Welche Palette könnt ihr mir empfehlen?

4212

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Hallo Freunde,

hier sieht ihr meine selbstgebaute (& billige) Reibeplatte mit verschiedenen Glasläufern (siehe Bilder unten). Der Schliff der Glasläufer ist etwas zeitaufwendig. Am besten wird der schon relativ gut plane Boden der Gläser nass geschliffen (mit reichlich Wasser befeuchten). Auf der Glasplatte natürlich. Vom Schleifblatt (Körnung 100) bröseln die Schleifkörner mit der Zeit ab, womit man auch die Glasplatte anrauhen und den Glasboden weiter plan schleifen kann. Man kann damit absolut plane Reibeplatte und Glasläufer selbst herstellen. :00000285:

Machts gut .. :00000293:
 

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4212

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Schön, dass Du weiter machst mit Deinen Experimenten! (Du kannst es eh nicht lassen, glaube ich :-) ).

Da es bei Walnußöl ziemliche Qualitätsunterschiede gibt (insbesondere auf die Eignung für die Malerei - nicht jedes für die Ernährung sehr gute Walnußöl eignet sich für die Malerei), würde ich Dir raten, zu aller erst mal eine Trocknungsprobe zu machen. Also einfach eine dünne Schicht Öl auf eine Glasplatte zu streichen und das Ganze dann an eine helle luftige Stelle (z.B. Fensterbank) legen. Nur um sicherzugehen dass es überhaupt gut durchtrocknet.

Besser Du checkst das vorher, bevor Du monatelang damit herumexperimentierst und am Ende trocknet das Zeug gar nicht, weil es nicht sortenrein ist oder die falschen Sorten enthält...

Und: Vergiß das Malen nicht :-)

Hallo Bruno,

stimmt. Ich kanns einfach nicht lassen. :00000285:

Ich schaue bei den Ölen immer auf die Fettsäurezusammensetzung, bevor ich es kaufe. Auf mögliche (zusätzliche) Inhaltsstoffe auch. So dürfen z.B. keine Vitamin E oder sonstige Antioxidanten hinzugefügt worden sein. Natürlicher Vitamin E Gehalt sollte möglichst gering sein.

Fettsäuren, auf die man achten sollte:
3-fach ungesättigte Fettsäure (Alpha-Linolensäure) sollte hoch sein
2-fach ungesättigte Fettsäure (Linolsäure) sollte hoch sein
1-fach ungesättigte Fettsäure (Ölsäure) sollte niedrig sein
gesättigte Fettsäuren sollten sehr niedrig sein
Fettgehalt sollte sehr hoch sein (i. d. Regel um die 92 g/100 ml)
möglichst nativ und unbehandelt (kaltgepresst, nicht raffiniert, etc.)

Großproduktionen sind i. d. Regel ziemlich sortenrein. Da habe ich überhaupt keine Bedenken. Auch eine Trocknungsprobe habe ich vorher angelegt. Scheint auch zu trocknen. :00000298:

Mit malen bin ich noch nicht so weit .. :angel_3:
Servus :00000293:
 

4212

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Hallo Freunde,

ich will etwas nachliefern, was meine früheren Experimente zu Tage brachten.

Das Eindicken von Leinöl in der Maschine mit der UVA-Belichtungsanlage

Im Dauerbetrieb, d.h., 24h/Tag, kein Druckluft:
Das Leinöl nimmt hierbei besonders viel Sauerstoff auf und bildet Radikale, die nach und nach miteinander vernetzt werden (polymerisiert und eingedickt). Ungünstigerweise kann das Öl so viel Sauerstoff aufnehmen, dass wenn die gewünschte Viskosität beim Eindicken erreicht ist, die entstandenen Radikale nach der Prozedur noch weiter auch ohne die Maschine und Beleuchtung vernetzt werden (Nachpolymerisation). Teilweise kann der Überschuß an Sauerstoff wieder in Form von Gasbläschen aus dem Öl abgegeben werden (Ausgasung). Zu dem entstehen sehr viele flüchtige Oxidationsprodukte, die durch mangelnde Belüftung beim Eindicken im Öl angereichert werden.
Das eingedickte Leinöl, was ich letztes Jahr verteilt habe, erlitt so einen Nachpolymerisationsprozess und ist noch viskoser geworden als eigentlich gewünscht.
Bei der Eindickung mit der Maschine ist überhaupt keine Druckluft erforderlich. Jedoch eine gute Belüftung des Öls mit der Membranluftpumpe. Die flüchtigen Oxidationsprodukte müssen aus dem Öl ausdunsten können.

