela geschrieben hat, das eigene sollte dazu kommen. ideen zu transportieren, darum geht es in der kunst, sowie ich das verstanden habe.
und wenn ich einen apfel darstelle, ahme ich nicht unbedingt die natur nach: ich überlege, wie genau ich ihn formen will :mit oder ohne delle, mit oder ohne stielansatz, mit wurmlöchlein, aus welchem blickwinkel stelle ich ihn dar, welche farben genau nehme ich, nehme ich einen apfelschnitz oder einen ganzen apfel, was mache ich mit dem hintergrund, das alles überlegst du als maler. du fällst lauter entscheidungen, meist unbewusst.
und dann malst du deinen apfel. denselben apfel auf dem tisch liegend würde ein anderer maler vermutlich ganz anders darstellen.
zum glück!! sonst hätten wir ja bei gegenständlichen bildern lauter einheitsbrei.:00000684:

übrigens mögen maler wie rembrandt, vermeer oder rubens zwar in ihrer ausbildung auch abgemalt haben (das weiß ich nicht genau, ob das so war, ich vermute es aber), aber mit ihren bildern eigenes erschaffen. dafür sind sie berühmt geworden.

ach ja, noch was zum thema "alte meister": wer genau ist damit gemeint? dürer? fra angelico? giorgione? breughel?caravaggio? el greco? böcklin? lauter unterschiedliche malweisen zu unterschiedlichen epochen.

spannendes thema!!!:00000258:
 

Mastix

Forum-Guru
Gutes Thema,echt. Technik: Wenn du es so siehst ist ein Arrangement eines Stillebens auch Technik, das mischen der Farben ebenfalls : Technik, die Ausarbeitung: Technik, das Grundieren der Leinwand oder Holztafel Technik- so rum gesehen ist jeder realistische Maler - die Betonung liegt auf Realistisch- einTechniker. Dinge zu schaffen die es noch nicht gibt ? Klingt gut , doch selbst Bosch und auch Picasso haben Dinge geschaffen, die es schon gibt. Wenn auch verfremdet. Aber nicht immer- Bosch hat auch durchaus Realistisch gemalt. Viele seiner Werke strotzen vor Symbolik, wie viele Werke andere großer Meister- siehe zb. die Vanitas Gemälde- aber im Grunde hat Bosch Dinge gemalt, die es gibt. Aber eben verfremdet. Technik? Eigene Welt- ja, vielleicht hat er auch seine Alpträume gemalt. Schon möglich.

Zum Apfel- ob mit Wurm nebst Loch, ob Delle oder nicht oder was auch immer: Das gibt es schon in der Natur. Selbst wenn ich einen Top Apfel ohne Makel vor mir habe, den aber mit Wurm oder ähnliches male, dann heißt das nicht, das ich das das ausschließlich meine Entscheidung ist ,sondern, das ich das irgendwo mal gesehen habe und umsetzten will. Denn ich weiß wie ein halber Apfel aussieht , ich weiß wie er mit Wurm oder ohne aussieht, ich setzte dieses Wissen dann nur in meinem Bild um. Technik ?

Ja, die alten Meister haben abgemalt und zwar kräftg ! Die hatten da keine Hemmungen. Und sie haben gelernt davon. Und wenn ich mir durch abmalen aneigen könnte,wie Rembrandt Portraits gemalt hat, dann währe das ein großer Fortschritt für mich. Denn gute Portraits- und da kann ich jetzt nur für mich sprechen,weil ich überwiegend Portraits male- gute Portraits bekommst du nicht nur mit Technik hin...da muss wirklich auch Seele mit drin sein- und das beherrschten die alten Meister grandios.

Nachtrag: ein Kunstfälscher hat mal in etwa gesagt: Du kriegst die Bilder nicht hin nur mit bloßem theoretischem Wissen oder gar Technik- du kannst die Bilder nur kopieren,wenn du dich in den Maler,seine Zeit und seine Gefühle, reinversetzten kannst. Du musst die Seele der Bilder verstehen.

