Tigerporträt in Pastellkreide

Ernesto

Senior Mitglied
Habe aber prinzipielle Probleme mit der Schattierung, egal wie ich es anstelle. Das war bisher bei jedem Bild derselbe Fehler von mir, dass ich die Schatten und Lichter zu zaghaft angehe
Ja Conny, mit diesem Problem bist du nicht alleine, aber wenn du das erkannt hast, bist du einen ganz entscheidenden Schritt weiter.

Unser Gehirn weiß, dass ein Tiger zwei Augen/Ohren hat, sein Fell aus drei Farben (schwarz, weiß, Ocker) besteht.
Die Schattierung nehmen wir nicht bewusst wahr. Unser Gehirn setzt Prioritäten, ganz oben stehen die Augen.
Für unsere Vorfahren war es wichtig: Wie schaut der Tiger? Was hat er vor? Wird er mich angreifen?
Schattierungen waren da ganz sicher Nebensache.

Wir malen gerne so, wie unser Gehirn sieht. Wir sollten aber so malen, wie eine Kamera sieht.
Das Erkennen von Schattierungen/Tonwerten ist schwieriger, als man denkt, das muss man regelrecht lernen.

Eine Hilfe zum Lernen ist eine Tontrennung, so wie Moni es hier zeigt, eine andere ist ein Helligkeitsvergleich in sw. Hier sieht man schön, dass z.B. das weiße Fell links viel dunkler ist, als rechts.

Beim Malen hilft auch das Zusammenkneifen der Augen, so lassen sich Helligkeitsunterschiede besser erkennen.

Deine Zeichnungen sind jetzt schon sehr gut, das mit dem Schattieren kommt mit der Zeit. Wichtig ist, dass du das Prinzip bereits erkannt hast.

LG Ernesto
 

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Ernesto

Senior Mitglied
Noch etwas:
Dieses Schattieren (nicht zu Verwechseln mit Schlagschatten) trägt ganz erheblich zur Plastizität und zum realistischen Eindruck bei.

Hier ein Beispiel aus einem früheren Thread.
links eine ebene Fläche, rechts ein dreidimensionaler Körper. Das erreicht man nur durch Schattierung. Details oder gar Begrenzungslinien helfen da überhaut nichts.

Schon Leonardo da Vinci hat diesen Effekt genau beschrieben. Er nannte es "Relief". Heute würde man es 3D nennen.

LG Ernesto
 

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BR-Fan-Conny

Senior Mitglied
Fortsetzung: Tiger von Erhard. Habe versucht, die linke Seite etwas abzudunkeln und an den Details gearbeitet. Sehe jetzt auf dem hochgeladenen Foto kaum noch die grauen statt weißen Haare und die dunklere Brauntönung auf der linken Seite. War wohl doch zu zaghaft!!!

Habe gestern einige neue Farben bekommen (Panpastel-Wildlife Painting Set mit 9 Farben). Will aber die neuen Farben besser an einem neuen Bild ausprobieren - überlege noch, ob ich denselben Tiger nochmals male. Hatte heute zu große Angst, den Tiger jetzt noch zu versauen.

Viele Grüße, Conny
 

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BR-Fan-Conny

Senior Mitglied
Hallo Erhard, hallo Werner,
es freut mich, dass Euch beiden der Tiger so gefällt, wie er ist. Es geht sicherlich noch deutlich besser, wenn ich an die anderen Pastellmaler hier in der Community denke. Dennoch bin ich mit meinen Anfängen in der Pastellmalerei ganz zufrieden.

Werde mich im Laufe der Woche nun mit meinen neuen Panpastellen beschäftigen und bin gespannt, wie sich das entwickelt, nachdem ich mir einige frei zugängliche Videos auf Youtube über das Thema angesehen habe. Scheint ein tolles, wenngleich sehr teures Material zu sein. Nun, ich werde demnächst meine ersten Erfahrungen sammeln.
LG Conny
 

BR-Fan-Conny

Senior Mitglied
Habe nach einer privaten Anmerkung von Gregorio noch einmal etwas am Tiger korrigiert. Jetzt sieht er dem Original noch ähnlicher, wenngleich ich das Fell nicht so flauschig hinbekommen habe und das Kinn will mir auch nicht so recht gelingen.
Viele Grüße, Conny
 

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Pinselzauberin

Aktives Mitglied
Ich habe schon öfter versucht mit Pastell zu arbeiten und bin gnadenlos gescheitert. Ich kann mir daher vorstellen was da für eine Arbeit drin steckt.
Ich finde den Tiger sehr gut gelungen und das mit dem Kinn musst Du ja keinem erzählen.
Meinen Respekt hast Du auf jeden Fall.
LG Pinselzauberin
 

levina

Senior Mitglied
schön die Entwicklung zu verfolgen, Conny! Von idealisierter Tiger hast du dich ein ganzes Stück in Richtung naturrealistische Darstellung bewegt. Bleib dran, das wird immer besser und kann sich auch jetzt schon sehen lassen
 

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