Farben gezielt mischen und einsetzen

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Inge

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Wir können als Merksatz mitnehmen:
Mischt man mehrere Pigmente, wirkt das Resultat gedämpfter als der Ausgang. Das kann unbeabsichtigt bei den von Marigold erwähnten "nicht rein gekauften" Rotpigmenten passieren, die leicht aber doch das Mischergebnis beeinflussen.
Wir Maler nutzen diese Tatsache aber natürlich für unsere Zwecke, um Farben zu "brechen", d. h. sie schattiger, entfernter, natürlicher erscheinen zu lassen.
Je weiter die gemischten Pigmente auf dem Farbkreis voneinander entfernt sind, desto mehr dämpfen sie sich.
Mischt man, wie wir das gerade getan haben, Töne, die sich im Farbkreis als Dreieck befinden, wird man immer einen mehr oder weniger stark gedämpften Ton erreichen.

Begründung: Die Mitte zwischen zwei Farben, die im Drittelabstand auf dem Farbkreis liegen, ist immer mit dem Gegenüber komplementär. Beispiel: Blau und Gelb haben 1/3 Kreis Abstand, ihre Mischung gibt Grün. Grün ist mit Rot komplementär. Mischt man nun Grün mit Rot, gibt das Dämpfung (je nach Mischungsverhältnis und Pigmenten) bis zum Extremfall von Schwarz.
 

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Inge

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Dabei ist es völlig egal, wo auf dem Farbkreis wir ansetzen und ob wir warme oder kalte Farben verwenden. Die Regel bleibt gleich, nur die Farbtemperatur richtet sich nach der der Ausgangspigmente.
 

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Inge

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Übrigens sind ALLE auf dem Farbkreis gegenüberliegenden Farben komplementär, also nicht nur die allgemein bekannten Hauptfarben

ROT mit GRÜN
BLAU mit ORANGE
GELB mit LILA

Auch für alles, was dazwischenliegt, gilt die gleiche Regel, also z. B.

BLAUGRÜN mit ORANGEROT

und Pastelltöne, wie

APRICOT mit PUDERBLAU

usw.
 

Inge

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Nächster Merksatz: MITEINANDER GEMISCHTE Komplementärfarben dämpfen sich, NEBENEINANDER GESETZTE Komplementärfarben heben sich gegenseitig hervor.
Gut zu sehen ist das bei diesem Farbfächer: Die Komplementäre Gelb und Lila stechen durch ihren gewaltigen Abstand auf dem Farbkreis massiv hervor. Dagegen sind die eigentlich ja herausstechenden Farben Rot und Orange nahe auf dem Farbkreis zusammen und der Übergang daher eher unspektakulär.

Das kann man wunderbar nutzen, um z. B. den Hauptfokus eines Bildes besonders herauszustellen, indem man ihn mit der Komplementärfarbe umgibt.
 

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Inge

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Jetzt kommt die erste - mehr oder weniger freiwillige und spielerische - Selbstkontrolle des Erarbeiteten.

Fast jeder Maler hat zum Ziel, eine bestimmte Farbe systematisch zu ermischen - und, falls nötig, wieder zu ermischen.
Was böte sich da besser für dieses Ziel an als eine Zielscheibe?


Wer in's Schwarze trifft, trifft hier einen bestimmten Lila-Ton. Auch wenn er hier wg. Sonneneinstrahlung etwas schwierig zu sehen ist, kennt ihn doch praktisch jeder....
 

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Inge

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....von einer bestimmten Schoko-Verpackung her, deren Hersteller u. a. auch mit Kühen dieser Farbnuance wirbt :00000292:

Diese Farbe bitteschön versuchen herzustellen. Wohlgemerkt, es geht nicht um gleiche "Intensität", das wäre je nach Medium gar nicht bis schwerst hinzubekommen. Es geht rein um den FarbTON.

Wer sich nun erstaunt fragt, warum zum Teufel man diesen seltsamen Extremton mischen sollte, den man doch im Leben niemals braucht.....
 

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Inge

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....dem würde Monet sicher widersprechen, wenn er Glockenblumen und diverse andere Sommerblüher wie Salbei und Lavendel darstellen wollte:
 

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Inge

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Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr die Probe auf's Exempel macht und im Arbeitsthread

http://happypainting.de/threads/wie-male-ich-fragen-und-kommentare.43706/

eure Wege (Schüsse?) zum Ziel und die ins Schwarze treffende Pigmentmischung verraten würdet.
:00000281:

P.S.: Es darf auch "danebengeschossen" werden, denn auch diese außerhalb des Zentrums dokumentierten Mischungen helfen und sind im wahrsten Sinne des Wortes "zielführend".....
 