Ich denke , deshalb gibt es so wenig gute Kopien.

Liebe Grüße
Marion
 
Zuletzt bearbeitet:

Zusje

Mitglied
ich denke, jeder maler ist ein techniker, egal ob er (foto)realistisch malt oder abstrahiert oder völlig gegenstandslos.
technik des pinselauftrags, der farbauswahl, der bildanordnung, der behandlung des untergrunds, das alles muss ja bei jedem bild neu entschieden werden. selbst die bilder, die aussehen, als stecke nicht viel an überlegungen dahinter, stecken voller solcher entscheidungen. vielleicht sogar gerade die.

zu malen, was man weiß, kann ganz bös daneben gehen. malen, was man sieht, würde es eher treffen.
und selbst da sollte man eine auswahl treffen.
beispiel: ein belaubter baum im sommer. wie alle wissen, dass die zweige sich vom ast abgabeln bis zum ende, wo die krone endet. malen sollten wir es nicht. denn man sieht die zweige beim belaubten baum nicht komplett. genauso wissen wir, dass so eine laubkrone aus vielen vielen einzelblättern besteht.
wir sehen das auch.
im bild würde es aber ungeschcikt, unmalerisch aussehen, wenn wir die alle abbilden wollten. also muss man zusammenfassen.

etwas, das maler jeder epoche machten.

auch die haben ja nicht einfach wahllos jedes detail gemalt, was sie vor augen hatten, sondern haben ausgewählt. die fremdporträts waren meist auftragsarbeiten, da musste dem fürsten/herrscher/wem auch immer geschmeichelt werden. seine position verklärt werden. sein politisches programm durchkommen. das, was man heute "das image" nennt, rüberkommen.

sich in vergangene zeiten hineinzuversetzen, ist faszinierend.wobei ich immer davon ausgehe, dass e snie ganz gelingen wird. wir haben einfach andere voraussetzungen, z.b. die fertigfarben, die doch die meisten von uns benutzen. anders behandelte leinwände, konstant gleichbleibende pigmente usw usf. zum glück !:00000292:
spannend ist es aber allemal !!:00000465:
 

Johndell

Senior Mitglied
Techniken und wissen über Farben und malgründe sind so wichtig wie die regeln vom Schach zu verstehen, um überhaupt Schach spielen zu können. Denn erst mit dem wissen besonderer Eigengenschaften der Farben, Materialien erlagen wir mehr die Freiheiten gezielter das umzusetzen was einem vorschwebt. Und innerhalb dieser Techniken beginnt das experimentieren.


Die frage was nun Kunst ist, ist eher eine frage der sich nur der Narr stellt. Ich weiß das Künstler nur für die Gegenwart ausgebildet werden, ich sehe überall nur die moderne, abstrakte werke und den üblichen Einheitsbrei, entweder steht man allein da oder man nimmt sich der Mehrheit an, um einer von vielen zu sein.
Eine Gesellschaft, die nur darauf bedacht ist ein Kunststudium in der Tasche zu haben, ist meiner Ansicht nach nur eine Anpassung die einer Sekte gleich kommt. Einerseits wird gepredigt, dass man mit Abstrakter Kunst wirklich frei ist, aber Abstrakte Künstler missachten die Realisten, was alles andere als frei ist.
Schließlich kann ein Realist abstrakte Kunst produzieren, aber in den seltenst Fällen ist es umgekehrt der Fall.