Daher ist es zwingend nötig, den Dauerbetrieb in ein Intervallbetrieb umzustellen. D.h., 4 - 6 h/Tag (max. 8 h) sollte die Belichtung sein und den Rest des Tages ohne Beleuchtung weiter eindicken, damit die entstandenen Radikale Zeit zum Vernetzen haben. Also so ein natürlicher Rythmus von Tag und Nacht. So kann man die Viskosität des Öls besser überprüfen und das Eindicken noch rechtzeitig beenden. Und das Öl bekommt auch länger Zeit, die flüchtigen Oxidationsprodukte auszudunsten.

Leider ist die Eindickung mit der Maschine so schnell, daß das Öl viel zu schnell oxidiert und daher nicht besonders gut riecht. Daher empehle ich unbedingt das Blasen des Öls mit der Membranluftpumpe. Die Maschine kann jedoch als Voreindickungsprozess eingesetzt und das Öl anschließend mit Blasen nachbehandelt werden.

Bei der (UVA-) Beleuchtung entsteht viel Wärme, die unbedingt abgeführt werden muß. Hohe Temperatur führt zur Vergilbung des Öls. Die ist glücklicherweise zum größten Teil heilbar. Also unbedingt auf gute Kühlung des Öls bei der Beleuchtung achten. Im Intervallbetrieb kann das Öl bei Dunkelphasen schön auskühlen.


Das Geheimnis des guten Duftes von Leinöl

Leinöl kann bei der Lagerung (ungewollt) und beim Eindicken (gewollt) durch Aufnahme von Sauerstoff oxidiert werden. Bei der Oxidation entstehen flüchtige und nicht flüchtige Stoffe. Besonders die flüchtigen Stoffe können mitunter sehr stechend und übel riechen. Diese sind: Aldehyde, Ketone, Alkohole, Olefine und kurzkettige Fettsäuren. Diese müssen aus dem Öl ausdunsten, damit das Öl wieder guten Geruch bekommt. Das kann man entweder durch offen stehen lassen des Öls (belüften) oder durch direktes Blasen des Öl mit der Membranluftpumpe bewerkstelligen. Das Öl wird aber dabei weiter oxidiert. Deshalb sollte man die Belüftung nicht allzulang vornehmen (nur so lange wie nötig).
Sehr problematisch ist das Belüften von bereits eingedicktem Öl, da es noch weiter eindicken oder einen festen Ölfilm bekommen würde. In diesem Fall muß man das bereits eingedickte Öl mit etwas frischem noch nicht oxidiertem Leinöl gut mischen (verdünnen) und dann anschließend belüften.


Das Eindicken des Öls durch Blasen (mit der Membranluftpumpe) bringt die besten und gut riechenden Öle hervor, da die flüchtigen Oxidationsprodukte automatisch aus dem Öl ausgetrieben werden (Desodorierung). Ihr braucht also die Maschine mit der Beleuchtungsanlage nicht. Lediglich eine Membranluftpumpe und einen sonnigen Platz zum Eindicken.

So das wars, was ich loswerden wollte.
Machts gut .. :00000293:
 

4212

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Hallo Freunde,

das Ölprojekt geht munter weiter. :00000298:

Ich entschleime derzeit das Walnußöl von Kaufland (Marke Shell). Allerdings habe ich das Kieselgel jetzt weggelassen, da damit ein starker Ölverlust einhergeht. Das Kieselgel im Öl gibt seine Feuchtigkeit ans Öl weiter, womit ich gleich mit Leitungswasser reinigen kann. Kieselgelgranulate bringen hier nicht unbedingt Vorteile. Eher Nachteile. Also nicht nötig.

