...Die größte Leuchtkraft entwickeln die Farben dann, wenn man sie pur benutzt und nicht mit Weiß anmischt. Je höher der Weißanteil, desto "kalkiger" und stumpfer kommen die Farben rüber. Man kann auch mit purem Weiß aufhellen, dann trocknen lassen und eine Lasur darüber legen. ..
Das ist völlig richtig.
Was das "Kalkige", die Leuchtkraft und die Anlösbarkeit angeht, gibt es riesig große Unterschiede bei den verschiedenen Qualitäten der Gouachefarben. Billigere Sorten enthalten viele aufhellende Füllstoffe und nur wenig Pigment, da ist es logisch dass sie nach dem Trocknen kalkig und blass aussehen.
Hochwertigere Sorten enthalten wesentlich mehr Pigment und andere Füllstoffe (ganz ohne geht es nicht, die werden benötigt um die Gouachefarbe deckend zu machen), sind aber nun mal nicht ganz so preiswert. Die Schmincke Horadam Gouache kosten in etwa genauso viel wie die Schmincke Horadam Aquarellfarben, sind aber dafür auch toll. Die von Winsor&Newton sind auch sehr gut und ein klein wenig billiger als die Schmincke. Es gibt noch einige Marken mehr die gut sind. Die HKS von Schmincke sind auch ganz gut.
Warnen muss man vor den Billig-Gouachefarben, die sind meist kalkig und verwenden auch oft ganz minderwertige Bindemittel. In den besseren Farben ist meist Gummi Arabicum, in den billigeren Gouachen manchmal nur so seltsame Bindemittel wie zB Kartoffelstärke - ja, wirklich!
Zur Klarstellung: Jede Gouachefarbe lässt sich wieder anlösen wenn man sie wieder anfeuchtet, das gehört bei Gouache dazu und soll so sein. Naja außer bei der sogenannten "Acryl-Gouache", die ist für mich aber eigentlich keine echte Gouache.
Gute Sorten binden aber ein wenig besser, so dass man mit etwas Vorsicht gut in Schichten arbeiten kann.
Was die Leuchtkraft angeht: Neben der Qualität der verwendeten Farben ist natürlich auch die Malweise wichtig, bzw wie "sauber" man die Mischungen anlegt. Das hat der Joachim sehr gut im Griff, seine Bilder wirken von den Farben her ja immer sehr klar und frisch. Das ist einfach nur Können!