Übung 02 ..... Raum schaffen durch Fläche

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pollux

Gast
Hallo und happy drawing .........



Da die Übung 02 ja schon fast fertig vorbereitet war, bereitet es mir keine Probleme diese jetzt gleich nachzulegen.



In dieser Übung sollte ein jeder/e versuchen, die Figur 1, in der in Übung 01 beschriebenen lockeren Art und Weise nachzuvollziehen. Dabei ist es unerheblich und eurer Fantasie überlassen, ob das ein Rechteck wird oder ein Quadrat und in welcher Grösse. Ich würde vorschlagen, etwas kleiner als Din A5, eherbei Din A6, da es sonst sehr arbeitsaufwendig wird.

Die Querlinie sollte nicht unbedingt in der Mitte sein ..... könnte Langeweile erzeugen und sollte den hinteren Kreis durchschneiden. Vielleicht auch den vorderen, den ich in dieser Zeichnung tangential angelegt habe um eine weitere Spannungsdifferenzierung zu erhalten.

Ich habe den vorderen Kreis grösser gemacht, um dann später das Gefühl von ins Bild laufender Perspektive zu verstärken.



Es geht in dieser Übung darum, mit zweidimensionalen Formen Raum zu schaffen und aus Flächen den Gesamteindruck von 3D zu erwecken, wozu wir allerdings noch ein paar Tonwerte einbringen, die wir durch „Schraffieren“ erzeugen.



Und damit sind wir bei Figur 2 .......

Der vordere Kreis wird schraffiert, bis er fast schwarz wird. Aber bitte nicht mit der Breitseite des flachgelegten Bleistiftes, sondern erst senkrecht, dann waagerecht, dann diagonal, mehrmals in allen erdenklichen Schräglagen (bitte nicht wischen). Wichtig ist dabei .... nicht schlampig so vor sich hin kritzeln, sondern bewusst jeden Schraffurstrich setzen, wenn möglich ohne abzusetzen von einer Kreisseite zur anderen. Die Striche immer mehr verdichten, vielleicht mehrere Lagen aller Varianten ... Quer- längs- diagonal und dabei versuchen, den Kreis so rund wie möglich zu bekommen (bitte kein Zirkel, wir sind Zeichner und keine Geometriker), wobei der Kreis bei der Formgebung automatisch etwas grösser werden dürfte. Fertig ist der erste Kreis, wenn er genügend rund und annähernd schwarz ist.



Im Schritt 3, siehe Figur 3, verstärken wir die Linien um den Kreis 2, der weiss bleibt und auch die Querlinie bitte verstärken. Durch das etwas breiter werden der Umrisslinie des Kreises, kann dieser auch noch etwas nachgeformt werden und durch das Verbreitern der Querlinie kann diese noch etwas nach unten oder oben gedrückt werden.



Durch eine einfache Diagonalschraffur (Figur4) des Vordergrundes und eine Dreifachschraffur des Hintergrundes werden zwei weitere Tonwerte festgelegt. (Ihr könnt selbstverständlich auch andere Schraffuren verwenden) und schon liegen die Kreise auf einem Untergrund vor einem Hintergrund ....... oder sind es bereits Kugeln auf einem Tisch geworden? ....... ohne die Möglichkeiten von Licht, Schlaglicht, Schatten etc...... benutzt zu haben???? Es könnte bereits eine Kompositionsanlage für ein Stilleben mit dunklem Apfel und hellem Pfirsich sein ????? ........ oder seht ihr andere Dinge darin ?????



So einfach kann Zeichnen sein...............





Viel Spass beim üben ..



pollux
 

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Eddy

Aktives Mitglied
Hallo Pollux,

sehr interessant,danke Dir sehr.Wäre es grundsätzlich wegen der Perspektive falsch,den vorderen Kreis hell und den hinteren Dunkel zu machen?Wäre das nur ein Wechsel,der möglich ist durch veränderte Lichtquellen,oder ist es von vornherein falsch?Meine jetzt nicht Licht und Schatten auf dem Körper.Ich denke da mehr an Regeln,die man vielleicht immer beachten sollte!Ich weiß es nicht!

LG,Eddy!
 
P

pollux

Gast
@Eddy...

