Farben lasierend, halbdeckend oder deckend

Mario

Senior Mitglied
Warum verblasst der Glanz und wie kann ich das verhindern!!!


also wie schon geschrieben, Dammar 1:2 trocknet unwahrscheinlich schnell. Ich habe festgestellt, daß je höher der Dammar Anteil um so glänzender die Farben.

Wobei schon bei Dammar 1:5 ein schöner Glanz entsteht und das Ganze noch nicht so schnell trocknet. Das muß man ausprobieren.

Wenn's immernoch zu schnell trocknet kann man das alles auch mit etwas Leinöl oder Standöl strecken.

Wie Johndell schon schrieb, wird alles nicht so heiß gegessen wie's gekocht wird und große Geheimnisse sind das alles auch nicht, aber interessant ist es schon, jedenfalls für mich.
 
K

karlwei

Gast
Mario, Kreidegrund ist Leimwasser+Zinkweiß+Kreide, das ist nicht elastisch auch warm und dünn aufgetragen bricht es wenn man z.B. hinten etwas druck ausübt(hab ich oft probiert)
Halbkreidegrund ist das ganze mit Leinöl oder Leinölfirniß, macht die Masse elastisch daher kann man es auf LW nehmen.
Keidegrund , wie oben beschrieben geht nur auf starren Bildträgern. Alle beide kann man sehr gut schleifen, Kreidegrund saugt mehr, daher mit 10 - 20% Leimwasser löschen, also die Saugfähigkeit einstellen. Bei diesen Gründen hast du auch bei sehr vielen Lasuren bis zu Letzt noch einen saugenden Untergrund, daher keine fertig grundierte LW, auch wegen der Glätte.
Natürlich ist es kein Geheimnis, alles geht, bin halt immer am Tüfteln, ist ja auch Interessant - zumindest für mich !
So, muß jetzt wieder Arbeiten und habe keine Zeit mehr:00000402:
LG Karl
 

Gabriele

Senior Mitglied
John, Danke sehr für die ausführliche Erklärung und fürs Mut machen.
Danke auch Euch Karl und Mario, für die offenen Infos. LG
 

Mario

Senior Mitglied
Mario, Kreidegrund ist Leimwasser+Zinkweiß+Kreide, das ist nicht elastisch auch warm und dünn aufgetragen bricht es wenn man z.B. hinten etwas druck ausübt(hab ich oft probiert)

LG Karl

ja klar bricht das wenn man da von hinten drauf drückt, aber auf so eine Idee bin ich noch nicht gekommen :00000726:

Das mit dem Halbkreidegrund hab ich einmal ausprobiert, gefällt mir nicht oder ich hatte damals was falsch gemacht, das mit dem Kreidegrund klappt immer ganz gut, ist halt viel Aufwand, aber ich finde es lohnt sich und man lernt immer wieder was neues dabei.
 

Ölpinselchen

Forum-Guru
Ich habe da noch eine Frage zu Dam´mar.
ich habe da was bei Gerstaecker entdeckt, kann man das auch verwenden:
27712.jpg


Michael Harding Dammar Glanz-Medium PM2
Michael Harding Dammar Glanz-Medium PM2 ist ein traditionelles Öl-Medium, das den Ölfarben Tiefe, Glanz und Transparenz verleiht.
Das Michael Harding Dammar Glanz-Medium PM2 zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
für langsam trocknende Ölfarben
verleiht Tiefe, Glanz und Transparenz
beschleunigt die Trocknung
enthält 2% Kobalt-Sikkativ

Oder soll man besser die Dammar -Harzbrocken selber auflösen?
 

Johndell

Senior Mitglied
Eigentlich langen Harzbrocken wenn man sie auflöst, das mach ich so. Manche nehmen auch Dammar Firnis, aber das kann man auch nehmen. Aber man muss vorsichtig sein mit der Dosierung damit es nicht zu schnell trocknet. Ich benutzte auch kein genaues Rezept in dem ich alles ganz genau bemesse, ich mach es ein wenig aus dem Bauch heraus…. Aber ich versuche immer dass mein Leinölanteil bei 50 oder 60 % liegt, für den Rest nehme ich Terp und einen guten Spritzer Dammar. Das ist so mein dauerhaftes Malmittel, was ich eigentlich auch sehr sparsam benutze.

Ich achte immer drauf das meine Farben möglichst natürlich trocknen, dann erspart man sich auch den Rest der Wissenschaft mit dem extra an-fetten mit jeder weiteren Schicht und so ein Kram. Fett auf mager kann man auch umformulieren in langsam trocknende Farbe auf schnell trocknende Farbe. Die meisten Bilder bekommen ehr Risse, weil man versucht hat die Farben mit Chemie zu modifizieren und es einfach übertrieb.
Jüngstes Beispiel ist Bouguereau, dessen Bilder in einem schlechteren zustandst sind als Bilder aus dem 15 Jahrhundert. Er nutzte auch sehr viele Sikkative um seine Bilder in wenigen Wochen beenden zu können.
 