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Inge

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Unser Farbkreis ist noch nicht ganz komplett, da in der Mitte ja immer noch leer ist.
Da kommt jetzt das Schwarz hinein. Es ist sozusagen die "Königsklasse" des Farbmischtrainings, da hier drei Dinge zusammenkommen müssen:

Erstens muss das Pigment wirklich gut/rein sein, zweitens müssen sich die verwendeten Ausgangsfarben wirklich in möglichst großem gleichen Abstand auf dem Farbkreis befinden und drittens muss die Mischung stimmen, wobei nicht alle Pigmente gleich intensiv sind.

Deshalb hatte ich diesen Teil vorerst zurückgestellt.

Da hilft es nichts, da gibt es auch keine Pauschalaussage, weil das je nach Medium, Farbmarke usw. etwas anders ist.
Was sich nicht ändert: Schwarz ist die Summe aller auf dem Farbkreis enthaltenen Farben.
Da ist es also in Theorie völlig egal, ob Primärgelb mit Primärrot und Primärblau (Reinpigmente) gemischt wird oder ob andere Pigmente verwendet werden, auch Kalt- und Warmtöne aller dreier zusammen gehen).
Da von Hand kaum so dosiert werden kann wie von der Industrie, ergibt sich zwar meist nicht so ein dunkelschwarzes Schwarz, jedoch meist ein schöneres und "unkünstlicheres" Schwarz.

Mein persönliches Lieblingsschwarz besteht aus Krapplackrot, Phtalo- oder Preussischblau mit Kadmiumgelb bzw. -orange. Die drei liegen weit genug voneinander auf dem Farbkreis entfernt, um ein hervorragendes Schwarz zu erreichen.
Ich werde es dieser Tage mal in der Mitte des Farbkreises eintragen und zum Rand hin jeweils die Veränderung, die sich durch Zugabe von der Nachbarfarbe ergibt.
 

Inge

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Hier der von mir empfohlene Misch-Ansatz Preussichblau, Krapplack und diesmal dabei Indischgelb.

Damit man den Vergleich hat, habe ich eine Foto-Abdeck-Kappe danebengelegt und die Farbe auch auf weißem Papier ausgestrichen UND Tubenschwarze Elfenbein und Ruß dazugelegt (manchmal scheint die Mischung auf der Palette schwarz, hat aber einen Blau- oder Lilastich).

Das gleiche Ergebnis kann man mit tatsächlich reinen, tatsächlich optimal voneinander entfernten Pigmenten unserer verwendeten Kalt- und Warmfarbenpalette auch bekommen. Nur ist es wesentlich mühsamer, sechs Farbtubenentnahmen optimal abzustimmen als drei :00000285:

Wer ehrgeizig ist, kann ja mal das Dunkelste ausprobieren, das er erreicht.
 

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Inge

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Der Farbkreis ist somit fertig. Natürlich könnte man ihn nach außen beliebig fortsetzen und würde dann (bei entsprechendem Pigmentverhältnis) auch dort nach zunehmender Dämpfung beim Schwarz landen.
 

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Inge

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Jetzt zur Lösung des Milka-Problems:

Da ja Lila klar erst mal aus Blau und Rot besteht, nehme ich mir die schon mal gemachten Vergleichsfelder der vier Misch-Möglichkeiten vor und finde, dass am nächsten ans gewünschte Ergebnis Magenta und Ultramarin kommen. Von da aus taste ich mich dann systematisch vor....
 

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Inge

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Erst mal das Verhältnis zwischen Rot und Blau einstellen, dann erst, wenn der FarbTON stimmt, mit Mischweiß (Zinkweiß) den Pastelleffekt herbeizaubern


Leider kommen die Farben im Raume nicht so gut rüber, aber das System sieht man allemal und das Ergebnis....
 

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Inge

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....ist wie gewünscht:
 

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Inge

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Nächster Aspekt:
Auf Anregung (danke Lilly! :00000293:) beschäftige ich mich mit dem Wieder-Hinbekommen einer bereits einmal gemischten Farbe. Pigmente in guter Qualität sind ja teuer, letztendlich egal in welchem Medium.

Dazu gibt es einige Tips und Tricks, aber letztendlich werden Diejenigen, die den Farbkreis und die Schokoladen-Übungsfarbe mit ermischt haben, schon ein ganz gutes Gefühl haben, wie sie einen Ton (wieder) erzeugen.

