Bilder bekannter Künstler nachmalen

Mon

Forum-Guru
Nach meinem ersten nachgemalten Bild nach Monet "Frau mit Sonnenschirm" denke ich, man sollte ein Bild nur in demselben Format wie der Maler nachmalen.
Ich wüsste gern, wie Ihr darüber denkt.

Mein Beispiel: Ich wollte Monets Bild nicht kopieren (hätte ich auch nicht gekonnt), sondern durch das Nachmalen versuchen zu verstehen, wie bzw. mit welcher Technik, Pinselführung usw. er gemalt hat. Das Bild hat im Original die Größe etwa 80 x 130 cm. Ich habe es nur in ca. 30 x 40 cm Größe gemalt und habe mich beim Malen über Monets kurze Pinselstriche bei der Wiese gewundert ;) Dann habe ich ein bisschen gerechnet und auf einem anderen Blatt einen Teil dieses Grases probehalber im gleichen Verhältnis vergrößert, die Pinselstriche wurden also mehr als 3 mal so lang und ich konnte mir dann gut seine Hand- oder Armbewegung und Pinselführung vorstellen - für mich waren diese längeren Striche auch wesentlich leichter.

Ich habe überhaupt nicht vor, Maler zu kopieren, deshalb sind die genauen Farben für mich nicht so wichtig, aber ich möchte gerne auch Bilder von anderen Malern nachmalen, um deren Stil besser zu verstehen und frage mich nun, ob das überhaupt einen Sinn hat, wenn ich nicht dasselbe Format nehme.
Eure Gedanken dazu interessieren mich sehr.
 
K

karlwei

Gast
ich mache das so - wenn das Originalgemälde zu groß für mich ist, so mache ich einen Ausschnitt davon der in etwa die Originalgröße hat, so kann ich auch die Feinheiten und die Pinselführung meiner Vorbilder besser nach vollziehen. Um das ganz Gemälde zu verkleiner halte ich mich meist an die Maße welche nicht kleiner als 10- 20 % vom Original haben, ansonsten wird das nix - zumindest ist das bei mir so.
Momentan male ich zusammen mit einen Freund an einen Aiwasowski (https://www.flickr.com/photos/kunstforumwien/6796561263) original 72,6 x 108,5 cm, meine LW hat 95X70, das passt genau und ich werde auch die Feinheiten gut nachmalen können.
Ob es Sinn macht alte Meister nach zu malen um deren Technik etwas zu lernen, da scheiden sich die Geister, ich finde schon das es sehr viel Spaß macht von den alten zu lernen, na ja so weit es einen halt mit Fotos möglich ist - gut geht das allerdings nur vom Original - selbst beim Kunststudium macht man das, allerdings nicht in allen Akademien, hängt sehr vom Professor ab.

Um genau die Farben und Pigmente vom Vorbild zu nehmen, das macht jeder anders, manche legen großen Wert darauf, manche malen mit den heute erhältlichen Tubenfarben - ich mache beides gerne, denn das Nachforschen und Herausfinden der Technik ist für mich manchmal interessanter als das Malen an sich, aber das ist natürlich nur meine Meinung.
Es gebe ja so viel zu besprechen, das richtige Format und die Farben sind ja nur ein ganz kleiner Teil dieser alt Meister nachmalen Geschichte - Hochinteressant für mich und ich beschäftige mich schon Jahre, wenn nicht über ein Jahrzehnt damit und glaube noch immer ich stehe erst am Anfang.

Viel Spaß liebe Monika bei diesen Thema, pass auf das dich der alte Meister Virus nicht infiziert, das braucht Jahre bis du den wieder los wirst;)
lg Karl
 

Gregorio

Aktives Mitglied
Ich denke dass es hier keine Regel gibt. Was natürlich gar nicht geht ist das selbe Format und sogar noch mit der Unterschrift
Vom Original. Da unterschreibt man aus Respekt auch nicht mit der eigenen Unterschrift.
Kopieren ist ganz bestimmt eine gute Übung um sich einen anderen Duktus anzueignen.Ich habe auch schon versucht von dem Original abzuweichen, das wäre dann einen Schritt in Richtung Variation. Wird ja in der Musik sehr häufig praktiziert.
Unten im Anhang eine abgeänderte Variante.

