Portraitstudien nach Proportionsschema

KarinV

Senior Mitglied
Liebe Happypainter
Für meine Portraitübungen habe ich diesmal ein männliches Portrait versucht. Breiteres Kinn, breitere Nase, mit Segelohren.

Papier Canson grünlich (The vert) 65*50cm²
mit Kohle vorgezeichnet und mit Pittkreiden ausgearbeitet.

Das Portrait ist erfunden. Für die Ohrenstudien habe ich mich an Fotos orientiert.

Daneben noch einmal das weibliche Portrait mit den Augenstudien.
 

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Blick-Dichter

Aktives Mitglied
Darf ich raten...
... das "rechte" Einzel-ohr ist von Adolf Hitler.Leider gibt es keinen passenden Smily :00000020::00000285:

VG Alex... :00000293:
(grenzenlose Erheiterung)
 

Marigold

Senior Mitglied
Hi Karin,

du bist ja wieder ehrgeizig - schon wieder ein neues Projekt? Was bezweckst du damit, erfundene Menschen zu malen statt tatsächliche Modelle oder Fotos zu benutzen?

Habe gestern das weibliche Portrait gesehen, das männliche heute ist dir schon besser gelungen. Bei der Frau waren noch einige harte Linien im Gesicht: um das rechte Auge herum und am Kinn z.B. Noch etwas, das mir an der Frau aufgefallen ist: die Haare sind nicht besonders attraktiv, recht dünn und strähnig. Du hast die Haarsträhnen mehr betont als die Haare als Gesamtmasse. Da ergeben sich ja der Frisur bzw. Kopfform folgend auch Lichter und Schatten, damit erreicht man erst das Volumen.

Zum Material: was mich immer wieder erstaunt ist der schöne Effekt, dass mit Kohle gemalte Augen in Kombination mit Rötel blau wirken.

Gruss
Marigold
 

KarinV

Senior Mitglied
Was bezweckst du damit, erfundene Menschen zu malen statt tatsächliche Modelle oder Fotos zu benutzen?

wenn ich nach Modell oder Foto male, dann versuche ich die Ähnlichkeit zu treffen. Ich halte mich an Kleinigkeiten fest, wie Mund- und Augenwinkel... und das dauert recht lange.
Hier geht es mir aber erstmal ums Prinzip. Wie sind die grundsätzlichen Proportionen? Was für Grundsätzlichkeiten und Unterschiede gibt es in den Augen, Augenbrauen, Mund, Nase, Ohr...? Wie unterscheidet sich der alte vom jungen Menschen, wie Mann von Frau usw.?
Ich verwende Fotos zur Orientierung, will aber noch keinen Kopf genau abmalen, sondern lieber zügiger vorankommen und dafür ein paar mehr machen.

Die realen Modelle kommen später und ich hoffe, dass ich dann leicht erkennen kann, wie sich die Realität vom Grundprinzip unterscheidet.


Zum Material: was mich immer wieder erstaunt ist der schöne Effekt, dass mit Kohle gemalte Augen in Kombination mit Rötel blau wirken.

das liegt daran, dass mein Papier grünlich ist. In den Augen lasse ich das Papier wirken. :00000293: (hier ist es durch das Foto etwas in bläuliche verfälscht)
 

KarinV

Senior Mitglied
ach du grüne Neune! :00000475:
Wenn ich das so kompliziert machen würde, dann könnte ich gleich wieder Fotos rastern. Ist das von Leonardo?
 

Holzwurm71

SUPERVISOR EHRENHALBER
Habe gestern das weibliche Portrait gesehen, das männliche heute ist dir schon besser gelungen.
Sei mir nicht böse, Karin, aber hier möchte ich Mari eindeutig widersprechen.

