Danke, dass ihr eure Methoden teilt. :)
Vieles davon hat man schon selber ausprobiert.
Gregorio hat recht, wenn er sagt am Anfang steht das Zeichnen. Leider vernachlässige ich das in letzter Zeit auch mehr und mehr.
Wer regelmäßig zeichnet, etwa 15 - 20 Minuten am Tag, der verbessert nicht nur seine Fähigkeit zu zeichnen, sondern er trainiert zugleich sein Sehen. Man schärft seinen Blick für Details, Licht und Schatten, Form.
Und man lernt diszipliniert zu arbeiten, deswegen bewundere ich jeden hier im Forum, der hier sein Skizzenbuch führt. Ich selber predige das auch meinen Workshop Teilnehmern, ohne mich selber daran zu halten.
Aber wieder zum Transfer.
Egal ob ihr als Vorlage die Natur, Fotos oder angefertigte Zeichnungen nutzt, letztendlich müsst ihr eure Vorlage auf den Bildträger bringen.
Welche Möglichkeit man wählt, hängt von folgenden Faktoren ab:
- die Genauigkeit, die ihr benötigt.
Für ein paar kleine Orientierungspunkte oder Linien braucht man keine teure Ausrüstung.
- das Format des Bildes
- wieviel Zeit man investieren kann und möchte
- wieviel Geld für Ausrüstung einem zur Verfügung steht.
Abpausen
Die älteste Methode, wer hat das nicht in seiner Jugend ausprobiert?
Kleinformatige Bilder ans Fenster kleben, dünnes Papier darüber legen und die wichtigsten Linien abzeichnen.
Vorteil: man hatte eine genaue Zeichnung
Nachteil: es funktioniert nur mit dünnem Papier, nicht mit schwerem Aquarellpapier oder Leinwand und es ist unbequem
Deswegen gibt es Leuchttische. Betonung auf Tische. Früher waren das große, kompakte teure Tische, die man in Druckereien oder Agenturen verwendet hat.
Heute erhält man unter der Bezeichnung Leuchttische kleine, flache, leichte Tablets für verhältnismäßig kleines Geld.
Für Zeichner bestimmt ideal. Ich selber habe sie noch nicht ausprobiert.
Hat jemand Erfahrung damit?
Bleiben wir bei kleinen Formaten.
Wer seine Vorlage auf eine Leinwand übertragen möchte nutzt Transferpapiere.
-selbstgemachtes Papier zum Übertragen
Die Rückseite der Zeichnung wird mit einem weichen Bleistift, Kohle oder Kreide oder Graphitpulver eingerieben.
Nun lassen sich die Linien der Vorzeichnung mit einem Stift auf die Leinwand übertragen.
Vorteil: ich habe eine genaue Zeichnung auf der Leinwand
Nachteil: Ich habe nun auch den Graphit oder Kreidestaub auf der Leinwand, den ich fixieren muss, bevor ich anfange zu malen. Tue ich das nicht, dann verschmutzen diese Partikel meine Farben.
Alternativ kann man auch ein fertiges Transferpapier nehmen, z.B. von Saral, dass es in vielen Farben gibt oder auch Schneiderpapier, Kohlepapier.
Der Nachteil bleibt aber, dass sich die Farbe immer mit den Transferlinien verbindet und verschmutzt.
Im Internet steht oft, dass man die Linien ganz normal fixiert, wie man eine Zeichnung oder ein Pastellbild fixiert. Aber darauf soll man dann malen?
Hat das einer von euch ausprobiert? Ich traue mich da nicht heran.
Bislang habe ich die Linien mit Acrylfarbe nachgezogen und die Hilfslinien weggewischt und radiert.
Nachteil: ein großer Zeitaufwand.
Eine einfache Methode mit Transferpapier zu arbeiten ist ein getönter Untergrund.
Tönt man seine Leinwand ab, dann hat das mehrere Vorteile.
- man hat keine weiße Fläche vor sich, viele schreckt das ab
- man gibt einer preiswerten Leinwand eine Extra Grundierung
- man kann auch helle Objekte seines Bildes (Porzellan, weiße Blüten) malen, ohne zuerst den Hintergrund zu malen.
- und man kann weißes Transferpapier benutzen! :)
Da braucht man sich dann keine Gedanken mehr um das fixieren machen, denn ein paar weiße Pigmente verändern die eingesetzten Farben so minimal, dass es nicht auffällt.