Wasserglas - Verwendung und Anwendung

K

karlwei

Gast
.. sehr interessant für mich - Danke für diesen Thread:)
LG Karl
 

birdy

Senior Mitglied
Am Beispiel eines eben fertig gewordenen Speckstein...dings...sieht man, dass "nur" Wasserglas zwar eine schöne und klare Steinoberfläche ergibt, aber die "Politur" einfach fehlt.
Künftig werde ich wohl oder übel bis zum feinsten schleifen, polieren und mit Wachs und/oder Öl behandle.
Ob allerdings danach ein "Anstrich" mit Wasserglas noch Sinnvoll ist....der Naturstein wird jedenfalls perfekt.
Möglicherweise ist auch eine Kombination beider (Wasserglas für rohe Bereiche und Politur für geschnitzte) die Lösung...?!

lg,
Erwin
PS: @Karl...ich kann aber nur meine Erfahrung hier teilen. Es gibt eine Menge mehr oder weniger guter Internetseiten in denen über das Thema "Wasserglas" berichtet wird.
Ich gehe es nicht von der theoretischen Seite an, sondern probiere nach Recherche einfach selber was geht und was nicht. So lerne ich das Material kennen und gebe keine Weisheiten anderer weiter....die vielleicht gar nicht mal so "richtig" sind.
Kennt man ja von der Malerei ganz gut...;)
 

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birdy

Senior Mitglied
Heute früh sah ich das Ergebnis des gestrigen Klebetests. Durchgetrocknet und fest was es erfreulich...
Wasserglas + Steinstaub = Steinkleber

Den feinen Staub vom schmirgeln mit Wasserglas zu einem Brei verrührt, aufgetragen und sofort zusammengefügt. Wie schnell es trocknet weiss ich nicht, denn ich liess es übernacht mal durchtrocknen.
2 Flächen, die man damit klebt, halten so fest, dass es beim gewaltsamen abbrechen vom Gestein selbst was mitreisst...die Klebestelle selbst hält also bombenfest.
Kleine Klebestelle, etwa 5 x 20 mm bricht logischerweise leichter, ist aber für kleine Standskulpturen sicher ausreichend. Klebestelle 3 x 3 cm ist praktisch nur mit roher Gewalt zu trennen.

Den Brei machte ich nur in kleiner Menge und SOFORT verwendet. Laut diversen Internetseiten sollte man es rasch und schnell verbrauchen. Aufbewahren soll man es nicht.
Ist auch leicht, mit Alufolie ein Minischüsselchen zu formen und mit ein paar Tropfen Wasserglas und etwas Steinstaub mit Zahnstocher zu mischen und den kleinen Rest gleich zu entsorgen.

Soweit also ein gelungener Test....wieder teuren Kleber erspart.

lg,
Erwin
 

AngelRose

Neuer User
Moin Erwin, Karl,

Ich habe mich heute extra hier registriert, weil ich euch beiden als Fachleute anschreiben möchte. Ich habe nämlich gerade ein Problem mit KaliWasserglas. Ich erschaffe Skulpturen und Großplastiken und eine davon habe ich mit Wasserglas als Endanstrich behandelt. Das klappte auch gut. Doch beim zweiten Anstrich mit Wasserglas kriselt das Wasserglas fatalerweise auf. Ich habe beides versucht, einmal verdünnt mit Regenwasser und dann auch unverdünnt. Der erste Anstrich ist unverdünnt drauf gekommen. Beim zweiten halt verdünnt an einer Stelle - es kriselt sofort auf, sodass ich es an einer anderen Stelle unverdünnt versucht habe, mit dem gleichen Ergebnis. Was mache ich falsch, woran kann das liegen?
 

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K

karlwei

Gast
Wasserglas haftet nur einmal, es geht dabei mit Kalk oder den Mineralischen Untergrund einen Chemische Verbindung ein - wenn diese abgeschlossen ist(ausgehärtet) hafte kein zweiter Anstrich mit Wasserglas mehr, denn es ist ja auch kein Mineralischer Untergrund für die Chemische Reaktion mehr vorhanden.
LG Karl
 

AngelRose

Neuer User
Lieber Karl, oh deine Antwort hilf immens! Darauf kann ich mich einstellen. Ich muss mir dazu nur genau merken, bis wohin ich gestrichen habe. Manchmal ist es erforderlich, teilweise zu streichen und am nächsten Tag z.B. die andere Seite. Aber das lässt sich machen. Vielen, vielen Dank lieber Karl!
 