Ölpinselchen

Forum-Guru
Die Harzbrocken löse ich doch in Terpentin auf???
Ist das Richtig!
Wenn ich also eine Mischung mache, brauche ich ja kein Terpentin mehr, wenn ich die Harzbrocken darin aufgelöst habe. Wenn dem so wäre!
Hilfe, ich habe nicht Chemie studiert!!!!!!
Herrliche Ratschläge hier auf diesem Thema, aber vielleicht bei Kremer anrufen (hat mir jemand empfohlen), wäre ja auch noch eine Option.
 
K

karlwei

Gast
.. ich habe es so gelernt, Harz in einen Damenstrumpf geben, die gleiche Menge(Volumen) Balsamterpentin in ein Gas geben, den Strumpf hineinhängen und die Dämpfe lösen das Harz über Nacht auf, die Unreinheiten bleiben im Neilon hängen. Das ist das sogenannte Damarfirnis welches man fertig kaufen kann. Wenn man es selber anmacht ist es in etwa 10X billiger.
Ich gebe das Damar jetzt direkt in das Terpentin und filtere das ganze später durch ein feines Sieb, geht schneller.
Die Trocknungszeit beeinflußt nicht so sehr das Damar, mehr das Terpentin. Viel Terpentinanteil = schneller trocknend. Das Harz bringt den Glanz und wenn man Venezianisches Terpentin(Lerchenharz)nimmt bekommt man eine Porzelanartige Oberfläche, die Farbe verlauft auch sehr gut, allerdings trocknet es sehr langsam.
Damarfirnis 1:10 mit Terpentin verdünnt ergibt ein Zwischenfirnis das man mit den Handballen einreibt, trocknet sehr schnell stumpf auf
Natürlich braucht man bei nur einigen Schichten nicht auf die fett auf mager Regel Rücksicht nehmen, allerdings bei vielen, zum Teil ganz flächigen Lasuren ist das schon wichtig, kann auch einige Beispiele aus meiner Praxis zeigen.
Warum die alten Holländer besser erhalten sind als die Gemälde der 19 Jahr. ist auch klar. Die Alten im goldenen Zeitalter malten in einer Mischtechnik, immer die fett auf mager Regel befolgend, das wurde dann immer vereinfacht bis man nur mehr alles mit Öl malte, was dann die Bilder über fettete, dann noch das Sikkativ dazu, alles bei Viettinghof nachzulesen.

Mario, mit deiner Methode LW mit reinen Kreidegrund zu beschichten hat es da mal Sprünge gegeben, feine Haarrisse, speziell bei Temperaturschwankungen oder wenn du die LW umspannen mutest, oder die LW auf Holz aufgezogen hast(muß ich öfters machen) ?
Ich verstehe das nicht, anscheinen :00000655:, da habe ich mir Jahrelang das Leben nur schwerer gemacht, wenn es auch einfacher geht.
LG Karl
 

Inge

SUPERVISOR
Danke Mario für die Antwort, leider funkt das bei mir nicht:00000655:
Beispiel: einen Schatten bei einen Baum mit deckenden schwarz lasieren geht nur wenn ich mit einen Lappen drüber wische sonst ist das Schwaz decken und ich sehe vom Baumschatten(Äste im Dunklen) nix mehr. Wische ich die Farbe mit einen Lappen aus damit der Untergrund durchscheint habe ich keine Kanten mehr(Übergang von hell ins dunkle, oft sehr scharfe Kanten oder Kontraste)
LG Karl

Das Tubenschwarz ist nicht lasierend, deshalb tust du dir so schwer.
Wenn du dein Schwarz selber mischst, wie ich das tue, hast du keine Probleme.

Ergänzend zu den oben erwähnten "Alle Farben sind mehr oder weniger lasierend" noch, dass alle Farben, die das Pigment Weiß enthalten, fast nicht bzw. nicht lasieren. Es gibt zwar lasierende Weiß (z. B. Zinkweiß), das wird da aber wohl nicht verwendet.
 

Inge

SUPERVISOR
Da ich fast nur mit Liquin arbeite, und damit auch sehr zufrieden bin, habe ich ein Malmittel mit dem ich sowohl den Trocknungsprozess beschleunige als auch die Lasuren anlegen kann.

Schön und gut, aber damit hole ich mir ja die gleichen Probleme ins Haus wie mit Terpentin :00000108:

(Zitat aus der US-amerikanischen Künstlerstoffe-Definition:)

Liquin a petroleum-based medium, and ought to be used in a well ventilated studio and the usual safety taken when using it e.g. being careful not to get it in your eyes, on your skin etc.
 

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