Zumindest proportionsmäßig finde ich die Dame wesentlich gelungener.
Bei dem Herrn scheinen mir die Proportionen sehr unstimmig.
Leider kann ich dir nicht sagen, warum :00000653:
 

Heelie

Aktives Mitglied
Also muss ich auch sagen. Der männliche Kopf passt gar nicht. Die "Innereien" des Gesichtes sind m.E. zu groß für die Kopfhülle bzw....echt schwer zu sagen...der hat einen ziemlichen Eierkopf der Gute :)

Eigentlich frag ich mich auch warum du nicht nach Vorlage malst. Du willst ja sicher irgendwann Menschen portraitieren oder? Da wäre es ja aber eigentlich der falsche Ansatz darüber nachzudenken, wie, was auszusehen hat und wo es sitzen muss. Es geht doch eigentlich darum, DAS wiederzugeben was man sieht ohne darüber nachzudenken und es in irgendeiner Form von der linken Hirnhälfte bewerten zu lassen, denn genau das lenkt einen ja immer wieder auf die Schiefe Bahn. Also wenn ich zeichne versuche ich mich immer dumm zu stellen und das was ich sehe und zeichnen möchte in keinster Weise zu bennenen. Ich versuche es als abstrakte Form zu sehen. Sobald ich anfange es zu bewerten, pfuscht mir mein Verstand ins Handwerk und bringt mich dazu, falsche Korrekturen vorzunehmen.


Aber viele Wege führen ja nach Rom also viel Erfolg weiterhin!
 
Zuletzt bearbeitet:

Rosi

Senior Mitglied
Hallo Karin,
ich finde Deine Portraitstudien und Deine Herangehensweise bewundernswert, vor allem wegen der von Dir geschilderten Zielsetzung. Ich wünschte, ich hätte auch so viel Geduld wie Du.
 

KarinV

Senior Mitglied
@Alex
Adolf hatte doch seinen Schnäuzer nicht über den Ohren :00000285:.

@Heike
Böse sein - im Gegenteil!! Ich brauche doch Kritik :00000651:.
Ich habe darüber nachgedacht, warum der Herr nicht stimmt. Er ist zu eierig, so wie Heelie sagt.
Der ganze untere Bereich müsste breiter sein. Aber wer weiß. Vielleicht läuft ja sowas rum, was ich da gemalt habe :00000285:

@Heelie
vielen Dank für deine Anmerkung.
Ich habe ja schon Portraits nach Vorlage und life gemalt.
http://www.happypainting.de/showthread.php?t=14988
Aber ehrlich gesagt, so richtig Portraitmalen habe ich dabei nicht gelernt.
Ich habe wohl hinsehen gelernt und wie man Atmosphäre in ein Portrait bringt. Aber ich tue mich immer noch sehr schwer, die Dinge an die richtige Stelle zu setzen. Auch werden mir die Augen und Mund zu groß, Ohren zu klein etc...
Mit dieser neuen Methode gehe ich ganz anders an ein Portrait heran. Nach Schema werden die Augen, Nase, Ohren.... an ihren Platz gesetzt und ich bestimme, ob es eine Säufernase oder Segelohren werden.
Ich werde dadurch lockerer, was ja immer schon ein Thema für mich ist.

Momentan macht mir das Spaß und es scheint vorwärts zu gehen. Mal sehen wie es weiter geht. Spannende Sache!

@Rosi
Ich bin ein Spielball meiner Launen. Da kann es sein, dass mich von heute auf morgen die Lust verlässt und dann ist nix mehr mit Geduld zu machen.
Deshalb freut es mich, wenn Kommentare dazu kommen, das hält mich bei Laune. Vielen Dank!!!! :00000465:

Hier ist mein heutiges Werk: Opa mit Nasenstudien.
Für den Opa hatte ich 3 verschiedene Fotos, einen Totenschädel (Zeichnung) und etwas Eigenkreation. Daraus habe ich diesen zusammengebastelt. Sieht er nicht hübsch aus?
 

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Rosi

Senior Mitglied
Dein Opa sieht schon sehr alt aus, da nutzen auch Ohrhänger und Piercing nix. Aber die Idee findig ich schon drollig.
Die Kopfform ist Dir hier sehr gut gelungen, der Oberkopf -dort wo die paar Haare sind- ist besonders schön.
Ist Dir eigentlich auch schon mal aufgefallen, daß besonders bei alten Herren die Ohren immer so groß aussehen (das hast Du in Deinem Bild ja auch so gut getroffen)? In jüngeren Jahren ist das doch nicht so oder? Liegt das daran, daß die Hörfähigkeit nachläßt und sich deshalb die äußeren Ohren vergrößern?
Oder kommt das daher, daß die Haarpracht verlorengegangen ist.
 