AngelRose

Neuer User
Liebe Karl, tja, was soll ich dir sagen. Ich habe meine Skulptur heute in die Sonne gebracht und der gesamte Anstrich vom Wasserglas blühte auf. Dem Untergrund ist nichts passiert. Aber nun muss ich doch in sauren Apfel beißen und die Überreste vom Wasserglas abbürsten und entfernen. Ich hatte schon beim Anfassen der Skulptur bemerkt, dass sie sich irgendwie ölig anfühlt. Ich glaube das Wasserglas ist gar keine Verbindung mit der Skulptur eingegangen. Es liegt wohl am farbigen Anstrich. Ich ahnte es schon... Ist mein Fehler gewesen, denn die Farbe besteht aus einer Mischung aus Polyacrylharz, Metallpigmenten, Bundpigmente, Glycolether, Ester, Additive und die Bindemittelbasis ist Kunststoffdispersion. Keine Ahnung, warum ich nicht vorweg auf das Farbrezept geschaut habe - das ist ja alles andere als mineralisch. Da mich die Hoffnung getrieben, meine Skulptur schnell zu versiegeln. Es bleibt spannend, wenn es um Wasserglas geht. Aber ich gebe nicht auf. Es ist gut, dass es mir nur bei einer kleinen Skulptur passiert ist. Man kann Wasserglas doch durchaus auf Pappmaché aufstreichen. Ist das Wasserglas danach überstreichest mit eventueller Farbe?
 
K

karlwei

Gast
also, um Wasserglas zu verwenden brauchst du einen Mineralischen Untergrund - Gips, Kreide, Ziment usw. auf allen anderen Gründen haftet es nicht, auch auf Pappmaschee unbehandelt nicht - besteht ja aus Tapetenkleister und Zellulose(ist nicht Mineralisch).
Auf Wasserglas welches bereits Chemisch mit dem Untergrund verbunden ist haftet nur Farbe die einen "Kleber" in sich hat, wie Kunstharz, Leim, Öl usw.
Um Witterungsbeständig zu sein ist ausgehärtetes Wasserglas so ziemlich das Beste, es blättert nicht ab sowie wie Farbe ist wasserfest und witterungsbeständig.
Wasserglas verwendet man im Denkmalschutz bei Figuren aus Kalkstein um sie zu verfestigen.
Ich weiß ja nicht aus welchen Material deine Figuren sind, aber die Farbe welche du mir beschrieben hast klingt wie eine Acryl Außenfarbe für Metall wasserlöslich, also keine Alkydharzlack die weit haltbarer und witterungsbeständiger währe.
Ich habe mal für Außen Gipsmarmor gemacht, der wird mit Venezianischer Seife gebunden, das hält die Witterung nur bedingt aus, ist wohl nur für innen geeignet, weiters habe ich mal Außen Betonsäulen(https://karlwei.hpage.com/galerie309245.html )grundiert und einen Marmormalerei angebracht - alles auf Acrylbasis ,mit UV Lack versiegelt und mit Autopolitur hochglänzend gemacht - das wahr vor mehr als 10 Jahren und die Malerei ist noch immer wie am ersten Tag - da blättert nix, alles hängt vom richtigen Untergrund ab.
LG Karl
 

