Liebe Emy,
ich schreibe Dir nochmal genau auf, wie ich meine Bilder mache, vielleicht klappt es dann ja auch bei Dir? Mein erster Versuch sah nähmlich fast genauso aus wie Dein obiges Bild.
http://www.happypainting.de/media/fluid-painting-bild-1.949
Hatte das falsche Silikonöl gekauft (war zu dickflüssig, unbedingt 10 oder 20 cst nehmen, ich nehme 20 cst) und habe die Leinwand viel zu viel gedreht und gekippt. Jetzt kriege ich eigentlich immer Poren - egal ob Dirty Pouring oder Swipe-Technik. Nehme für ein 30 x 30 cm großes Bild und dreifarbiger Zusammenstellung pro Farbe 1/2 Joghurtbecher Floetrol, spritze dann nach Gefühl einige Acrylfarbe (etwa 5 cm Farbe aus der Tube) in den Becher und gebe nach dem kräftigen Umrühren mit einem Holzspatel dann noch sehr wenig Wasser hinzu, bis die Konsistenz stimmt - Farbe muss vom Spatel laufen wie flüssiger Honig. Danach tropfe ich 4 bis 5 Tropfen Silikonöl in jeden Becher (außer weiß) und rühre 5 mal sachte um. Beim Weiß soll man das Silikonöl prinzipiell weglassen!
Danach gieße ich einfach die Farben in einem weiteren Joghurtbecher übereinander - z. B. weiß, blau, türkis, blau, weiß, türkis, weiß, blau .... - bis der Becher ziemlich voll ist. Nun ziehe ich mit einem dünnen Holzstöckchen ein Kreuz oder ein Z durch die Farbe im Becher und stülpe den Becher umgekehrt auf die Leinwandmitte und lasse ihn drei bis fünf Minuten so stehen. Währenddessen gieße ich die restliche Farbe (am besten weiß) an den äußersten Bildrändern aus und verteile sie etwas mit einem Spachtel, dann fließt die Farbe am Schluss besser über den Rand. Danach hebe ich den Becher hoch und schon beim Ausfließen aus dem Becher sieht man schöne Poren. Jetzt muss man schnell sein und die Farbe fließen lassen und nicht so dolle drehen, sonst verschwinden die großen Poren wieder. Kleinere kann man noch erzeugen, wenn man einen Butanbrenner schräg auf die nasse Farbe hält - aber Vorsicht, geht nur in den ersten 5-10 Minuten - später ist die Oberfläche schon zu dickflüssig - und wenn man mit der Flamme zu nah an die Farbe geht, fängt die an zu kokeln. Wenn an den Rändern noch Farbe fehlt, nehme ich die heruntergelaufene Farbe vom Tisch (Plastikfolie) auf und verteile sie mit einem Spatel oder einfach mit einem behandschuhten Finger und schließe die randlichen Lücken.
Wenn die Poren beim zu schnellen Kippen und Drehen zerstört wurden, kann man das Bild meist noch retten, wenn man mit einem breiten Palettenmesser à la Swipe-Technik die oberste Farbschicht vorsichtig über die Leinwand zieht. Dasselbe kann man auch bei der Resteverwertung tun, wie ich das z. B. bei Bild 67k gemacht habe.
Viele Grüße und gutes Gelingen, Conny