1. Mit der HELLSTEN bzw. hier wieder mit der LASIERENDSTEN Farbe anfangen und Schritt für Schritt die dunklere Farbe dazugeben. Grund: Pigmente haben beim Zusammenmischen eine unterschiedlich starke Auswirkung auf das Farbergebnis. Ich habe noch nirgendwo eine Mess-Skala oder Einheit dafür gefunden, also habe ich mir selber eine ausgedacht: Ich nenne das "I" für "Impact" und ordne meinen Pigmenten einen Wert von 1 - 100 zu. ACHTUNG, das ist rein subjektiv, gilt für MEINE Pigmenttuben. Anderer Eindruck, andere Tube, anderer Hersteller, andere Werte!!!

Jeder kann das selber testen: Gibt man zu neun Teilen Ultramarinblau einen Teil Zitronengelb, tut sich scheinbar nicht viel. Macht man das umgekehrt, ändert sich das Zitronengelb doch ganz stark zum Grün hin.

Bei den Rottönen scheint der Impact irgendwo dazwischen zu liegen, d. h. man braucht zwar anteilig mehr Gelb als Rot, um den Farbton zu verändern, aber nicht ganz so viel wie beim Blau.

Vermutlich liegt hier auch die Erklärung für das im Arbeitsthread schon erwähnte "Phänomen", dass Schwarz (Summe aller geschluckten Farben, Abwesenheit von Reflexion) mit Gelb ein Grün ergibt: Dominantes Blau hat bei Zugabe von Gelb immer noch im Verhältnis einen höheren Impact-Wert als das Rot mit weniger Impact. Da man Gelb zugibt, erhöht sich der absolute Einfluss (Impact x Beigabemenge), Blau sinkt im Verhältnis Impact x Beigabemenge ja nicht so schnell ab und es ergibt sich eine Mischung, die von Gelb und Blau dominiert wird, aber zum Oliv neigend, weil Oliv ja rot- (orange-) geneigtes Grün ist.
 
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Inge

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2. Immer die Ausgangsfarben notieren, besser (wenn man mit Farben verschiedener Hersteller arbeitet) auch noch die Marke und den Typ dazuschreiben und am allerbesten die Ausgangspigmentnummern.
Dann kann man auch nach Jahren noch Stellen am Bild ausbessern und ganz fix die Farbtöne reproduzieren.

Von den Mengenanteilen her ist das nach einer Weile des Mischens nach dem gezeigten Erfahrungsschema keine Kunst mehr, denn man bekommt schnell den Dreh heraus. So viele Möglichkeiten gibt es ja nicht: Mehr Rotneigung, mehr Blauneigung, mehr Gelbneigung, mehr Dämpfung, weniger Dämpfung, kälter, wärmer.

Wenn man ganz sicher gehen will, kann man sich auch so helfen:

3. Die Farbstränge entlang einer Zentimeter-Skala auftragen, am besten mit einer Einweg-Spritze (das normt die aufgetragene Farbmenge besser) und die verwendeten Anteile entsprechend zum Farbmischmuster notieren.
Alternativ geht auch eine Apothekerwaage, die Unterlage muss aber jeweils wieder gleich und auch ganz sauber sein, sonst wird das Ergebnis verfälscht.
 

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Inge

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Wer zuviel gemischt hat (gerade am Anfang und wenn man versehentlich mit einer Farbe mit hohem Impact anfängt und verzweifelt versucht, sie mit Gelb- und Weißtönen aufzuhellen passiert das leicht), kann sich bei Ölfarben folgendermaßen behelfen:

- konventionelle Ölfarben auf kleine Mischpalette häufeln, diese in alte, mit Wasser gefüllte Plastikschale geben und ab in den Kühlschrank.
ACHTUNG, für wassermischbare Ölfarben gilt das natürlich nicht!

- für die Aufbewahrung zum nächsten Maldurchgang am Folgetag einfach mehrere Schichten Alufolie über die Palette geben und gut abdichten.

- eine Weile halten Ölfarben auch in umfunktionierten, möglichst lichtundurchlässigen Cremedosen.

- für Acrylfarben gibt es die Möglichkeit einer Nasspalette (bitte unter diesem Stichwort hier im Forum suchen)

- Aquarell- und Guachefarben einfach zur weiteren Verwendung an geeigneter Stelle eintrocknen lassen. Notfalls geht das bei Letzteren sogar auf einer Blockrückseite, auch von da kann man Guache wieder teilweise abnehmen, so kann man sich auch einen "Instant-1 x-Malkasten" für die Reise bauen.
 

