Ein Grund, den günstigen Pastelgrund selbst zu machen.

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4212

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Ich habe es mal mit einem Tablet (iPad 12,9 Zoll) probiert. Die Übersicht ist klasse, die Verzögerungszeit praktisch null. Ich kann sogar soweit zoomen, dass ich deutlich mehr erkenne, als mit bloßem Auge.
Allerdings hat die Kamera wohl eine etwas größere Brennweite. Ich muss noch weiter weg, als mit dem Smartphone.
Darin sehe ich das eigentliche Problem dieser Methode. Für ein Bild 70x55 (mein Lieblingsformat) sind meine Arme zu kurz.:D
LG Ernesto

Hallo Ernesto,

das ist kein Problem. Montiere eine konvexe Linse (Sammellinse oder Lupe) vor dem Objektiv Deines Tablets um die Brennweite zu verkürzen. Dann kannst Du bestimmt näher ran.
Ja so ein Tablet wäre ein Traum für mich.
Servus
 

Ernesto

Senior Mitglied
Ich werde das mal provisorisch ausprobieren. Es sollte halt nicht tonnenförmig verzerren. Ich habe gesehen, dass es auch günstige Weitwinkelobjektive zum Aufklipsen gibt.
LG Ernesto
 

4212

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Achja, falls man keine Linse für das Tablet hat, kann man die relativ günstigen Lesebrillengläser (+3 Dioptrie oder stärker) dazu verwenden. Wenn die Stärke nicht ausreicht, dann beide Gläser übereinander. Wichtig ist die optische Achse bei den Brillengläsern zu finden. Die muß mit der Mitte des Tabletobjektivs deckungsgleich sein.
 

Ernesto

Senior Mitglied
Also das mit der Sammellinse funktioniert (zumindest bei mir) nicht. Die Lupe vergrößert das Bild leicht, es wird kissenförmig verzeichnet und der Autofocus funktioniert auch nicht.
Die Lupe sollte das Bild ja eigentlich verkleinern, damit ich den Abstand verringern kann. Ich denke, ein spezielles Weitwinkelobjektiv für Smartphones (Tablets) könnte funktionieren.
Es gibt solche für schon günstig für ca. 10€. Ich habe mal kurz nachgerechnet: für meine Zwecke müsste die Brennweite sehr klein sein, also beinahe Fischauge. Solche Objektive verzerren aber bekanntermaßen stark tonnenförmig und wären somit für diesen Zweck unbrauchbar.

Egal, ich weiß jetzt, wie eine "Smartphone Lucida" funkioniert. Sie hat Vor- und Nachteile und auch Grenzen. Für meine Zwecke ist sie eher ungeeignet.
Allein die Beschäftigung mit der Thematik fand ich sehr interessant und wünsche dir weiterhin viel Erfolg damit. Danke nochmals für den Tipp.

LG Ernesto
 

4212

Aktives Mitglied
Hallo Ernesto,

schade, dass es bei Deinem Tablet nicht einwandfrei funktioniert. Könnte bei vielen anderen Tablett Modellen auch zu Problemen führen.

Ich meine, auch wenn die Optik des Smartphones oder Tablets zu einer Verzeichnung führt (Kissen- oder Tonneneffekt), so kann man die Vorlage selbst entsprechend mitverzerren, so daß beim Abpausen wieder alles unverzerrt wird. Bei Photoshop z.B. gibt es Filter, die die Vorlage entsprechend verzerren können (Filter/Verzerrungsfilter/Distorsion oder Wölben). Vorher müsste man ein Rasterbild aufnehmen und bei Photoshop ein Referenzraster so lange verzerren, bis die Verzerr-Parameter ersichtlich werden. Dann kann man die Vorlage entsprechend der Parameter verzerren.

Aber wichtig wäre, dass die Kamera überhaupt in der Lage ist, bei kleinen Distanzen fokusieren zu können. Ab einer Distanz von 55 cm wird es schon kritisch. Und wer hat schon ewig lange Arme?

Ich bleibe vorerst bei der Smartphone-Lösung. Die funktioniert wirklich prima.

Servus
 

4212

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Hallo Freunde,

ich habe meine erste Pastellkreide nun selbst hergestellt und bin sehr begeistert darüber. Über kurz oder lang muß ich meine eigenen Pastellkreiden selbst herstellen, da die herkömmlichen und kommerziellen Pastelle nicht ganz den Anforderungen der Straßenmalerei auf gerollten Leinwänden gewachsen sind (Haftungsproblem der Pigmente bei immer wieder Auf- und Zurollen der Leinwand) . Das wichtigste Kriterium hierbei ist die bessere Haftung an den Malgrund und wenig Staubentwicklung.

