Leinöl entflammbar

Antrea

Aktives Mitglied
Hallo liebe Happys!

Wie ich jetzt gehört habe, ist Leinöl u.U. leicht entflammbar.

Inwieweit ist es gefährlich, Pinsel mit Leinöl (mit und ohne Farbe) auf einem Tuch abzuwischen
und dies dann liegen zu lassen? Eventuell scheint ja auch bald mal wieder die Sonne und dann auf meinen Mal-lappen.

Was wist Ihr darüber und welche Tipps habt Ihr dafür?
 

Margret

Mitglied
Hallo Andrea,

gelesen hatte ich da auch schon mal von, aber erst längere Zeit nachdem ich meine Pinsel so reinigte.
Wenn die Lappen noch nicht voll mit Ölfarbe versaut sind, hänge ich sie so auf das keine Sonne drauf kommt.
Bisher ist da noch nie etwas geschehen.
In der prallen Sonne male ich aber nie.

Zur Endreinigung benutze ich aber ganz preiswertes Salatöl, danach wasche die Pinsel mit Seife aus.

VG Margret
 

Malise

Forum-Guru
Ich kann dir zwar zum Malen mit Leinöl keine Hinweise geben, aber Leinöl ist ja auch in manchen Bodenwachsen drin und daher weiß ich, dass mit Öl getränkte Lappen nur entweder ausgebreitet im Freien trocknen sollen oder luftdicht abgeschlossen in einer Blechdose aufbewahrt werden. Wenn du deine Pinsel abwischst, wird das Tuch ja vermutlich nicht triefend nass sein- oder:00000269: Und die Wärme entsteht im zusammengeknüllten Tuch.
Also, entweder raus an die Luft, oder offen ausgebreitet im Raum (möglichst nichtbrennbarer Untergrund) oder in abgeschlossener Dose.

Bei Freunden ist tatsächlich mal ein Brand entstanden, weil sie die Lappen nur in einer Tonne auf die Terrasse gestellt hatten und die entstehenden Flammen die Terrassenüberdachung entzündet hatten.
Zum Glück kein großer Schaden, weil es bemerkt wurde.
Das waren aber auch VIELE Lappen vom Einwachsen einer großen Bodenfläche.
 

Frühling

Senior Mitglied
Aus meinen Erfahrungen mit Leinöl und aus der Lehrzeit kann ich nur warnen:
Leinöl und Lappen neigen zur Selbstentzündung. Also höchste Vorsicht beim Wegräumen der mit Leinöl verschmutzten Reinigungstücher/Lappen.
Jan der Frühling
 

Ernest

Forum-Ikone
Aus meinen Erfahrungen mit Leinöl und aus der Lehrzeit kann ich nur warnen:
Leinöl und Lappen neigen zur Selbstentzündung. Also höchste Vorsicht beim Wegräumen der mit Leinöl verschmutzten Reinigungstücher/Lappen.
Jan der Frühling



....kann ich nur bestätigen, da ist Vorsicht geboten !!!!

Gruß
Ernest
 
A

Amazone

Gast
Ja ja,die Ölmaler haben es schon schwer,Terpentin möchte keiner,macht Kopfschmerzen,Leinöl geht in Flammen auf,Gefährlich!
Und gegen die grellen Farben setze ich meistens ne dunkle Sonnenbrille auf.:00000299:
Aber mal Spaß beiseite,wieviel Leinöl benötigt man wirklich beim malen?
Um die Leinwand vorzubereiten,braucht man noch keinen Fingerhut voll.das wird anschließend mit einem Zewatuch fast völlig wieder weggewischt.
Ansonsten benötigen wir Leinöl zum Farbenanrühren,das wars eigentlich mit Leinöl.
Zum verdünnen und vermalen würde ich die Finger davon lassen
Dafür nehme ich Dammarfirnis,das ich mit Orangenterpene magerer mache.
Gruß Volker
 

Johndell

Senior Mitglied
Zum verdünnen und vermalen würde ich die Finger davon lassen
Dafür nehme ich Dammarfirnis,das ich mit Orangenterpene magerer mache.
Gruß Volker

Wie willst du Dammarfirnis noch magerer machen? Es besteht doch schon aus Terpentinöl in dem Dammar gelöst wurde.

Außerdem warum sollte man die Finger vom Leinöl lassen ? Schließlich bestehen doch die Farben auch daraus.
 
A

Amazone

Gast
Johndell,indem ich dem Dammarfirnis mehr Terpentin zugebe
Klar ist in der Farbe Leinöl,aber eigentlich ist das der einzige Ort,wo es hingehört
Gruß Volker
 

Johndell

Senior Mitglied
Johndell,indem ich dem Dammarfirnis mehr Terpentin zugebe
Klar ist in der Farbe Leinöl,aber eigentlich ist das der einzige Ort,wo es hingehört
Gruß Volker

Dammar ist doch aber schon mager, da es keinerlei fette beinhaltet, du verdünnst also die Firnis nur in dem du das Mischverhältnis vom Dammar herabsetzt.