Das Walnußöl trocknet schön völlig transparent und klebefrei auf (harter trockener Ölfilm). Die bisherige Beobachtung zeigt weniger gilbende Tendenz auf aber richtige Vergilbungstests muß ich noch machen.

Hier nochmals Kennzahlen von Walnußöl von Shell:
https://www.buffcoach.net/ernaehrung/naehrwerte/oel-fett/20268-schell-speiseoele-delikate-walnussoel
Das Walnußöl kann ich echt empfehlen, da es relativ günstig ist und zum Reinigen und Veredeln für die Ölmalerei als Ausgangsstoff verwendet werden kann.
Das Walnußöl gefällt mir jetzt schon. :00000298: Kommt eher für mich in Betracht.

Heute habe ich 3 x 0.75 l Distelöl (Safloröl) von Gefro bestellt. Im Dreierpack für 12.90 EUR (portofrei :00000298:). Mal sehen, ob das Gefro Distelöl das einhält, was es verspricht. Ich bin schon sehr gespannt.
Hier weitere Infos zum Distelöl:
https://www.gefro.de/weitere-produkte/speiseoele-und-fette/disteloel/

Die Lage ist natürlich weiterhin sehr angespannt .. :00000285:
Machts gut .. :00000293:
 

4212

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Hallo Freunde,

ich bin von dem Walnussöl (Shell) so sehr begeistert, so daß ich heute 3 x 0.5 l Flaschen Nachschub gekauft habe. :00000285:

Die zweite Runde des Waschgangs (nur mit Leitungswasser) brachte beim Walnussöl viel, richtig viel Schleim hervor. Das Filtrieren ist jedoch etwas schwierig, da der Schleim so fein ist, daß ich es erst absetzen lassen muss, bevor ich das Öl filtrieren kann. Der feine Schleim passiert mühelos das Wattepadknoll im Trichterhals. Daher muß ich die Tropfgeschwindigkeit ziemlich langsam einstellen (> 4-5 Sekunden zwischen den Tropfen) und den Wattepadknoll relativ fest in den Trichterhals reinstopfen. Das Öl ist ohnehin schön dünnflüssig und kann ruhig in der Zeit des langsamen Filtrierens etwas oxidieren.

Das gibt ein sehr feines Öl zum Malen. :00000298:
Machts gut .. :00000293:
 

4212

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Hallo Freunde,

hier ein Update des Ölprojektes:

Gefro Distelöl:
Das Gefro Distelöl wirft nach mind. 3 Tagen Aufquellen mit Leitungswasser im Kühlschrank/Gefrierschrank eindeutig zu wenig Schleim auf. Das Distelöl scheint mir gut raffiniert worden zu sein. Die Trocknungsprobe wird zeigen, was für ein Öl es sein wird: Entweder "Beschiß" mit ölsäurereichem Abklatsch oder gut. Die Trocknung dauert leider lange an und man darf echt gespannt sein.

Shell Walnussöl:
Ich bin weiterhin sehr begeistert vom diesem relativ billigen Walnussöl. Die neuen Entschleimungsversuche zeigen eindeutig viel Schleim auf und mir scheint, daß das Öl nativ belassen wurde. Also nicht raffiniert. :00000298:
Allerdings ist das Filtrieren des Öls echt eine harte Nuß! :00000285:
Der Filter muß in der Lage sein, Schleimstoffe und Wasser im Öl zurückzuhalten und damit die Mikroemulsion aufzulösen. Beim Walnußöl ist es eine echte Herausforderung.

Ich habe nun die harte Nuß geknackt und einen elektrisch betrieben Ölfilter gebaut. Endlich fließt das Öl so klar und rein wie es nur sein muß. Der Ölfilter ist so genial, daß ich später mehr darüber berichten werde (mit Bildern). Für euch bleibt die Lage daher sehr gespannt..