In der Tat gibt es sehr interessante Rezepte auf Basis von Wachsemulsion dazu:
Link: https://kurtwenner.com/blog/2012/09/01/creating-pastels/

Ich werde eine modifizierte Form dieses Rezeptes für mich und meinen Anforderung anpassen müssen.
Die Pastellkreide, die ich auf Basis von Wachsemulsion gemacht habe, verspricht genau das, was ich brauche.
Nicht sofort aber langfristig muß ich von den teuren kommerziellen Pastellen wegkommen. Schon alleine aus ökonomischen Gründen.
Und da spielt das sehr fein gemahlene Kieselgel eine ganz besondere Rolle als Füllstoff.
Ich hoffe, ich kann dann die Pastelle billiger als 5-10 Cent / Stück machen. Die chinesichen Pastelle kosten etwa 50 Cent / Stück und das ist schon verdammt billig ohne die ganze Sauerei dahinter.

Servus
 

Ernesto

Senior Mitglied
Normalerweise braucht man in der Pastellmalerei viele verschiedene Farbtöne, weil das Farbmischen auf der Leinwand nur bedingt möglich ist.
Das eigentlich Teure dürften doch wohl nicht das Bindemittel, sondern die Pigmente sein, die kosten zum Teil richtig Geld.
Es ist mir ein Rätsel, wie du eine Kreide für 5-10 Cent herstellen willst?
Trotzdem gefällt mir deine Experimentierfreudigkeit, ich lese hier gerne mit.
LG Ernesto
 

4212

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Normalerweise braucht man in der Pastellmalerei viele verschiedene Farbtöne, weil das Farbmischen auf der Leinwand nur bedingt möglich ist.
Das eigentlich Teure dürften doch wohl nicht das Bindemittel, sondern die Pigmente sein, die kosten zum Teil richtig Geld.
Es ist mir ein Rätsel, wie du eine Kreide für 5-10 Cent herstellen willst?
Trotzdem gefällt mir deine Experimentierfreudigkeit, ich lese hier gerne mit.
LG Ernesto

Hallo Ernesto,

das Ziel ist dennoch machbar. Mit Kompromissen und etwas Qualitätseinbußen natürlich. Straßenmalerei braucht nicht den so hohen Anspruch. Die KOH-I-NOOR Pastelle, die ich habe, sind beinahe zu Schade für den Einsatzzweck.
Lösungweg:
1. Ausweichen auf billigere Pigmente (keine Cadmiumpigmente, etc.)
2. Mengenrabatt für meistbenutzte Pigmente ausnutzen (größere Mengen kaufen)
3. auf billigere Weißmacher ausweichen (eine 100% deckende Farbe ist nicht notwendig, da auf Fixierung komplett verzichtet wird. Dadurch wird das Absinken der Pigmente verhindert, die die Pigmente sonst transparenter machen). Sparsam mit Titanweiß umgehen.
4. Strecken mit günstigen Füllstoffen (hier insbesondere mit Kieselgel, da es den Tonwert kaum verändert).
5. Eine ausgewogene Palette der Pastelle enthält insgesamt mindestens 50 % der Weißmacherpigmente und Füllstoffe. Die Kosten für die farbige Pigmente relativieren sich dann.
6. Anwenden auf die meistgebrauchten Farben. Sonderfarben, die sehr selten verwendet werden, können aus einem kommerziellen Sortiment stammen.

Wäre die organische und wasserlösliche Tinte nicht so teuer und stabil (nicht lichtecht), könnte man auch Pigmente selbst herstellen. Als Farbkörper eignet ich Kieselgel hervorragend und läßt sich als "Pigment" schön färben. Das wäre dann richtig ergiebig. Hab ich schon getestet und es funktioniert prima.