CPP

Senior Mitglied
Ist Dir eigentlich auch schon mal aufgefallen, daß besonders bei alten Herren die Ohren immer so groß aussehen (das hast Du in Deinem Bild ja auch so gut getroffen)? In jüngeren Jahren ist das doch nicht so oder? Liegt das daran, daß die Hörfähigkeit nachläßt und sich deshalb die äußeren Ohren vergrößern?
Oder kommt das daher, daß die Haarpracht verlorengegangen ist.

bei alten Damen übrigens auch. :00000285:

Die Nase übrigens auch

Die Gewebe unter der Haut ziehen/bilden sich zurück was die Haut dichter am Schädel erscheinen lässt (und faltiger). Da Frauen mehr Unterhautfettgewebe haben fällt der Effekt nicht so stark auf. Da Ohren und Nase mehr Knorpel enthalten, bleiben sie in der ursprünglichen Grösse und wirken nur grösser weil der Rest "kleiner" geworden ist.
 

Marigold

Senior Mitglied
Heelie schrieb:
Eigentlich frag ich mich auch warum du nicht nach Vorlage malst. Du willst ja sicher irgendwann Menschen portraitieren oder? Da wäre es ja aber eigentlich der falsche Ansatz darüber nachzudenken, wie, was auszusehen hat und wo es sitzen muss. Es geht doch eigentlich darum, DAS wiederzugeben was man sieht

KarinV schrieb:
Ich habe ja schon Portraits nach Vorlage und life gemalt.
http://www.happypainting.de/showthread.php?t=14988
Aber ehrlich gesagt, so richtig Portraitmalen habe ich dabei nicht gelernt.
Ich habe wohl hinsehen gelernt und wie man Atmosphäre in ein Portrait bringt. Aber ich tue mich immer noch sehr schwer, die Dinge an die richtige Stelle zu setzen. [...] Mit dieser neuen Methode gehe ich ganz anders an ein Portrait heran. Nach Schema werden die Augen, Nase, Ohren.... an ihren Platz gesetzt und ich bestimme, ob es eine Säufernase oder Segelohren werden.

Hallo Ihr zwei,

dazu will ich mich auch nochmal zu Wort melden. Ich habe nämlich aus genau demselben Grund - Proportionen zu lernen - ein halbes Jahr lang Aktzeichnen gemacht. Dabei erlebte ich dasselbe wie Karin. Ich habe mein Zeichnen verbessert, und ich habe die Fähigkeit verbessert, zu zeichnen was ich sehe. Abstände und Winkel abzuschätzen und zügiger vom Auge aufs Papier zu übertragen.

Doch das ist Auge - Arm Koordination. Nicht Proportionslehre. Ich mache im Akt-Lifezeichnen das gleiche, was ich mache, wenn ich eine Vase male - nur mit wesentlich komplexeren Formen. Dass ich daraus die Zusammenhänge des menschlichen Körpers in Gedanken abstrahiert und gespeichert hätte, ist nicht passiert. Sie brauchten ja immer nur ins Ultrakurzzeitgedächtnis, bis der Strich auf dem Blatt war.

Deshalb finde ich interessant, was du, Karin, machst. Den Kopf (später vielleicht Körper) zu verstehen, zu überlegen: was spielt sich unter der Haut ab, wie wirkt sich die Schädelform aus, die Straffheit der Haut, welche unterschiedlichen Köpfe kann man "produzieren" wenn man mit diesen Variablen spielt.

Die so erhaltenen Köpfe sind (für mein empfinden) erstmal ein wenig leblos - weil der Schwerpunkt erstmal nicht auf dem "malerischen" liegt, auf Strichdicke, Hautton und wie das Licht auf dem Körper liegt. Das hier ist erstmal Anatomie. Karin wenn du weiter hier im Faden Zeichnungen postest, also ich lese mit...

Gruss
Marigold

P.S.: Der Ohrring ist ja mal sehr cool...
 

Heelie

Aktives Mitglied
Ja, die menschliche Anatomie zu verstehen ist mit Sicherheit eine große Hilfe..besonders fürs aus dem Kopf zeichnen später. Wenn da nur nicht immer diese blöden Perspektiven wären die einen dann doch immer dazu zwingen Vorlagen zu verwenden :(

Ich wünschte unsere Welt wäre 2d :D

Der Opa gefällt mir!
 

KarinV

Senior Mitglied
@alle
Ich dachte schon der Opa gefällt euch nicht, weil keine Kommentare kamen.
Aber gut Ding will Weile haben und ich bedanke mich für Euer Interesse.
Der Ohrhänger und das Piercing waren eine spontane Eingebung.
Ich werde hier weitere Portraits einstellen, wenn ich welche habe. Das nächste ist schon fertig, fehlen nur noch die Mundstudien.