Gruss Gregorio
 

Anhänge

  • 0974AFC9-B865-4EC3-A97C-E19FEBEF5189.jpeg
    0974AFC9-B865-4EC3-A97C-E19FEBEF5189.jpeg
    2,7 MB · Aufrufe: 27

ReneHH

Forum-Guru
ich bekam auch bei dem damaligen pferdebild ("whistlejacket" von Stubbs) probleme, die details hinzubekommen, weil ich das bild erheblich kleiner gemalt habe..
gut, ich wollte auch keinen duktus kopieren o.ä..... da würde ich die Problematik siehe Monika und Monets Wiese gut verstehen können..aber dennoch, hätte so gern einige adern noch dargestellt vom original, konnte es nur bei andeutungen belassen....
 

Mon

Forum-Guru
@karlwei :
wenn das Originalgemälde zu groß für mich ist, so mache ich einen Ausschnitt davon der in etwa die Originalgröße hat, so kann ich auch die Feinheiten und die Pinselführung meiner Vorbilder besser nach vollziehen.
So hatte ich mir das auch schon als Notlösung gedacht und beim Verkleinern nicht kleiner als 10-20% vom Original! vielen Dank für diesen Tipp.
Deinen Aiwasowski, den ich durch Deinen Link (ein wunderbares Bild!) erst kennengelernt habe, zeigst Du hoffentlich mal hier im Forum? Der hat ja auch beeindruckend dramatische Bilder gemalt. Ich fürchte, ich bin schon von diesem "Alte-Meister-Virus" infiziert :)

@Gregorio :
Kopieren ist ganz bestimmt eine gute Übung um sich einen anderen Duktus anzueignen.
Ja, ich male zur Übung nach und weiche dabei wegen meiner Unzulänglichkeit automatisch vom Original ab ;) Ich akzeptiere aber meine Abweichungen, sonst könnte ich ja nicht mehr malen.
Deine Variation ist eine bewusste Abweichung zu einem anderen Stil mit einem von mir sehr bewunderten Können, wie Dein Seerosenbild zeigt.

@ReneHH :
hätte so gern einige adern noch dargestellt vom original, konnte es nur bei andeutungen belassen....
Genau wegen so einer Erfahrung mit meinem Gras werde ich in Zukunft Karls Tipp folgen, entweder nur einen Ausschnitt nachmalen oder höchstens 10-20% Verkleinerung.
 
K

karlwei

Gast
also ich versuche so nahe am Original als mir möglich ist zu bleiben , gelingt natürlich nicht, denn mir fehlt ja viel von dem nötigen Wissen und Können, na ja ist halt so, aber wird mit jeden Gemälde das ich fertig bekomme besser.
Am liebsten ist mir die Nachforschung über mein Vorbild, da sitze ich ganze Nächte über Bücher und stöbere im Netz herum um herauszufinden wie hat das mein Vorbild so gemacht.

Beim Aiwasowski, das wahr eigentlich nur zweit Wahl, sollte normal die Mona Lisa sein, aber mein Freund währe da wohl an seinen Grenzen gekommen - ich übrigens auch.
Von diesen Gemälde(den Aiwasowski meine ich da) mache ich ja ein SbS, das stelle ich dann ein wenn es fertig ist. Nur nebenbei, ist mein viertes Gemälde nach den Russischen Meister und er gefällt mir immer besser(ist natürlich Geschmacksache und sieht jeder anders)
lg Karl
 
K

karlwei

Gast
@Monika, Aiwasowski ist nicht so schwierig,(zumindest nicht so wie Leonardo, der ist eine Herausforderung) ist ein typischer Romantiker und deren Malweise ist ja sehr gut bekannt.
Einfach mal probieren, kannst ja nix verlieren und wenn`s mal hackt einfach fragen, gibt außer mir sicher noch einige im Forum dir gerne weiterhelfen würden - natürlich kannst auch mich fragen und mit meinen bescheiden Wissen helfe ich gerne, habe auch schon einige Gemälde mit anderen Usern von hier zusammen gemalt.:)
lg Karl
 

Mon

Forum-Guru
Danke, Karl, fürs Mutmachen. Ich habe noch andere Bilder versprochen, die noch einige Zeit brauchen. Falls ich zwischendurch oder danach ein eher ruhiges Bild von Aiwasowski anfangen sollte, nehme ich sehr gerne Deine angebotene Hilfe in Anspruch.
 

Neueste Beiträge

Oben