Ich weiss es nicht, da ich es nicht ausprobiert habe. Ich gehe eigentlich davon aus, dass einíge das vielleicht probieren werden. Die Anlage ist rein intuitiv entstanden und lässt Spielraum für Experimente --- auch in den Schraffuren.

Ich habe mal das Bild in ein Negativ umgewandelt und zu meiner Verblüffung bleibt der Raum erhalten. Könnte aber daran liegen, dass alle Flächen umgekehrt wurden. Vielleicht wird ja jemand die Kugelfarben tauschen und dann werden wir das sehen ....... ansonsten werde ich das ausprobieren.

Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass wenn zum Beispiel ein Stillebenaufbau den hellen Pfirsich vorne hat, der sogar kleiner sein kann, als der dunkle Apfel hinten, die Tiefenwirkung nicht verloren geht.

Grüsse

polux
 

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Eddy

Aktives Mitglied
Ich dachte nur es gibt Regeln,an die man sich halten sollte,beim Stillleben z.B.,so wie die Diagonale vielleicht.
 
P

pollux

Gast
@Eddy.......


Ich bin der Meinung es gibt für die Anordnung der Gegenstände keine Regeln, ansonsten wäre die ganze Malerei nur Arrangement. Wenn du irgendwo eine gefüllte Obstschale siehst, dann solltest du sie nicht umgruppieren, sondern einfach das malen was du siehst. Es ist legitim, etwas weg zulassen, wenn es dem Bilde nicht guttut, aber in der freien Natur kannst du auch nicht umgruppieren und im Herbstwald den roten Baum vor den gelben stellen. Die vorhandene Zufälligkeit und die Natur selbst sind immer noch die besten Kompositeure.

Ansonsten, wenn du eigene Kompositionen erstellst, so kommt doch die Komposition aus dir ... aus deinem Bauch ..... und jeder hat in sich eine eigene andere Formensprache. Grundregel gibt es natürlich schon über Perspektiven, zB dass von zwei gleichgrossen Gegenständen der entferntere kleiner sein muss ....... aber ich experimentiere auch gerne und das sind auch klassische Übungen, wie zum Beispiel ...... grosse Dinge klein malen und kleine Dinge gross malen ... im selben Bild ....... das ist die Freiheit der Kunst ........ aber auch hier sollte alles "stimmig " sein.

Lg

pollux
 
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pollux

Gast
Aufgrund der besonderen Umstände,da der Kurs ca 3 Wochen unterbrochen war, möchte ich einfach die Übung 02 noch einmal hochladen, damit sie ins Portal kommt und somit jeder interessierte die Info erhält, dass der Kurs weitergeht.

Stellt bitte Fragen .... wenn ihr etwas wissen wollt ...... und ich hoffe, dass bei der Beantwortung derselben die "Fachkräfte" des Forums ebenfalls mithelfen ........ denn ich weiss nicht alles.

Wenn Interesse besteht, können wir ja auch einmal einen Chat-Termin vereinbaren, wo eine Diskussion um das zeichnen und gestalten in lockerer Atmosphäre stattfinden könnte.

lg

pollux
 

Hope

Aktives Mitglied
Hallo Pollux

Ich kann Dir dabei leider nicht Recht geben.

Es gibt Kompositionsgesetze und das schon seit der Antike.

Wie jedes Motiv muß ein Stilleben überdacht, reflektiert und nicht zufällig angeordnet werden.
Um Eintönigkeit zu vermeiden soll ein Werk Ähnlichkeiten und gleichzeitig Kontraste enthalten. Das ganze Geheimnis der Komposition beruht auf der Anordnung dieser Ähnlichkeiten und Gegensätze.

Die Grundlage verlangt das in einem Werk eine einzige Idee zum Ausdruck kommt, wobei der Zusammenhalt der einzelnen Teiledurch ein gemeinsames Band eingehalten werden soll.

Damit ein in ungleiche Teile zerlegtes Ganzes schön erscheint, muß das Verhältnis ddes kleineren Teils zum Größeren dem des Größeren zum Ganzen sein.

Es gibt auch noch den " Goldenen Scchnitt", den ich aber nicht weiter erläutern möchte da es zuviel wäre.

Es gibt Künstler die Stunden damit verbringen um eine Komposition zu erstellen, sie immer wieder umwerfen und neu erstellen.