Die Gewebe unter der Haut ziehen/bilden sich zurück was die Haut dichter am Schädel erscheinen lässt (und faltiger). Da Frauen mehr Unterhautfettgewebe haben fällt der Effekt nicht so stark auf. Da Ohren und Nase mehr Knorpel enthalten, bleiben sie in der ursprünglichen Grösse und wirken nur grösser weil der Rest "kleiner" geworden ist.

Die Fettschicht bildet sich zurück und die Schädelform kommt mehr durch. Das wirkt dann vielleicht "kleiner". Aber kannst du mit Sicherheit sagen, dass die Nasen und Ohren nur größer wirken?
Nach meinen Informationen wachsen die Ohren und die Nase ein Leben lang, deshalb werden sie mit zunehmendem Alter größer und wirken nicht nur so, sondern sind es tatsächlich. Riesenohren und Riesennasen sind dann typisch für solche Gruftis.

Ich war heute auf unserem Volksfest und habe so viele tolle Gesichter gesehen. Leider sind sie so schnell vorbeigelaufen :00000572:.
 

Lukrezia

Senior Mitglied
Hallo Karin :00000293:
Dieser Beitrag ist dennoch sehr interessant, ich bin hier momentan stiller Beobachter, weil ich weiß was Du kannst und dies reine Studien sind, aus denen zukünftig wieder super Bilder entstehen werden. Die kleinen Studien der Gesichtsteile gefallen mir bisher besser, als die kompletten Gesichter. Sie wirken für sich authentisch und glaubhaft. Dies Gesichter selbst könnten tatsächlich aus dem Leben gegriffen sein, haben aber noch nicht die Authentizität, die ein lebendiges Portrait ausmachen. Da es aber ja momentan nicht darum geht, sondern um Studien der Gesichtsanatomie, ist das völlig i.O. Ich bin auf die weitere Entwicklung gespannt :00000298:
 

CPP

Senior Mitglied
Die Fettschicht bildet sich zurück und die Schädelform kommt mehr durch. Das wirkt dann vielleicht "kleiner". Aber kannst du mit Sicherheit sagen, dass die Nasen und Ohren nur größer wirken?

Nein, kann ich nicht. Ohrläppchen werden durch die Erschlaffung des Knorpelgewebes einige mm länger. Wir verlieren halt alle den Kampf gegen die Schwerkraft...

Das Durchschnittsohr misst übrigens 55,9 + (0,22 x Alter) mm.

Über die Nase streiten die Gelehrten noch. HNO Ärzte sagen nein, Schönheitschirurgische Klniken sagen ja. Warum wohl?

Nach meinen Informationen ...
.

Die sind falsch. Das Wachstum der Ohren ist mit 6 Jahren im Wesentlichen abgeschlossen. Das Ohr "entfaltet" sich im Verlauf des Lebens. Aber sie "wachsen" nicht durch Zellneubildung.


...typisch für solche Gruftis.
.

Charmant! Gott sei Dank kommst Du ja auch mal in das Alter.

Die Fettschicht bildet sich übrigens (leider) nicht zurück, nur das Bindegewebe erschlafft.
 
Zuletzt bearbeitet:

magaluisa

Senior Mitglied
Claus-Peter schrieb:
Die Fettschicht bildet sich übrigens nicht zurück, nur das Bindegewebe erschlafft.

Doch, Claus-Peter, zu den natürlichen Alterungsprozessen gehört neben dem Wasserverlust der Haut das Schwinden das Unterhautfettgewebes, beides Ursachen für die Faltenbildung und die "Austrocknung" der Haut. Sorry, war gerade vorgestern Unterrichtsstoff bei mir. :00000402:

@Karin

Dass Nasen und Ohren ein Leben lang wachsen, kann ich mir schlecht vorstellen, weil sie überwiegend aus Knorpelgewebe bestehen, das zu den Dauergeweben gehört, dessen Zellen also nicht mehr teilungsfähig sind. Da klingt mir Claus-Peters Schwerkraftargument schlüssiger.

Übrigens sollte man nicht vergessen, dass wir von unserer Geburt an altern, also so viel zu den "Grufties". :00000014:

Gruß von Angela
 

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