Machts gut .. :00000293:
 

4212

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Hallo Freunde,

hier gibt es einen Bildnachtrag zum Walnußöl und Distelöl. Wie man im Bild unten sehen kann, enthält das Gefro Distelöl bisher sehr wenig Schleimstoffe. Das Walnußöl dagegen richtig viel. Ich habe 0.5l Walnußöl mit 0.2l Leitungswasser zum Reinigen verwendet. Ich verwende zum Aufquellen der Schleimstoffe im ersten Schritt wenig Wasser, da die Behälter zeitweise ins Gefrierschrank kommen. Abwechselnd schütteln, einfrieren und im Kühlschrank auftauen lassen und immer wieder schütteln. So etwa 3-5 Tage lang.
Später kann man mehr Wasser dazugeben, gut durchschütteln und im Zimmertemperatur zum Absetzen des Schleims und zur Trennung des Öl-Wassergemisches einige Tage ruhig stehen lassen. Danach kann man das Öl von oben einfach "absaugen".

Ihr werdet richtig Augen machen, was ich mir beim Ölfilter einfallen lassen habe. :00000285:
Bis bald .. :00000293:
 

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So, jetzt kommt der geniale Augenschmaus. Der elektrisch betriebene "Unterdruck-Ansaug Ölfilter". :00000285:

Ich habe schon etliche andere Möglichkeiten ausprobiert. Der Folgende ist der einfachste, genialste und am besten funktionierende Einfall. Dabei habe ich auch gewisse Arbeitsschritte bei der Reinigung des Öl vereinfacht (z.B. das Ansaugen des Öls aus dem Öl-Wasser-Behälter).

Dabei habe ich meine Membranluftpumpe aus der Trocknungs- und Blaseanlage, welche hermetisch (luftdicht) im Glas mit Verschluß eingebaut ist, verwendet. In dieser aufbauweise kann die Membranluftpumpe sowohl Luft ausblasen als auch ansaugen. Die Originalmembranluftpumpe kann dagegen nur ausblasen. Die Pumpenleistung für den Ölfilter scheint auch gut auszureichen.

Zunächst hatte ich mit Überdruck (blasen) ausprobiert. Leider sind die Glasverschlüsse bei Überdruck nicht dicht und es entweicht Luft aus den verschlossenen Gläsern. Somit blieb nur der Unterdruckmodus (ansaugen) zur Auswahl (übrigens ein guter Vorschlag von meinem Nachbarn :00000298:) und die verschlossenen Gläser werden dann absolut dicht. Außerdem kann ich das Öl direkt aus dem Reinigungsbehälter mit Öl-Wasser-Gemisch in den Filter ansaugen. Das spart Aufwand. Und zusätzlich sorgt der Unterdruck zur Trocknung des gefilterten Öls bei (Wasser verdunstet schneller aus dem gefilterten Öl). :00000298:

Zum Filter selbst:
Wie im Bild unten zu sehen ist, ist der Aufbau denkbar einfach und billig. In einer 5 ml Spritze befindet sich etwas verdichtete Watte. Der Silikonschlauch paßt auch hervorragend and die Spitze der Spritze und hält dicht. Um die Wolle in der Spritze in Form und Verdichtung zu halten, habe ich ein passendes und geriffeltes Rundholz (12 ml Durchmesser) reingesteckt. Das geriffelte Rundholz gibts übrigens beim Baumarkt. Das geriffelte Rundholz muß mit etwas Widerstand reinpassen und darf nicht lose sein. Es muß auch wieder rausziehbar sein. Falls das Rundholz zu locker ist, kann man es mit etwas Wasser anfeuchten und anschließend trocken Rubbeln. Die Feuchtigkeit quellt das Holz etwas auf und dann sollte es noch besser reinpassen. Anstatt geriffeltes Rundholz zu verwenden kann man alternativ dem Stöpsel der Spritze 4-8 kleine Einkerbungen reinschneiden. Ich habe es nicht verwendet, da ich das Restöl im verbrauchten Filter noch damit rauspressen kann. Das Rundholz muß allerdings geriffelt sein, da durch die Riffel das Öl rausrinnen muß.
Das Maß der Verdichtung und die Menge der Watte kann individuell dem zu filternden Öl, die Filtergeschwindigkeit und die Reinheit angepaßt werden. Die Watte saugt sich mit der Zeit mit Wasser und Schleimstoffen voll und muß regelmäßig erneuert werden. Je nach Menge der Watte ist die maximale Filtermenge beschränkt. Mit der Menge, die ich im Bild verwendet habe, kann ich locker 0.5 l filtrieren. Wenn die Watte sich mit viel Wasser angefüllt hat, wird das Öl nicht mehr klar gefiltert (Wasser tritt aus und führt zur Mikroemulsion, daher ist das Öl trüb).
Zu achten ist, daß man den Filter nicht mit zuviel Schleimstoffen verstopft. Daher sollte sich der Schleim im Behälter schon gut abgesetzt haben. Dann kann man wesentlich mehr Öl filtrieren.