Picasso Sagte mal: "Seit die Kunst nicht mehr die Nahrung der Besten ist, kann der Künstler seine Talente für alle Wandlungen und Launen seiner Phantasie verwenden. Alle Wege stehen einem intellektuellen Scharlatanismus offen. Das Volk findet in der Kunst weder Trost noch Erhebung. Aber die Raffinierten, die Reichen, die Nichtstuer und die Effekthascher suchen in ihr Neuheit, Seltsamkeit, Originalität, Verstiegenheit und Anstößigkeit. Seit dem Kubismus, ja schon früher, habe ich selbst alle diese Kritiker mit zahllosen Scherzen zufriedengestellt, die mir einfielen und die sie um so mehr bewunderten, je weniger sie ihnen verständlich waren. Durch diese Spielereien, diese Rätsel und Arabesken habe ich mich schnell berühmt gemacht. Und der Ruhm bedeutet für den Künstler: Verkauf, Vermögen, Reichtum. Ich bin heute nicht nur berühmt, sondern auch reich. Wenn ich aber allein mit mir bin, kann ich mich nicht als Künstler betrachten im großen Sinne des Wortes. Große Maler waren Giotto, Tizian, Rembrandt und Goya. Ich bin nur ein Spaßmacher, der seine Zeit verstanden hat und alles, was er konnte, herausgeholt hat aus der Dummheit, der Lüsternheit und Eitelkeit seiner Zeitgenossen."


Ja, sogar der First dieser Kunst sieht weniger drin als die sogenannten Professoren. Denn wie kann jemand mehr in solchen Kunstwerken sehen, als vom Künstler beabsichtigt ist? Und die Interpretation können so vielseitig sein, ohne aber die Wahrheit Beiweisen zu müssen. Und nun werden diese Spaßmacher wie Soldaten ausgebildet, damit alle immer und immer wieder dieses Gag durchführen könne.


In Amerika sieht es ein wenig anders aus, die bilden auch im klassischen Stiel aus. den Altemeister mögen nicht mehr zeitgemäß sein, aber denn noch kann man auf denen bauen um eine neue Entwicklung der moderne anzustreben. Denn Amerika hat eine etwas andere Entwicklung und andere Vorstellung der gegenwärtigen Kunst, die sich mit unseren nicht gleicht. Weil man die Zukunft nicht her vorsehen kann, den diese gehört nicht irgend welche Professoren und Unis, sonder den Künstlern.


Daniel Sprick: http://www.contemporary-still-life.com/images/danielsprick_s.jpg
er beweist das man die Realität immer wieder neu erschaffen kann, mit neuen Komposition und Darstellung, so wie das Spiel der Farben. Es ist Wunderschön und voller Ästhetik.
 

Zusje

Mitglied
Einerseits wird gepredigt, dass man mit Abstrakter Kunst wirklich frei ist, aber Abstrakte Künstler missachten die Realisten, was alles andere als frei ist.
und umgekehrt. Schade, dass es immer auf eine polarisierung hinausgeht. Von beiden seiten.:00000572:

Schließlich kann ein Realist abstrakte Kunst produzieren, aber in den seltenst Fällen ist es umgekehrt der Fall.
nicht nur, dass das sehr zu bezweifeln ist, was wäre daraus die konsequenz?
eine wertigkeit?

Daniel Sprick: http://www.contemporary-still-life.c...elsprick_s.jpg
er beweist das man die Realität immer wieder neu erschaffen kann, mit neuen Komposition und Darstellung, so wie das Spiel der Farben. Es ist Wunderschön und voller Ästhetik.
Attribute wie 'wunderschön' und 'ästhetisch' sind geschmacksfragen. darüber wird es nie eine einigung geben. zum glück !:00000298:


Die frage was nun Kunst ist, ist eher eine frage der sich nur der Narr stellt.
eben. das ist einfach nicht beantwortbar :00000281:
 
Zuletzt bearbeitet:

SteffiD

Senior Mitglied
Ich habe nichts gegen abstrakte Kunst. Mich überzeugen jedoch nur abstrakte Künstler, deren realistische Werke mich auch überzeugen. Denn Kunst kommt für mich, auch wenns vielleicht manchem nicht gefällt von Können.

@Johndell, :00000298:

Woran soll man Kunst denn messen, wenn selbst Kunstexperten sich von "abstrakten Kunstwerken" blenden lassen, die von Affen und Elefanten gemalt wurden?
 

Zusje

Mitglied
ich weiß nicht, ob man Kunst überhaupt messen kann....ich bin auch froh, dass ich im kunstbetrieb nix zu sagen hab :yes:

"können" tun die meisten maler ihr handwerk.
 

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