Mastix
Forum-Guru
„Falten,Falten hey hey hey. Geht doch weg zu Doris Day“……(Is nich von mir sondern von Liz Taylor als Marina Gregg in „Mord im Spiegel“.)
Mir geht es übrigens nicht darum ,eine möglichst genaue Nachbildung des Bildes zu produzieren, dazu hätte ich zb. den Hintergrund schon feiner und ohne Riefen machen müssen. Nein, mir geht es ums Sehen. Das hier ist wirklich eine Studie. Aber eine sehr fordernde.
Vielleicht male ich das Bild sogar noch mal für den Verkauf, aber mit feinerem Hintergund und größer. Die Größe macht viel aus.
Das Original ist 199 cm × 162,5 cm. Das könnte…ja …da könnten die Figuren fast in Lebensgröße drauf sein, so das beim Betrachter der Eindruck erweckt wird, mit im Zelt drin zu stehen und das Geschehen hautnah zu beobachten. Da ist dann natürlich recht imponierend.
Artemisia scheint auch überwiegend mit Single Pigments -also reinen Pigmenten- gearbeitet zu haben und dann ihre subtilen Abstufungen mit leichten Mischungen aber noch viel mehr durch Lasuren erreicht zu haben-.Ich dagegen muss die leichten Schatten auch schon mit Mischungen ansetzten, weil ich sonst den Faden verliere.
Dieses Bild ist sehr viel komplexer und schwieriger als es auf den ersten Blick aussieht.
Aber wie sagt man: Man wächst mit seinen Aufgaben.
Judith: Haut Bleiweiß,Lichter Ocker ,Wurzelkrapp.
Auch hier hab ich überlegt und bin zu dem Ergebnis gekommen: Judith war eine edle, herrschaftliche Witwe. Und diese Damen haben viel wert auf ihren zarten, hellen Teint gelegt. Sie wird nicht die Hautnuance einer Magd oder gar eines assyrischen Kriegers haben. Daher hab ich das warme Zinnober durch ein kühles Krapplack ausgetauscht. Gibt der Haut eine etwas kühlere Nuance.
Sieht man zwar jetzt noch nicht, aber ich hoffe später.
Kleid: Zinnober, weiß, Lichter Ocker, Neapelgelb Hell/Dunkel, Asphalt, Umbra Natur Grünlich.
Hm…könnte auch sein, das sie für die hellen Partien Bleizinngelb Typ1 genommen hat. Das ist ein helles zitroniges Gelb. Noch heller als Neapelgelb hell. Mal sehen…..
Hab meine Palette erstmal noch um Umbra Natur grünlich erweitert.
Bis auf auf ein paar Kleinigkeiten wie den Hintergrund, das Tuch über dem Bett ,das Schwert , Haare /Bart, und natürlich das Blut ist die erste Schicht fertig. Genanntes kann alles noch warten.
Diese erste Schicht ist sehr, sehr dünn und transparent. Dient eigentlich dazu die Farben- die Grundfarben- festzulegen. Die nächste Schichten werde kräftiger und detaillierter ,zumal ich versuchen will, noch mehr Informationen aus dem Originalbild herauszubekommen und zu übertragen. Denn je mehr ich mir das Original ansehe, desto mehr Informationen sehe ich. Und ganz ehrlich: Die Feinheit der Gesichter und die Ausführung der subtilen Feinheiten allgemein faszinieren mich. Da werde ich noch detailierter dran arbeiten. Ich bin ein Tüftler.
Und die Schule des Sehens eben.
Nun ist es nicht so einfach hier , weil mein Malgrund viel kleiner ist. Aber wie heist es? Dem Ingeniör ist nichts zu schwör.
Die Schichten, und vor allem die letzte Schicht muss dann jedenfalls perfekt-oder nahezu- perfekt sein vor allem auch was die Übergänge , die Konturen angeht. Denn danach kommen die Lasuren und Lasuren verzeihen keine Fehler. Und das gilt nicht nur für die reine Lasurmalerei. Das sollte man sich immer vor Augen halten.
Wisst ihr, je mehr ich mich mit diesem Bild beschäftige und je mehr ich darin entdecke ,desto mehr muss ich sagen : Artemisia war verdammt, wirklich verdammt gut in dem was sie tat. Sie hatte ein sensationelles Auge was Formen, Farben Konturen und …Falten betrifft.