Es geht irgendwie. Muss gehen.
Aber das Hauptmotiv der Selbstherstellung ist die bessere Haftung der Pastelle. Der etwas größere Wachsanteil sorgt dafür schon. Es darf nur nicht zu viel sein. Sonst kann ich ja gleich Wachsmalkreiden verwenden.
Servus
 
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4212

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Hallo Freunde,

ich habe mir überlegt, wie man das stupide und langwierige Abpausen (mit der Smartphone Lucida) weitgehend vermeiden kann. Und man kann dann weitestgehend frei Hand vor Ort zeichnen und trotzdem sein Können unter Beweis stellen.
Man reduziert das Abpausen auf nur wichtige und nötige "Marker" auf dem Malgrund. Und die müssen nicht mal markant sichtbar sein. Dadurch kann man die Proportionen weitestgehend einhalten. Und das Abpausen der Marker braucht dann auch nicht viel Zeit. (-> "Blitzabpausen")
Selbst die Raster auf dem Malgrund können auf die kleinen unscheinbaren "Kreuze" reduziert werden. Dann müssen die Rasterlinien auch nicht so dick übermalt werden. Und man kann gleich Pastellkreide oder Pastellstifte für die Rasterkreuze, Marker und Vorzeichnung verwenden.

So verlockend und einfach das Abpausen ist, so möchte ich etwas mehr Herausforderung für mich.
Servus
 

4212

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Hallo Freunde,

da ich nicht viel Platz bei mir habe und ich eine große Leinwand derzeit grundiere und ich leider deshalb abschnittsweise arbeiten muß, war mein Zimmer für fünf Tage blockiert. Aus drei Teilabschnitten (dünner weißer Baumwollstoff aus eineinhalb identischen Bettbezügen) wird die 1,7 m x 3,6 m große Leinwand gleich bei der Vorgrundierung mit Durchschlagen miteinander verklebt. Eine zweite Grundierung auf der Rückseite ist erforderlich, damit die Leinwand eine gewisse Festigkeit und Dicke bekommt, da der Stoff dünn aber auch ideal zum Verkleben ist. Morgen ist sie bereit für die Pastellgrundierung und die dauert dann auch etwas (2-3 Tage). Hoffentlich gelingt mir die Leinwand.

Der PVC-Bodenbelag hat sich bestens bewährt und es gibt nichts besseres worauf man grundieren kann. Absolut kein Verzug. Auch nicht dann, wenn die Fußbodenheizung läuft.

Bezüglich des Pastelkreiden-Rezeptes von Kurt Wenner:
Leider nicht für mich geeignet.
1. Zuviel Leinöl und zuviel Wachs
Wasserabweisende und wasserresistente Funktion brauche ich nicht. Im Gegenteil. Ich möchte die Pastellkreiden auch mit Wasser vermalen können. Ein nicht unerheblicher Anteil von Leinöl bleibt in der Kreide und wenn diese mit der Zeit oxidiert, wird die Kreide zwangläufig härter.
2. Rezept sehr kritisch, da gefährliche Ammoniakdämpfe entstehen.
Bei dem Rezept verfliegt mindestens die hälfte des Ammoniaks aus dem 3%-igen Salmiakgeist. Der Rest verseift mit Leinöl und Bienenwachs. Deshalb braucht er die Kernseife als Emulgator nicht unbedingt. Und wenn er Kernseife nimmt, dann ordentlich viel.

Ich werde ein sehr einfaches Rezept selbst entwickeln, das einfacher und billiger herzustellen ist. Eine auf Wasser basierende Bienenwachsemulsion (mit Wasser beliebig verdünnbar), Binder, Pigment und Füllstoffe.
Die Bienenwachsemulsion wird aus Wasser, Bienenwachs und Gallseife hergestellt (einfaches Verfahren). Die Ochsengalle in der Gallseife dient nicht nur als Emulgator und Stabilisator für den Wachs, sondern auch als Benetzungsmittel für Pigmente ("Wetting Agent"). Für das Rezept braucht man wirklich nicht viel Gallseife und Bienenwachs. Die Bienenwachsemulsion läßt sich auch auf die Pastellgrundierung aufpinseln und die Grundierung mit fein dispergiertem Wachs beschichten. Dann kann man sogar möglicherweise die herkömmlichen Pastellkreiden verwenden.