Über ein 6 mm Alurohr saugt die Anlage das abgetrennte Öl aus dem Öl-Wasser-Gemisch ab. Das Alurohr kann flexibel hoch und runter geschoben werden. Man kann es bis etwa 6-10 mm an die Öl-Schleim-Grenzschicht runterschieben. Zu achten ist, daß man dabei kein Schleim absaugt. Nur das Öl. Das Alurohr vermag dabei 2-3 mm mehr Ölhöhe abzusaugen, als es tief liegt (wegen der Kapilarwirkung).

Die Membranluftpumpe muß nicht mal im Dauerbetrieb eingesetzt werden. Es reicht etwa alle 30 Minuten für etwa 30 Sekunden einzuschalten, da der Unterdruck in den Gläsern nicht entschwindet. Der Unterdruck sorgt dafür, daß das Öl gefiltert und aus dem Behälter angesaugt wird. Im Dauerbetrieb der Membranluftpumpe arbeitet der Filter am schnellsten natürlich. Das Gefilterte Öl muß dann von Zeit zu Zeit aus dem Glas entnommen werden.

Das Filtern des Öls geht jetzt richtig schnell und gut. Endlich kann ich den geforderten Durchsatz erreichen. Und endlich kann ich auch Walnußöl filtern.
Möge das Öl jetzt fließen .. :00000285:

Machts gut .. :00000293:
 

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Hallo Freunde,

ich habe mir heute neue Spritzen (5, 10 und 20 ml) bei der Apotheke gekauft. Die großen Spritzen kann man auch zusätzlich mit Trockenstoffen (z.B. Kieselgel-Granulate) befüllen. Die Filterleistung bei großer Spritze ist enorm. Wer das Öl zusätzlich bleichen und ultrafein filtern will, kann wenige mm Füllhöhe (2 - 5 mm) mit Bentonitpulver (Katzenstreupulver Marke Klumpstreu) oder Aktivkohlepulver als Schichtfilter realisieren. Also wenig Watte (ca. 2 mm), dann Bentonitpulver (2 - 5 mm), und dann mehr Watte (10 - 20 mm). Allerdings sollte das Öl bereits vorgefiltert sein (wenig Wasser enthalten), da Bentonit mit Wasser aufquillt und die feinen Poren anschließend verstopft.

Und falls das Rundholz nicht gut in die Spritze paßt (zu locker sitzt), einfach einen Kaffeefilterpapierkreis schneiden und über das Rundholz spannen, reinrollen und dabei reinstopfen. Ggf. mehrere Papierkreise benutzen. Dann muß das Rundholz auch nicht gerillt sein. Am einfachsten ist jedoch, dem Stopfen der Spritze einige kleine Einkerbungen einzuschneiden, wo das gefilterte Öl rausrinnen kann.

So das wars .. :00000293:
und das Öl fließt bereits .. :00000285:
 
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So Freunde,

ich kann dann in nächter Zeit das kalte Filtrieren mit der Saugpumpe vornehmen. Wenn man das Öl herunterkühlt (um ca. 4 °C), kristalisiert sich der Wachs im Öl aus und man könnte diesen vom Öl befreien. Ich schaue mal, wie die Anlage im Kühlschrank arbeitet und ob das geht. Und ob der Kühlschrank bei voller Stufe soweit herunterkühlen kann auch. Gefrierschrank ist dafür leider nicht geeignet. Mal schauen..
:00000293:
 

4212

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Hallo Freunde,

es gibt gute Neuigkeiten.