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Inge

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Die Sache mit den Komplementärfarben:

Jeder hat schon mal davon gehört, die meisten Maler kennen sowohl den Begriff als auch die Komplementärfarben der Primärfarben, welche da sind

Gelb - Violett
(Magenta-)Rot - Grün
Blau - Orange

Muss man sich nicht merken, sondern jede UNGEMISCHTE der drei Farben hat automatisch die Mitte aus den beiden übrigen Farben als Komplementär, weil die ja auf dem Farbkreis im Dreieck stehen.

Und weil Komplementärfarben maximal auf dem Kreis voneinander entfernt sind, decken sie auch das Maximale an Absorption ab, was für uns als Maler heißt, "das gibt das Gedämpfteste, was aus dieser Farbe unter Verwendung eines Partners desselben Kreises herauszuholen ist.

Wer es also duster-schattig braucht und NICHT auf Schwarz zurückgreifen möchte, der kann (u. a., Schatten ist ja ein komplexes Thema für sich!) mit der Komplementärfarbe arbeiten.

Dass sich Komplementärfarben nebeneinander gegenseitig in der Wirkung unterstützen, ineinander gemischt dämpfen, zeige ich an einem kleinen Beispiel.

So sieht man hier , wie der grüne Strich geradezu hervortritt, wo er zwischen Warm- und Kaltrot geführt wird, aber ebenso das Tubengrün rechts und links von den Mischungen aus Warm- bzw. Kaltrot abgedämpft wird. Mit wenig Rot gibt das erst mal auf alle Fälle Warmgrün = Oliv, mit mehr Rot dabei rutscht das Ganze dann immer mehr ins Braune.
 

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Inge

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Weil wir schon mal bei Grün sind:
Ich sollte erwähnen: Grün kann man auch mit Schwarz und Gelb ausmischen.

Der Vorteil: Das gibt todsicher einen Olivton.
Der Nachteil: Das gibt todsicher einen Olivton.

Es ist wie mit allen Fertigpäckchen,: Man muss damit leben, was schon drin ist, kann zwar noch dazufügen, aber nichts mehr wegtun. Da Schwarz als Aussteuer das Schlucken möglichst vieler Licht-Wellenlängen mitbringt, wirken Mischungen daraus leicht trübe.

Daher habe ich euch ein Versuchsblatt mit Grünausmischungen gemacht (Danke Perry für den Input zur Fotografie!) und hierbei eigentlich noch nicht mal die Oberfläche der möglichen Töne angekratzt.

Die erste Reihe ist genannter Olivton, der im letzten Beispiel der Reihe noch mit Kadmiumgelb ergänzt wurde.
Nuja....gehen tut es.

Dann geht es richtig los mit den Grüns. Dabei habe ich als Basis bisher nur zwei Blaus verwendet, Coelin (zum Vergleich Kobalt ) und Phtalo und es ist bereits von Quietsch-Schrei-Neongrün über Tannen- und Olivtöne alles geboten.

Diejenigen, die fleissig den Farbkreis mitgemischt haben, wissen es längst: um den jeweiligen (gelb- oder blaugeneigten) Grünton wärmer/oliviger zu machen, gibt man Rot bzw. (sanfter) Orange bei.
 

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Inge

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Zusammenfassend für die Ermischung von Grüntönen also zu sagen:

- Ein oder mehrere Blautöne mit ein oder mehreren Gelbtönen gibt immer Grün.
- Ein kalter Blauton mit einem kalten Gelbton gibt immer einen kalten Grünton.
- Ein warmer Blauton mit einem warmen Gelbton gibt immer einen warmen Grünton.
- Ist je einer der Töne warm und einer der Töne kalt, gibt das einen Grünwert dazwischen, der sowohl nach Kalt als auch nach Warm noch Spiel hat.
- Gibt man jedweden Grünton aus o. g. Mischungen ein Rot hinzu, wird der Ton IMMER oliver, was sich mit kaltem bzw. warmem Rot noch variieren lässt.
- Gibt man jedweden Grünton aus o. g. Mischungen mehr Rot hinzu, wird der Ton nach Oliv ins Braun gehen, was sich mit kalten bzw. warmem Rot noch variieren lässt.

ACHTUNG: So können praktisch alle Erdfarben wie Tierra di Sienna, Umbra gebrannt und ungebrannt usw. ermischt werden (s. Bild Zeile 2 voriger Beitrag) Sogar Ersatz für Ocker ist u. U. hinzubekommen (s. voriger Beitrag erste Zeile letzte Mischung, man kann, je nachdem, noch etwas Weiß beigeben)

Tubenschwarz und Tubengelb gibt immer Oliv. Diese Mischung verhält sich von der Dämpfung etwa wie eine Mehrpigmentmischung.
 
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