Eigentlich gilt ja auch die Regel fett auf mager, weil magere Schichten schneller durchtrocknen auf Grund fehlender Fette die oxidieren. Dammer ist aber noch ein zusätzlicher Katalysator der die Farben schneller trocknen lässt, also wirkt es sich indirekt auf die Farbe so aus, dass ein höherer Dammer Anteil die Farbe sogar magerer macht. Wenn du aber eine Firniss mit Terp ausdünnst, im Glauben das dieses Malmittel magerer wird, wirkt es sich aber auf die Farbe indirekt weniger trocknungsbeschleunigend aus. Im Grunde erreicht man damit einen Umkehrschluss.

Aber das Leinöl nur in die Farbe gehört ist nicht ganz schlüssig. Die Farbe besteht doch aus Pigmenten und Leinöl, ob ein wenig mehr Leinöl oder weniger, macht ja keinen Unterschied in der Chemischen Reaktion wenn die Farbe Oxidiert. Das wäre in etwa so, wenn man sagen würde dass in Wasserfarben nur Wasser gehört, aber man mit Wasser nicht verdünnen sollte.
 

Antrea

Aktives Mitglied
Danke Euch allen.

Da werde ich mal morgen eine von diesen blauen Keks-Metal-Dosen kaufen und wohl oder über aufessen müssen.

Dann ist mein Arbeitsplatz (Holztablett) wohl wieder sicher, hoffe ich.
 

bruno

Senior Mitglied
Ja ja,die Ölmaler haben es schon schwer,Terpentin möchte keiner,macht Kopfschmerzen,Leinöl geht in Flammen auf,Gefährlich!

Keine unnötige Panik!

Soweit ich weiss, neigt es beim Malen nur in Lappen zum Selbstentzünden. Also nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Ansonsten natürlich auch wenn es z.B. mit Sägespänen gemischt wird etc. Leinöl alleine brennt nicht. Es braucht hierzu wohl einen Katalysator, ähnlich wie das Wachs einer Kerze einen Docht braucht um brennen zu können.

Also: Keine Angst wenn man Leinöl auf die Leinwand gibt oder wenn man es in einem Gefäß offen stehen lässt. Dabei besteht keinerlei Entzündungsgefahr. Wer mag kann ja mal versuchen, Leinöl in einer offenen Schale mit einem Feuerzeug zu entzünden - selbst das dürfte nicht gelingen, solange man keinen Docht o.ä. verwendet. Geschweige denn eine spontane Selbstentzündung, sofern es nicht in einem Lappen etc. ist.

Denn Leinöl hat ohne Katalysator sogar einen recht hohen Flammpunkt (ca. 315 Grad Celsius). Sonnenblumenöl hat übrigens einen ähnlichen Flammpunkt (316 Grad), neigt jedoch nicht zur Selbstentzündung. Der Flammpunkt von Rapsöl liegt bei 317 Grad. Leinöl verhält sich somit, solange nicht die besonderen Voraussetzungen zur Selbstentzündung erfüllt sind, genauso wie andere Pflanzenöle auch. Brennbar (i.d.R. nur mit Docht oder bei hohen Temperaturen wie z.B. in einer überhitzten Pfanne oder Fritteuse) sind die im Prinzip ja alle.

Vorsicht ist allerdings geboten bei leinölgetränkten Lappen, die sollte man nicht zerknüllt rumliegen lassen. Durch den Kontakt mit der Luft findet eine Oxydation statt, ein chemischer Prozess, durch den Wärme entsteht, durch den dann auch noch flüchtige Bestandteile des Öls in die Luft übergehen. In einem zerknüllten Lappen stauen sich dann sowohl diese mit Öldunst gesättigte Luft als auch die Wärme, so dass sich dieses Gemisch dann ggfls. selbst entzünden kann.

Also ausgebreitet hinlegen, in einem luftdichten Gefäß tun oder - zwecks Entsorgung - es z.B. mit Wasser anfeuchten und in einem Einfrier-Plastikbeutel verpackt entsorgen. Wer mag, kann die Lappen auch im Garten verbrennen, z.B. in einem Metalleimer.

Also keine Angst - das Leinöl das man vielleicht in einer Flasche oder sogar in einem offenen Glas aufbewahrt ist absolut ungefährlich. Auch wer Leinöl zum Kochen verwendet geht hierdurch kein Risiko ein.

Auch Ölfarbe mit Leinöl ist ungefährlich. Auch eine Zigarette beim Malen zu rauchen ist gar kein Problem, zumindest nicht im Hinblick auf Leinöl - hier wäre ein offener Terpentintopf tausendmal gefährlicher.