Ein paar Beispiele

1. Das Erste wurde ohne den Vesuch einer Komposition erstellt

2. Ein mangelhafter Versuch einer Komposition. Der Parallelismus wirkt monoton.

3. Durch versetzen und Überschneidung der entfernteren Elemente erziehlt man Ausgewogenheit und Bewegung. Das gleiche gilt für die vorderen Gegenstände. Weachtet die entgegengesetzte Bewegung der gerollten Serviette und der Zigarettenspitze.

Hoffe das war nicht zuviel des guten und sei nicht böse, aber es gibt nunmal bestimmte Grundgesetze bei derr Komposition die man einhalten und beachten sollte.


Liebe Grüße, Heike
 

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pollux

Gast
@hope

ich liebe Diskussionen, aber .....
ich möchte darum bitten, dass beachtet wird, dass dies kein Akademisches Kunststudium ist sonder lediglich ein Zeichenkurs. Ich kann mich nicht erinnern, irgendwo geschrieben zu haben ....... " Es gibt keine Kompositionsregeln "

Es gibt in diesem Zeichenkurs keine Regeln fürs Zeichnen, darum kann jeder seine Kugeln gross oder klein malen, hell oder dunkel nach vorne oder hinten usw. .....

Wenn sich aus Teilen wie hier in meinem Beispiel mal eine Komposition ergeben sollte, so müsste doch das geübte Auge auch erkennen, dass die von mir platzierten Teile und Formen durchaus den Regeln des "Goldenen Schnittes folgen", was für diesen Kurs aber noch nicht erwähnenswert ist.

Es geht in Übung 2 darum ein paar Kreise in ein Format zu malen, ganz locker und unverkrampft, so dass das jede/r kann und darauf baue ich auf um in Übung 3 eine Kugel zu formen aus einem Kreis. Die in Übung 2 dabei entstehenden negative Formen um die Kreise herum und aus dem ganzen schaffen wir Raum und Tiefe durch Schraffur sollte die Übung in der Übung sein. Gerade deshalb, weil ich alles offen lasse und die Übung nicht exakt vorgebe werden wir differente Ergebnisse erzielen und sehen was passiert, wenn hell nach vorne kommt oder gross nach hinten.

Dieser Kurs beginnt eben bei Adam und Eva und ich habe das auch im Prolog angegeben. Wir erfassen Formen, locker und leicht aus dem ganzen heraus und wenn später, wenn dieser Kurs beendet ist, jeder eine Kugel, einen Apfel, ein Haus oder was auch immer umsetzen kann und dabei gelernt hat die Regeln der Perspektive zu benutzen, das Licht zu erkennen und wiedergeben und mit mehren Einzelteilen in einem Format Raum und Tiefe zu schaffen erlernt hat, dann hätte ich das Ziel erreicht.

Logischerweise sollte dann ein weiterer Kurs folgen, der sich mit Kompositionslehre befassen könnte, aber darin sehe ich hier und jetzt nicht meine Aufgabe.

Liebe Grüsse

pollux
 

Hope

Aktives Mitglied
Hallo Pollux

Eddy hat Dich gefragt ob es irgendwelche Regeln bei einem Stilleben gibt, worauf Du geantwortest hast - nein-

Und nur darauf habe ich geantwortet.

Liebe Grüße, Heike
 
P

pollux

Gast
@hope

Jetzt habe ich genau das erreicht was ich vermeiden wollte. Ich habe geschrieben, dass man die Gegenstände nicht arrangieren sollte, sondern belassen wie man sie vorfindet, da ja die Natur der beste Kompositeur wäre, wobei letzteres ja auch stimmt.

@eddi
Entschuldige, dass ich dir nur eine Halbantwort gegeben habe, die ja grundsätzlich nicht falsch ist. Ich hätte auf jeden Fall den zweiten Teil der Antwort, dass eben für bestimmte selbsterstellte Kompositionen gewisse Gesetzmässigkeiten durchaus beachtenswert seien und wenn ich schon darüber schreibe, auch welche, dazu fügen solllen.
Wird nicht wieder vorkommen! Ich hätte das später in jedem Falle wieder berichtigt.