Gefro-Distelöl:
Nach knapp 1 Woche zeigt die Ölprobe (dünner Ölfilm) endlich Trocknungseigenschaften. Sie ist zwar noch etwas klebrig, wird aber bald (in 1 - 2 Wochen) durchgetrocknet sein. Während eine andere Ölprobe von Distelöl (hier ein ölsäurereiches Speisedistelöl vom Discounter), überhaupt keine Trocknungseigenschaften vorweisen kann. Auch wenn der Ölaufstrich ca. 1 1/2 Monate alt ist.
Die relativ lange Trocknungszeit von Gefro-Distelöl dürfte dem hohen natürlichen Gehalt an Vitamin E (ein Antioxidant) verschuldet sein. Der wird mit 35 mg/100 ml angegeben. Bei Shell Walnußöl sind es gerade mal 3 mg/100 ml, weshalb es viel schneller trocknet.

Das Gefro-Distelöl hält also, was es verspricht. Und das ist auch gut so. :00000298:
Außerdem enthält es weniger Schleimstoffe, was die Ergiebigkeit der Reinigung erhöht (Verdacht auf ein raffiniertes Distelöl besteht). Es treten sehr wenig Verluste dabei auf. Allerdings braucht das Gefro-Distelöl mehr Zeit zum Aufquellen der Schleimstoffe.

Bei Shell Walnußöl ist es dagegen sehr ungünstig. Sehr viel Schleim und daher sehr hohe Reinigungsverluste. Die Schleimstoffe lassen sich aber viel schneller aufquellen (hydratisieren). Und die Reinigung braucht mehrere Durchgänge.

Machts gut .. :00000293:

PS: Kühl filtrieren wird schwierig. Der Kühlschrank bringt die niedrige Temperatur nicht. Eiswassergekühlte Filteranlage bei ca. 0 °C könnte in einer gut isolierten Box funktionieren. Mal schaun.
 

4212

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Hallo Freunde,

ich habe auf die schnelle eine einfache handbetriebene Vakuumpumpe gebaut. Die schafft sogar wesentlich niedrigere Drücke und damit ein besseres Vakuum zum Filtrieren. Der Durchsatz ist gestiegen. :00000285:

Zutaten:
1 x T-Stück Schlauchverbinder (vom Aquarium-Bedarf)
1 m 6/4 mm Silikonschlauch (vom Aquarium-Bedarf)
3 x gute Blitz-Ventile (Dunlop-Ventile) vom Fahrradschlauch
1x große Spritze (von der Apotheke)

Eigentlich brauche ich dazu nur zwei Blitz-Ventile. Vom dritten Ventil verwende ich nur die Gummidichtung. Muß ich euch mal bei Gelegenheit zeigen. Einfach genial. :00000298:

Es gibt wieder reichlich Öl zu filtrieren .. :00000293:
 

4212

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Ich weiß, ihr seid schon sehr neugierig auf die Vakuumpumpe. Also stillen wir die Bedürfnisse. :00000285:
Die Bilder erklären sich nahezu selbst. :00000293:
 

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Hallo Freunde,

mein Gefro Distelöl wirft wirklich sehr sehr wenig Schleim ab. Das Öl ist so gut gereinigt (raffiniert), daß man sich all die Mühe mit Reinigung (Entschleimung) völlig sparen kann. Man könnte es so wie es verkauft wird verwenden. Hat durchaus schon Künstlerqualität. Das Bleichen kann man sich auch sparen. Das Öl ist bereits sehr hell. :00000298:

Einzig an der Trocknungszeit kann man etwas feilen (also verkürzen):
- Zusatz von wenig Sikkative (nicht wirklich empfehlenswert)
- Voroxidieren mit Luftblasen (mit Membranluftpumpe) oder lange an der Luft stehen lassen (also etwas eindicken, von mir aus auch an der Sonne).