Mit Lappen die mit Leinöl getränkt sind sollte man aber vorsichtig sein. Aber das sollte man eh sein, auch wenn der Lappen z.B. Terpentin oder Verdünner enthält.

Einen Grund, Leinöl irgendwie zu meiden oder Angst davor zu haben, gibt es jedenfalls nicht.

Entsprechende Infos findet man z.B. auch hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lein%C3%B6l#Selbstentz.C3.BCndung
 

bruno

Senior Mitglied
Aus meinen Erfahrungen mit Leinöl und aus der Lehrzeit kann ich nur warnen:
Leinöl und Lappen neigen zur Selbstentzündung. Also höchste Vorsicht beim Wegräumen der mit Leinöl verschmutzten Reinigungstücher/Lappen.
Jan der Frühling

Das ist richtig, der Hinweis stimmt. Leinöl neigt zur Selbstentzündung, sofern es in einem Lappen, in Holz- oder Metallspänen aufgesogen ist.

Ansonsten (also ohne Lappen etc.) ist es nicht gefährlich. Diese Unterscheidung ist wichtig, bevor hier jemand unnötig in Panik gerät (siehe mein anderer Artikel).

Die Warnung, mit solchen Lappen vorsichtig umzugehen und sie entsprechend zu behandeln, ist aber natürlich richtig und wichtig!
 

Antrea

Aktives Mitglied
Danke Bruno,

und ich werde natürlich die Kekse essen, nicht die Dose.
Ich kann ja schlecht die Lappen in Kekse packen.
 

Malise

Forum-Guru
Da werde ich mal morgen eine von diesen blauen Keks-Metal-Dosen kaufen und wohl oder über aufessen müssen.

Genau das habe ich gemeint, Antrea:

Also, entweder raus an die Luft, oder offen ausgebreitet im Raum (möglichst nichtbrennbarer Untergrund) oder in abgeschlossener Dose.

:00000726:Und falls dir die Kekse schmecken, kannst du ja sicherheitshalber jeden Monat eine frische Dose verwenden-:00000726: Guten Appetit!
 

Frühling

Senior Mitglied
Bruno hat natürlich Recht, nur die verunreinigten Lappen oder Materialien sind gefährlich.
Noch gefährlicher sind sie, wenn sie in eine Dose gestopft werden!!
Luftentzug und dichtes Packen führt noch schneller zur Selbstzündung.
Also schön luftig halten und möglichst bald waschen oder entsorgen.
Frühling
 

Frühling

Senior Mitglied
Zum Lagern der Putzlappen hatten wir einen Zinkeimer. Wenn die Lappen dann nicht mehr gebraucht werden konnten, wurden sie in`s Meer gekippt.
Ich nehme heute Küchenkrepp und schmeiße den gebrauchten Kram in den Müll.
Jan
 

Malise

Forum-Guru
Noch gefährlicher sind sie, wenn sie in eine Dose gestopft werden!!
Luftentzug und dichtes Packen führt noch schneller zur Selbstzündung.

Genau das ist bei unseren Freunden bei offener Dose passiert - hatte ich ja schon geschrieben.
Deshalb soll ja auch die Dose geschlossen sein, damit sich keine offene Flamme bilden kann und durch die fehlende Sauerstoffzufuhr sich kein Brand ausbreiten kann.

Aber mal ne ganz andere Frage: Von welcher Menge Lappen sprechen wir hier eigentlich - einer, zwei, oder viele tausend:00000295: etwa - je nachdem solltest du auch unterschiedlich damit umgehen.
 

bruno

Senior Mitglied
Zum Lagern der Putzlappen hatten wir einen Zinkeimer. Wenn die Lappen dann nicht mehr gebraucht werden konnten, wurden sie in`s Meer gekippt.
Ich nehme heute Küchenkrepp und schmeiße den gebrauchten Kram in den Müll.
Jan

Den Punkt wollte ich eigentlich auch ansprechen, war mir aber nicht ganz sicher und wollte nix falsches erzählen.

Ich gehe davon aus, dass die Selbstentzündung vornehmlich bei Lappen (also textilem Material wie Putzlappen, Stücke von T-Shirts etc.) geschehen kann, nicht aber bei Papier-Küchenrollen ("Zewa"-Tücher), ist das richtig?

Denn Papiertücher haben ja eine ganz andere Struktur, und die verwende ich fast nur beim Malen, Lappen (bei mir aus alten T-Shirts geschnitten) eher selten.

Auch die Papiertücher entsorge ich indem ich sie mit Wasser anfeuchte und in einen Plastiksack/tüte stecke, diese verschliesse und dann entsorge. Da dürfte ja dann keine Gefahr bestehen, oder?

Manchmal - je nachdem womit sie verschmutzt sind - landen die Papiertücher bei mir auch in der Toilette. Natürlich nicht, wenn sie mit Farbe voll sind...
 

Neueste Beiträge

Oben