AngelRose

Neuer User
Moin Karl, bin ja aus Norddeutschland, da sagt man immer “moin”... auch abends ;-) Also erst einmal herzlichen Dank für Deine Antwort und für Deine Geduld mit mir. Ich hoffe, dass ich Dich nicht mit meinen Fragen nerve. Und bevor ich auf Deine Antwort eingehe, erst einmal ganz vielen DANK für Deine Hilfe und deine hilfreichen Tipps. Es ist für mich Gold wert, mit Dir Kontakt zu haben. Mir ist das früher, als ich als Dachdeckerin gearbeitet habe, schon einmal passiert. Zu dieser Zeit musste ich Dachrinnen löten und ich bin fast wahnsinnig geworden, weil es mal funktioniert hat und mal nicht. Ich wollte es schon hinschmeißen, als ein Mann, der sich inzwischen im Rentenalter befand, zu mir aufs Dach kam. Es war ein Nachbar - ich wollte ihn gerade bitten, vom Dach zu gehen... denn sofort kamen mir Bedenken hinsichtlich Versicherungsschutz. Er erzählte mir, dass er im früheren Berufsleben Meister im Dachdeckerhandwerk war. Er würde mir gerne einmal zeigen, wie ich das Löten am Besten erledigen kann. Seine Ratschläge waren sooo grandios, aber diesem Zeitpunkt stellt es kein Problem mehr für mich dar, Dachrinnen zu löten. Das erinnert mich gerade an die Ratschläge, die Du mir gibst. Ich bin Dir daher sehr, sehr dankbar dafür. Nun zu Wasserglas. Ja, ich weiß, dass Wasserglas im Denkmalschutz Verwendung findet und dafür richtig, richtig gut ist. Auch bei Hausmauern und der Abdichtung dessen, findet Wasserglas seine Verwendung. Wie komme ich nun auf Pappmaché und Wasserglas? Ich las, dass man Holz mit Wasserglas streichen kann, um es feuerfest zu machen. Daher dachte ich, es wäre auch gut für Pappmaché, da es ja auch Holzbestandteile enthält. An den Kleister und Holzleim, den ich zum Pappmaché hinzufüge, habe ich allerdings nicht gedacht. Jetzt ist ja Wasserglas auch ein Kleber. Wäre es denkbar, dass ich anstatt Kleister und Holzleim dem Zeitungsbrei Wasserglas hinzufügen könnte, vorausgesetzt ich kann Wasserglas doch beim Holz einsetzen. Mir ist das noch nicht klar genug. Denn sogar auf der Produktbeschreibung steht, dass Wasserglas für Holz geeignet sei... obwohl Holz ja nun gar nicht mineralisch ist. Sinn des Ganzen wäre da für mich, dass ich den Brei schon in der Ursubstanz klebrig sowie wasserbeständig hätte. Ich will noch nicht ganz loslassen vom Wasserglas, Du merkst es wahrscheinlich. Ich möchte aber auch noch viele Erfahrungen sammeln, denn ich bin eigentlich von dem Werkstoff begeistert.
Zu Deiner Frage, mit welchen Werkstoffen ich sonst so arbeite. Ich habe momentan den Flow, meine Skulpturen mittels Pappmaché herzustellen. Ich stelle aber auch Skulpturen mittels Gips, Beton und Ton her. Ich war übrigens schon einmal auf deiner Internetseite. Grandiose Kunstwerke - mein Respekt! Ich bin aber noch nicht fertig damit, es kann gut sein, dass ich Dich dazu nochmals “befragen” werde ;-) Ich hoffe inständig, dass ich dich wirklich nicht zu sehr beanspruche. Aber ich bin ein wissbegieriger Mensch. Ich liebe es zu lernen.
 
K

karlwei

Gast
Moin Angel Rosen, so sagt man ja bei uns in den Bergen nicht - Servus währe da das richtige Wort, aber gut bleiben wir bei Moin - wahr übrigens schön öfters bei euch im Norden also kenne ich die Bräuche ein wenig.
Wasserglas und Holz habe ich keine Erfahrung, Pappmaschee habe ich zuletzt in der Schule benutzt - vor einen geschätzten halben Jahrhundert, da weiß ich auch nicht mehr viel.
Aber ich verwende öfters Vergolderkitt, das ist ähnlich wie Pappmaschee, lässt sich aber sehr gut schleifen, wird steinhart und man macht es mit Wasserglas wasserfest.
Das ist einen Masse aus Seidenpapier und Kreidegrund der handwarm verformbar ist und beim erkalten hart wird.
Verzierungen auf Bilderrahmen oder auch kleinen Stuckarbeiten werden/würden so gemacht - mit diesen Material habe ich viel gearbeitet.
Es lässt sich auch gut in Gipsformen pressen und einen größere immer gleiches Werkstück erzeugen.

Ich habe mal für Außen Gipsmarmor gemacht, der wird mit Venezianischer Seife gebunden
, das ist nicht richtig so(habe ich in der Eile einen Fehler gemacht.
Richtig ist Kunstmarmor oder auch Gipsmarmor wird mit Leim Gebunden - ist sehr aufwändig herzustellen, da habe ich geschliffen bis meine Finger wund wahren.
Venezianische Seife verwendet man bei Stucco lustro, das ist einen Kalkpresstechnik wo mit dieser Seife(Olivenöl und Soda)die Oberfläche wasserabweisend wird, funktioniert, allerdings ist sie bei mir im Freien durch die Sonne und den Regen wieder zerstört worden - habe da wahrscheinlich irgendetwas falsch gemacht - in den Innenräumen(z.B. Badezimmer) hält es allerdings schon Jahrelang.
Ich wünsche dir noch viel Spaß bei deinen Figuren, vielleicht sieht man ja mal Fotos davon.
LG Karl
 