Ich werde mir von dem Zeugs bald mehr bestellen. Ideal zum Anreiben von Ölfarben. :00000298:

Es steht jetzt schon fest, daß ich dem geliebten Leinöl Lebewohl sage. Einzige Verwendung nur noch als Ölmalgrundierung zur Steuerung der Saugfähigkeit der selbstgemachten Leinwände.
Meine Favoriten bisher sind Walnußöl und Distelöl (Safloröl). Die lange Suche nach einem Meisteröl hat bald ein Ende. :00000298:

Machts gut .. :00000293:
 

fany

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Schade um das schöne Öl.

Wieviele Bilder du damit hättest malen können, anstatt es mit Wasser zu versauen, um dann so zu tun, als ob du das "reinigst".

Was für eine Verschwendung...
 

4212

Aktives Mitglied
Schade um das schöne Öl.

Wieviele Bilder du damit hättest malen können, anstatt es mit Wasser zu versauen, um dann so zu tun, als ob du das "reinigst".

Was für eine Verschwendung...

Hallo Fany,

erzähl keinen Unsinn hier. Oder hast Du persönlich Dich mit Ölen beschäftigt, zahlreiche Experimente durchgeführt, Trockenproben angefertigt, etc.? Du kannst Deine These nicht belegen. Sie ist schlicht falsch.

Die Hydrolyse ist eine äußerst schwache Reaktion. Die kann bei basischen und saueren Lösungen jedoch beschleunigt werden. Bei niedrigen Temperaturen verläuft die Hydrolyse auch noch viel langsamer.

Bei der Raffination von Speiseölen kommt das Öl sehr viel mit Wasser in Kontakt. Sowohl bei der Entschleimung, Spülung und Desodorierung (mit Wasserdampf). Hast Du schon mal bemerkt, daß die raffinierten Öle versaut sind? Ölivenöl kommt schon beim Pressen mit Wasser in Berührung.

Komm!, erzähl uns was neues :00000293:
 

fany

Aktives Mitglied
Es gibt nicht was Neues, was ich dir erzählen könnte. Nimm endlich das Buch, das ich dir schon vor Jahren (gut es waren Monate, es gefühlt sind es Jahre) empfohlen habe... und lerne.
Mit diesem Unsinn kommst du nämlich nicht weiter.

Du hast nur das Öl mit Wasser versaut, und dann getan, als würdest du es "ausbessern". Dabei hast du dem Öl den Rest gegeben. Jetzt wird es dir aushärten. Woher ich das weiss? :00000295: Lies das Buch!
 

Beowulf

Aktives Mitglied
Wenn ich Brunos Links richtig interpretiere, dann ist die Reinigung von Öl mit Wasser die zeitaufwendigere, aber schonendere Methode, die dem Leinöl bessere Maleigenschaften wie schnellere Trocknung, höhere Viskosität und höhere Brillanz verpasst. Vielleicht mag fany ja noch mal ihr Buch verlinken, es hat sicher keiner Lust alle zehn Seiten hier danach zu durchsuchen. ;)

Meine Empfehlung ist generell, sich nie auf ein einzelnes Buch allein zu berufen. Auch Experten irren sich mal, was man eindrucksvoll an Doerners Mythos der Harzölmalerei sehen kann.

Versuch macht klug. :)
 

bruno

Senior Mitglied
Seit mindestens 500 Jahren reinigen Künstler ihre Öle erfolgreich mit Wasser bzw. i.d.R. mit Wasser+Sand. Die mit diesen Ölen gemalten Bilder haben sich als sehr haltbar erwiesen und hängen seit Jahrhunderten in den Museen.

Heutzutage reinigt die Industrie allerdings eher mit anderen Mitteln, in erster Linie weil es wirtschaftlicher ist und in den großen Mengen die heute gebraucht werden nicht so leicht mit den alten Methoden machbar ist.

Mehr sag ich jetzt mal nicht dazu, soll sich doch jeder selbst sein Urteil bilden...
 

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