Und was mir aufgefallen ist: Die Fransen an der roten Decke . Ich ging immer davon aus, das sie als Abschluss an den Rand angenäht sind. Aber nein, diese Fransen sind auf den Rand aufgenäht. Das bedeutet ,das der Bereich zwischen den Fransen nicht dezentes Dunkel ist, sondern noch der rote Stoff durchscheint und noch etwas darüber hinausgeht. Das wiederum bedeutet, das sie die Fransen nachträglich aufgemalt hat.
Ist das wichtig ? Nicht unbedingt, aber wie gesagt: Je mehr man sich mit dem Bild beschäftigt ,desto mehr entdeckt man. Und man lernt etwas über den Aufbau des Bildes, was man durchaus auch später gebrauchen kann, wenn man zb von einem Foto abmalt.
Und ich habe einen Fehler gemacht…denke ich mal. Bei Abra. Die Stelle bei ihrem Arm links VBa. Ich war immer der Meinung, es sei die Dunkelheit ihres blauen Kleides. Aber ich meine jetzt erkannt zu haben, das das nicht so ist. Ich meine da noch etwas von dem roten Tuch zu erkennen und eine Abgrenzung Kleid/Hintergrund. Also hab ich das mal geändert. Hab das auf den Fotos mal eingekreist. Bild 16 war der erste Versuch. Und Bild 17. ist der jetzt Zustand.
Und bei der Änderung sieht das gleich ganz anders aus. Die Körperhaltung Abras verändert sich und erzeugt gleich viel mehr Spannung und die Kraftanstrengung um den Typen auf dem Bett zu halten wird noch intensiver. Sie kniet auf dem Bett und drückt ihn runter. Mit aller Körperkraft. Die Figur der Abra bekommt dadurch eine völlig andere Dynamik. Klar das verschwindet alles nachher im dunklen Hintergrund, aber ich denke ich werde es nicht ganz verschmelzen lassen.
Das ist einer der Gründe, warum ich hier den Hintergrund noch nicht festgelegt habe: Korrekturen. Mit fertigem Hintergrund würde man die immer sehen.
An was sie- Artemisia- nicht alles gedacht hat, als sie dieses Bild malte.
Man muss sich immer vor Augen halten: Die hatten früher keine Fotos. Alles was sie malten beruht auf tatsächliches Sehen und etwas Fantasie.
Ich jedenfalls bewundere die Dame immer mehr.
Mir geht es übrigens nicht darum ,eine möglichst genaue Nachbildung des Bildes zu produzieren, dazu hätte ich zb. den Hintergrund schon feiner und ohne Riefen machen müssen. Nein, mir geht es ums Sehen. Das hier ist wirklich eine Studie. Aber eine sehr fordernde.
Vielleicht male ich das Bild sogar noch mal für den Verkauf, aber mit feinerem Hintergund und größer. Die Größe macht viel aus.
Das Original ist 199 cm × 162,5 cm. Das könnte…ja …da könnten die Figuren fast in Lebensgröße drauf sein, so das beim Betrachter der Eindruck erweckt wird, mit im Zelt drin zu stehen und das Geschehen hautnah zu beobachten. Da ist dann natürlich recht imponierend.
Artemisia scheint auch überwiegend mit Single Pigments -also reinen Pigmenten- gearbeitet zu haben und dann ihre subtilen Abstufungen mit leichten Mischungen aber noch viel mehr durch Lasuren erreicht zu haben-.Ich dagegen muss die leichten Schatten auch schon mit Mischungen ansetzten, weil ich sonst den Faden verliere.
Dieses Bild ist sehr viel komplexer und schwieriger als es auf den ersten Blick aussieht.
Aber wie sagt man: Man wächst mit seinen Aufgaben.
Judith: Haut Bleiweiß,Lichter Ocker ,Wurzelkrapp.
Auch hier hab ich überlegt und bin zu dem Ergebnis gekommen: Judith war eine edle, herrschaftliche Witwe. Und diese Damen haben viel wert auf ihren zarten, hellen Teint gelegt. Sie wird nicht die Hautnuance einer Magd oder gar eines assyrischen Kriegers haben. Daher hab ich das warme Zinnober durch ein kühles Krapplack ausgetauscht. Gibt der Haut eine etwas kühlere Nuance.
Sieht man zwar jetzt noch nicht, aber ich hoffe später.
Kleid: Zinnober, weiß, Lichter Ocker, Neapelgelb Hell/Dunkel, Asphalt, Umbra Natur Grünlich.