Die bessere Haftung der Pastellkreiden wird bald auch gelöst sein. Nächsten Monat werde ich anfangen, meine Pastellkreiden selbst herzustellen.
Servus
 

4212

Aktives Mitglied
Hallo Freunde,

so sieht es aus, wenn ich auf dem PVC-Boden eine Leinwand grundiere (Nass-Grundierung). Durch das Schachbrettmuster kann man sich wunderbar an gerade Linien und rechte Winkel orientieren. Selbst beim Zuschnitt der rohen oder fertigen Leinwand sehr hilfreich. So ein 2 mm dicker PVC-Boden ist ein muß, wenn die Leinwand makellos werden soll.
Es ist jammerschade, daß ich nicht so viel Platz bei mir habe. Dann könnte die Leinwand sonst in nur drei Arbeitstagen völlig fertig sein.
Breite des PVC-Bodens 2,1 m. Länge 4 m (nur teilausgerollt).
Servus
 

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4212

Aktives Mitglied
Hallo Freunde,

es scheint so, dass die Gallseife zur Herstellung einer wässrigen Wachsemulsion nicht so geläufig ist. Revolutionieren wir die Pastellkreidenherstellung dann eben. Ebenso nützliche Pflegemittel im Haushalt.
Oder wollt ihr viel Geld aus dem Fenster werfen, um z.B. so ein Produkt zu kaufen?
https://www.purenature24.com/PureNature-Beeswax-Leather-Care-Colourless-Emulsion-4888
(Kann ich ganz günstig selbst herstellen! Wahrscheinlich könnte ich mit solchen Produkten mehr Geld verdienen, als mir lieb ist.)

Nach meiner Recherche konnte ich nichts finden, warum die Gallseife nicht für die Herstellung von Wachsemulsionen verwendet wird. Es gibt tatsächlich nichts besseres als die Gallseife für das neue Pastellrezept. Ich muß etwa 1 Dutzend Versuche machen, um die richtige Menge von Binder, Gallseife und Bienenwachs empirisch zu ermitteln Als Binder kommt zunächst nur Gummi Traganth. Später kann ich auch andere und billigere Binder ausprobieren. 100 Gramm Gallseife kosten ca. 55 Cent bei DM. Gibts überall zu kaufen. Bienenwachs ist die bessere Wahl für die Pastellkreiden. Später kann man auch billigen Kerzenwachs (Stearin/Paraffin-Mischung), Paraffin oder Stearin ausprobieren. Bienenwachs ist recht teuer. Aber nun mal das Beste Material für die Pastellkreiden.

Das Ziel ist eine Pastellkreide so herzustellen, dass der fein dispergierter Anteil an Wachs in der Pastellkreide gerade genug ist, um eine bessere Haftung auf gerollten Leinwänden mit Pastellgrundierung zu ermöglichen. Dabei soll der Pastellkreiden-Charakter weitgehend erhalten bleiben: Soft, zerreibbar, wasservermalbar, etc.

Ich bin mir ganz sicher, dass mir das gelingen wird und ich die besten Pastellkreiden haben werde, die es nicht zu kaufen geben wird. Ganz speziell für meine Anwendung angepasst.
Das wird sehr spannend werden.
Servus
 

4212

Aktives Mitglied
Hallo Freunde,

die große Leinwand ist fertig grundiert und bereit für die abschließende Pastellgrundierung. Ich mußte noch eine halbe Grundierschicht hinzufügen (also 2,5 Grundierschichten insgesamt), damit die Leinwand eine gewisse Stabilität und Dicke bekommt. Etwa 2,5 Liter Fassadenfarbe ist für die Grundierung alleine draufgegangen. Solche großen Leinwände werde ich in Zukunft ganz selten verwenden, da diese aufgrund Platzmangels bei mir sehr lange brauchen. Die Klebenaht braucht schon 2 Tage zum Durchtrocknen. Und die Durchtrocknung der Leinwand ist sehr sehr wichtig.

Ich werde mich daher auf Bettlaken beschränken, die eine gewisse Größe (mittlere bis große) und entsprechende Stoffdicke aufweisen. Allzu dünne Stoffe verbrauchen leider viel Fassadenfarbe. Neulich habe ich 10 erstklassige Bettlaken erstanden, die genau dafür geeignet sind. Ein schönes Bildmotiv für eins dieser Bettlaken habe ich auch schon.