@all
Ich habe mich deshalb um die Antwort herumgewunden, damit bei der Übung, der/die einzelne jetzt nicht in einer unbedingt gewollten Komposition verkrampft um Formensprache zu entwickeln. Ich wollte sehen, wie ihr ohne darauf zu achten die Teile anordnet. Das waren die Beweggründe. Ansonsten würde ich ja meine eigenen Beiträge und Diskussionen hier im Forum über Komposition mit "Uwe" zum Beispiel, Lügen strafen.


lg

pollux
 

Eddy

Aktives Mitglied
Hallo Pollux,

brauchst Dich nicht entschuldigen,ist aber sehr lobenswert,das Du Dir um Deine Antwort soviel Gedanken machst.Keine Angst,hab für Stillleben im Moment keine Zeit.

LG,Eddy!
 
P

pollux

Gast
@hope

Für die Antwort an dich, die ein erweitertes "Danke" enthalten muss reicht der "Dankebutton" nicht.

Ich finde es toll, dass auf Nebengleisen solche Dinge wie jetzt zum Beispiel ein kleiner Ausflug in die Kompositionlehre stattgefunden hat. Solche Dinge bereichern doch den Zeichenkurs und bringen zusätzliche Information für jeden einzelnen hier im Forum.
Ich danke dir auf jeden Fall für deine konstruktiven Diskussionsbeiträge und vielleicht können wir zusammen überlegen, ob wir nicht das schon vergessen geglaubte Thema über Komposition, allerdings innerhalb dieses externen schon gehabten Themenkomplexes wieder aufleben lassen könnten.

@all
Ich hoffe, dass weiterhin so viel Aufmerksamkeit und Reflexion innerhalb dieses Kurses stattfindet.

lg
pollux
 

Hope

Aktives Mitglied
Hallo Pollux

Ich bin froh das Du mir nicht böse bist und freue mich riesig über Deinen Kommentar. Da fällt mir doch glatt ein Stein vom Herzen.
Klar können wir das Thema Komposition wieder aufleben lassen, es ist ein wichtiges Thema worauf jedes Werk beruht.

Ich Danke Dir ganz lieb

Liebe Grüße, Heike
 

mfgwst

Mitglied
Hallo

Ich habe eben meine ersten "Gehversuche" mit dem Bleistift gemacht, das Ergebnis naja es sind erste Versuche mehr kann ich nicht erwarten.
Was mich vielmehr beunruhigt ist die Tatsache das ich während des Zeichnens die Atmung fast einstelle nur noch flach atme:00000108: . Ich weiss auch im moment nicht woran es liegt. Geht es anderen auch so? Bin ich zu angespannt? Es sind die ersten Versuche!:00001753:

MFG

Uwe
 

Hope

Aktives Mitglied
Hallo mfgwst

Bevor ich anfange bestimmte Dinge zu malen mach ich immer ein paar Lockerungsübungen für die Hand. Dadurch lößt sich die Verkrampfung und Dein Atem bleibt auch gleich.
Schau nicht auf die Spitze Deines Werkzeuges um festzustellen wo es zeichnet, sondern auf das Ziel.

Geh so unbekümmert an diese Übung wie ein Kind, was Du malst ist Dir überlassen, nur schwungvoll soll das ganze aussehen.Unten sind ein paar Beispiele.

Liebe Grüße, Heike
 

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mfgwst

Mitglied
Hallo Heike,:00000293:
Vielen Dank für die schnelle Hilfe. Mit den Übungen zum aufwärmen das ist gut, da wird der Bleistift locker in der Hand.

MFG

Uwe
 
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pollux

Gast
Tach´ zusammen ...... ja, so langsam nimmt die Sache doch Format an, wenn sich einzelne mit ihren Erfahrungen hier mit einbringen und es wird dann eben doch wie angekündigt der " etwas andere" Zeichenkurs. Es wäre allerdings auch schön, wenn nicht gar von nöten, auch ein paar Ergebnisse hier zu sehen.

*** Zum Thema atmen gibt es auch noch einen Beitrag innerhalb der Übung 01.


pollux
 

mfgwst

Mitglied
Hallo Pollux,

Hier meine ersten Gehversuche, ich denke das du auch noch erkennst wie ich die Luft presse, alles verkrampft!:00000570:
KLemm0071.JPG


mfg

Uwe
 
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pollux

Gast
@mfgwst............

Leider kann ich mit

"
KLemm0071.JPG
"

nichts anfangen ........:00000655:


pollux
 

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