AngelRose

Neuer User
Servus ;-) lieber Karl, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Entschuldige, dass ich mich so spät melde, ich habe momentan extrem viel um die Ohren. Ein Verkaufsstand muss fertig und ich habe alle Hände voll zu tun, um alles noch rechtzeitig fertig zu bekommen.
Vergolderkitt, das hört sich für meine Arbeiten passend an - das ist eine guter Tipp. In welchem Verhältnis wird so etwas angerührt? Das Seidenpapier zerreiße ich dann einfach, so wie bei Pappmaché und rühre es mit Wasser und Kreidegrund an oder wie muss ich mir das vorstellen?
Ja, versprochen, ich stelle auf jedem Fall noch Fotos ein. Gerade von den aktuellen Werken mache ich Fotos. Dann lasse ich dich daran teilhaben, wie alles geworden ist. Gib mir ein paar Tage, dann muss eh alles fertig sein ;-)
Liebe Grüße Angela
 
K

karlwei

Gast
Servus !
Kreidegrund ist Leim gebundene Kreide und Zinkweiß, ist ein wenig aufwändig herzustellen - Rezepte findest du genug im Netz
Ich nehme Blumenseidenpapier(oder wie das heißt welche man Blumensträuße einwickelt) manchmal auch vom Blattgold die Seidenpapier Zwischenlagen und lasse diese durch den Reißwolf.
Diese werden warm zu einen Prei verrührt - wie Pappmaschee, man kann es formen wie Lehm oder wenn es flüssiger ist in Formen gießen, aber nur wenn es warm ist, wenn es kalt ist wird es hart wie Stein.
Es lässt sich gut schleifen und mit Alaun oder Wasserglas kann man es Wasserfest machen, lässt sich auch sehr gut lackieren oder vergolden.
Freu mich schon auf die Fotos, denn ich mache ja auch Holzfiguren und Drechselarbeiten.
Wenn du bei FB bist, da gibt es ein wenig zu sehen
https://www.facebook.com/profile.php?id=100013790012048
lg Karl
 

AngelRose

Neuer User
Servus Karl, Kreidegrund verwendet man ja auch für die Grundierung von Leinwänden. Wenn ich meine Plastiken mittels Pappmaché aufbaue und dann mit Kreidegrund komplett grundiere... dann könnte ich doch mit Wasserglas die Oberfläche streichen, um sie zu versiegeln. Oder wie siehst du das?
Mittels Pappmaché habe ich so manche Oberflächenstruktur - die könnte ich mit Kreidegrund durchaus glatt bekommen.
Ich schaue gleich mal in Facebook vorbei - bin jetzt neugierig ;-)
Liebe Grüße Angela
 

AngelRose

Neuer User
Oh, wie schön! Das sind aber schöne Holzarbeiten! Ich like dich jetzt auf Facebook, das möchte ich gerne weiterhin verfolgen. :-)
 
K

karlwei

Gast
Hi !
wie sich Kreidegrube auf Pappmache macht, da habe ich keine Erfahrung.
Auf Holz macht man eine Vorleimung, dann einen Steingrund und darauf kommt erst der Kreidegrund ansonst hält er nicht - wie auf Pappmache - das müsste man probieren.
Ich weiß über solche Dinge, also Kreidegrund auf Holz besser bescheid weil ich gelegentlich fasse(Figuren aus Holz vergolde und bemale) daher kann ich dir bei Pappmache leider nicht weiterhelfen.
Meine Schnitzereien sind nicht auf FB, ein wenig ist auch hier im Forum
http://happypainting.de/threads/fassmalen-und-vergolden.44792/
http://happypainting.de/threads/was-man-so-zum-schnitzen-braucht.47481/
die Figuren sind nicht mehr hier, macht auch nix aber du weißt ja was ich meine.

Sogar einen restaurierte Figur ist hier, hatte ich schon ganz vergessen
http://happypainting.de/threads/gold-silber-und-kupfer.49560/
LG Karl
 

4212

Aktives Mitglied
Hallo Freunde,

der Tipp mit Kaliwasserglas ist echt toll. :thumbsup: Ich werde prüfen und ausprobieren, ob ich das Zeug auch für meine Pastellleinwände hernehmen kann.
Danke und Servus
 

4212

Aktives Mitglied
Hallo Freunde,

für meine Zwecke eignet sich Wasserglas leider überhaupt nicht, da ich kein Mineralgrund, sondern eine Kunststoff-Dispersion habe. Mineralgründe würden für mich ohnehin zu steif und brüchig sein, weshalb ich auf die schön flexible und billige Kunststoff-Dispersion bei meinen Pastellleinwänden setze.
Aber trotzdem ein sehr interessantes Produkt.
Servus
 

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