Eigene Pastellkreidenherstellung:
Für die Pastellkreiden kommt leider nur echtes Bienenwachs in Frage. Paraffin wird bei Sommerhitze viel zu weich. Stearin ist viel zu hart und spröde (kristallin). Am Preis hier sparen lohnt sich nicht, da die besonderen Eigenschaften von echtem Bienenwachs hier gefragt sind.
Heute habe ich von einem Imker in meinem Umkreis 2 kg Bienenwachs gekauft (10,- EUR/kg). Meist aus Resten von Mittelwänden und eingeschmolzenen Blöcken. Ist zwar bereits gut gereinigt und geklärt, ich werde aber trotzdem das Bienenwachs weiter auf Künstlerqualität verarbeiten (weiter reinigen und vor allem bleichen). Die 2 kg reichen wirklich ewig.
Weitere Zutaten dazu werde ich nach und nach kaufen. Das eillt ja nicht. Mit den Pigmenten sieht es wirklich ziemlich schlecht aus. Die sind richtig teuer. Ich werde auf billige und meist gebrauchte Pigmente mich beschränken müssen. Für den Anfang habe ich kiloweise Eisenoxidpigmente (eigene Herstellung), Weißpigmente, Füllstoffe und Holzkohle. Dank dem Standmixer kann ich schnell und leicht Holzkohlemehl in Pigmentqualität herstellen (mit Wasser natürlich). Notfalls werde ich Kieselgelmehl mit Tee, Kaffee, rote Beete, Textilfarbe, Tinte etc. einfärben.

Aufgrund der globalen Erwärmung ändert sich das Klima bereits merklich und die Saison für Straßenmalerei beginnt früher. Ich muß mich wirklich beeilen und einige Leinwände vorbereiten. Ich bin mit meinem Zeitplan ohnehin schon in Verzug und muß leider Prioritäten setzen.

Servus
 

4212

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Hallo Freunde,

ich muß meiner gesteigerten Wut und Enttäuschung durch Verbraucherwarnhinweise etwas Luft machen.
Ich bin von der drecksverdammten und verlogenen Industrie über den Tisch gezogen, übers Ohr gehauen, arglistig getäuscht worden, einen Bären aufgebunden worden, beschissen und betrogen worden, usw.

1. Warnung vor dem Produkt
Exo Terra Reptil 10.0 Wüstenlampe E27
Eine UV-B Lampe ( https://www.fressnapf.de/p/ex-repti-10-0-wuestenlampe-e27#25w-e27 ) zum Verdicken von Malölen verwendet. Wollte damit mein Bienenwachs schön bleichen.

Geplante und fest eingebaute Obsoleszenz. Keine Zweifel darüber. Meine zwei UV-B Lampen gehen plötzlich nicht mehr, obwohl beide kaum gebraucht und funktionstüchtig waren. Nur 1 - 2 Jahre ordnungsgemäß gelagert. Entweder hat das Vorschaltgerät eine eingebaute Laufzeit (max. 6 Monate) implementiert oder der Quecksilberdampf in der Röhre ist für den Hersteller durch geeignete Dichtstoffe/Kleber rausdiffundiert (oder der Gasunterdruck ist verschwunden).
Ich bin sowas von angepißt! Gleich 2 x 17,- EUR aus dem Fenster geworfen.

Kauft keine Produkte von Exo Terra mehr!

2. Warnung vor dem Produkt:
Frosch - wie Gallseife Seifenstück
80 g (https://www.rossmann.de/produkte/frosch/wie-gallseife-seifenstueck/4001499930799.html)

Der Hersteller versucht durch sichtliche Täuschung eine Gallseife vor. Daher gut lesen und sich nicht täuschen lassen. Was wie Gallseife ist, ist noch lange keine Gallseife! Für die Bienenwachsemulsion brauchen wir echte Gallseife mit echtem Gallenkonzentrat. Überdies ist das Produkt von der Menge her weniger als üblich (80 g statt 100 g), kostet aber mehr als das doppelte herkömmlicher und echter Gallseife. Kauft grundsätzlich keine flüssigen Gallseifen. Ihr bezahlt teuer für das enthaltene Wasser und bekommt am Ende auch noch weniger Seife! Gottseidank habe ich mich hier nicht täuschen lassen.

Aber so eine dreiste Täuschung muß natürlich ordentlich bestraft werden:
Kauft keine Frosch Produkte mehr!

So, jetzt geht es mir wieder gut.
Servus
 

4212

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Hallo Freunde,

ich habe wirklich guten und reinen Bienenwachs von meinem Imker bekommen. Nicht so wie üblich verfälscht mit Paraffin und/oder Stearin. Das kann mit hoher Wahrscheinlichkeit passieren, wenn man bei Ebay, Amazon, Alibaba und die 40 Räuber und Co bestellt. Besonders die chinesichen Bienenwachse sind dermaßen verfälscht, dass sie bereits weltweit umläufig sind und den Imkern und den Bienen ordentlich zusetzen.