Hm…könnte auch sein, das sie für die hellen Partien Bleizinngelb Typ1 genommen hat. Das ist ein helles zitroniges Gelb. Noch heller als Neapelgelb hell. Mal sehen…..
Hab meine Palette erstmal noch um Umbra Natur grünlich erweitert.
Bis auf auf ein paar Kleinigkeiten wie den Hintergrund, das Tuch über dem Bett ,das Schwert , Haare /Bart, und natürlich das Blut ist die erste Schicht fertig. Genanntes kann alles noch warten.
Diese erste Schicht ist sehr, sehr dünn und transparent. Dient eigentlich dazu die Farben- die Grundfarben- festzulegen. Die nächste Schichten werde kräftiger und detaillierter ,zumal ich versuchen will, noch mehr Informationen aus dem Originalbild herauszubekommen und zu übertragen. Denn je mehr ich mir das Original ansehe, desto mehr Informationen sehe ich. Und ganz ehrlich: Die Feinheit der Gesichter und die Ausführung der subtilen Feinheiten allgemein faszinieren mich. Da werde ich noch detailierter dran arbeiten. Ich bin ein Tüftler.
Und die Schule des Sehens eben.
Nun ist es nicht so einfach hier , weil mein Malgrund viel kleiner ist. Aber wie heist es? Dem Ingeniör ist nichts zu schwör.
Die Schichten, und vor allem die letzte Schicht muss dann jedenfalls perfekt-oder nahezu- perfekt sein vor allem auch was die Übergänge , die Konturen angeht. Denn danach kommen die Lasuren und Lasuren verzeihen keine Fehler. Und das gilt nicht nur für die reine Lasurmalerei. Das sollte man sich immer vor Augen halten.
Wisst ihr, je mehr ich mich mit diesem Bild beschäftige und je mehr ich darin entdecke ,desto mehr muss ich sagen : Artemisia war verdammt, wirklich verdammt gut in dem was sie tat. Sie hatte ein sensationelles Auge was Formen, Farben Konturen und …Falten betrifft.
Und was mir aufgefallen ist: Die Fransen an der roten Decke . Ich ging immer davon aus, das sie als Abschluss an den Rand angenäht sind. Aber nein, diese Fransen sind auf den Rand aufgenäht. Das bedeutet ,das der Bereich zwischen den Fransen nicht dezentes Dunkel ist, sondern noch der rote Stoff durchscheint und noch etwas darüber hinausgeht. Das wiederum bedeutet, das sie die Fransen nachträglich aufgemalt hat.
Ist das wichtig ? Nicht unbedingt, aber wie gesagt: Je mehr man sich mit dem Bild beschäftigt ,desto mehr entdeckt man. Und man lernt etwas über den Aufbau des Bildes, was man durchaus auch später gebrauchen kann, wenn man zb von einem Foto abmalt.
Und ich habe einen Fehler gemacht…denke ich mal. Bei Abra. Die Stelle bei ihrem Arm links VBa. Ich war immer der Meinung, es sei die Dunkelheit ihres blauen Kleides. Aber ich meine jetzt erkannt zu haben, das das nicht so ist. Ich meine da noch etwas von dem roten Tuch zu erkennen und eine Abgrenzung Kleid/Hintergrund. Also hab ich das mal geändert. Hab das auf den Fotos mal eingekreist. Bild 16 war der erste Versuch. Und Bild 17. ist der jetzt Zustand.
Und bei der Änderung sieht das gleich ganz anders aus. Die Körperhaltung Abras verändert sich und erzeugt gleich viel mehr Spannung und die Kraftanstrengung um den Typen auf dem Bett zu halten wird noch intensiver. Sie kniet auf dem Bett und drückt ihn runter. Mit aller Körperkraft. Die Figur der Abra bekommt dadurch eine völlig andere Dynamik. Klar das verschwindet alles nachher im dunklen Hintergrund, aber ich denke ich werde es nicht ganz verschmelzen lassen.
Das ist einer der Gründe, warum ich hier den Hintergrund noch nicht festgelegt habe: Korrekturen. Mit fertigem Hintergrund würde man die immer sehen.
An was sie- Artemisia- nicht alles gedacht hat, als sie dieses Bild malte.
Man muss sich immer vor Augen halten: Die hatten früher keine Fotos. Alles was sie malten beruht auf tatsächliches Sehen und etwas Fantasie.
Ich jedenfalls bewundere die Dame immer mehr.