Meine eigens gebaute UV-Röhrenanlage funktioniert noch. Ich habe ja schließlich keine Obsoleszenz eingebaut. So konnte ich eine kleine Menge fein geraspelten Bienenwachs in 30 h Dauerbetrieb schön bleichen. Für die meisten Farben muß man das Bienenwachs nicht bleichen. Für Straßenmalerei schon gar nicht. Ich war nur interessiert an der Methode. Chemische Wachsbleiche kommt für mich selbstverständlich nicht in Frage, da Wachs solche gefährlichen chemischen Mitteln aufnimmt und beim Verreiben an der Leinwand auch an die Haut übertragen wird.

Ich werde den Rest des Bienenwachses auf schonende und natürliche Weise bleichen. An der frischen Luft (Sauerstoff-Bleiche) und Sonne (UV-Bleiche) als dünne Scheiben (Plättchen) aneinandergereit an aufgehängten Fäden. Das ist energiesparend auch. Am Ende der Bleiche muß das Wachs noch eingeschmolzen und geklärt werden (gereinigt), da Wachs in der langen Zeit der Bleiche Staub und Dreck aufnimmt.

Servus
 

4212

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Hallo Freunde,

ich habe bemerkt, daß ich das Bienenwachs weiter reinigen muß. Es sind noch zu viele Pollen und Fremdstoffe darin. Dann würde die Sonnenbleiche auch schneller gehen. Jetzt habe ich meine Styropor-Isolierbox aus dem Keller rausgeholt und eine provisorische elektrische Heizung eingebaut, so dass die Wachsschmelze möglichst lange aufrechterhalten wird und die Klärung des Wachses über viele viele Stunden möglich ist. Die Klärung des Wachses erfolgt in einem Temperaturbereich von 70 °C - 85 °C (eher oberes Ende).
Schauen wir mal, ob ich die Künstlerqualität des Bienenwachses selbst erreichen kann. Mit althergebrachten Methoden natürlich. So wie ganz ganz früher! Ein für mich auch ein sehr interessantes Thema.
Servus.
 

4212

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Hallo Freunde,

eine fiese Influenza hat mich total niedergestreckt. Es wird eine Zeit noch andauern, bis ich wieder arbeiten kann.
Servus
 

4212

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Hallo Freunde,

es geht mir wieder gut und ich habe gute Neuigkeiten.

Pastellgrundierung mit Quarzmehl und Fassadenfarbe:
Ich habe den Grund nun herausgefunden, warum die Kombination keine guten Ergebnisse in der Vergangenheit gebracht haben. Ich habe zuviel Fassadenfarbe für die Pastellgrundierung verwendet. Diese hat die ganzen rauhen Poren nahezu verschlossen und wieder glatt gemacht. Nun hat sich herausgestellt, das ein Anteil von 20 - 30 % Fassadenfarbe genug Bindekraft bringt, ohne die rauhe Oberfläche zu verschließen. Die Pastellgrundierung gelingt am Besten, wenn man zwei dünne Schichten anbringt. Dann ist die Gefahr der Versandung nicht mehr so groß und eine schöne und gleichmäßige Pastellgrundierung ist möglich.

Die genaue Pastellgrundier-Rezeptur muß ich noch austüfteln. Ausgehend von 15% bis 30 % Fassadenfarbe wird alles getestet.
Servus
 

4212

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Hallo Freunde,

das mit billigen selbsthergestellten Pastellkreiden wird echt schwierig. Um auf den entsprechenden Schnitt zu kommen, müßte ich große Mengen von Pigmenten kaufen. Für den Anfang wären ungefähr 10 Töne a 5 kg Pigment und 50 kg Füllstoffe (Marmormehl, Kaolin, Kreide) nötig und das für die meistgebrauchten Töne und billige Pigmente natürlich. Sonst wird es einfach nicht billiger.
Die etwa 100 kg Material dürften so 500 - 700 EUR kosten. Immer noch zuviel.
Mit Eisenoxid- und Erdpigmenten ist es aber eher machbar.

Die chinesischen Pastellkreiden sind wirklich unschlagbar billig. Ich könnte nicht gebrauchte Pastellkreiden aus dem Sortiment weiter verarbeiten und neue Pastellkreiden daraus machen. Und eine Wachsemulsion auf die fertige Leinwand aufbringen, so dass wenigstens die untersten Schichten mit konventionellen Pastellen mehr halt bekommen. Das wird schwierig.
Schauen wir mal. Derweil arbeite ich an der neuen Pastellgrundierrezeptur mit Fassadenfarbe weiter.
Servus
 
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