Fundsache als Anregung!

Ernest

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Liebe Foris,

beim Durchforsten meiner Unterlagen fand ich aus meiner Vorstandszeit der Kleingartenanlage im Ortsteil Ottendichl diese Etiketten, mit denem ich die jeweiligen Geburtstags-Mitglieder erfreute.

Es handelte sich dabei um einen sehr guten Südtiroler Wein einer kleinen aber feinen Winzerei, deren Jahresproduktion unsere Firma - in der ich 27 Jahre bis zu meinem Ruhestand tätig war – fast komplett für unsere Kunden aufkaufte.

Ich entfernte die Original-Etiketten und tauschte sie gegen diese hier aus, die ich selbst entworfen und bei Bedarf ausgedruckt habe. Der Verein hatte vor meiner Zeit weder ein eigenes Logo noch eigene Briefbögen, geschweige denn eine Homepage. Gleich im ersten Jahr meiner 12-jährigen Vorstandschaft habe ich das alles entworfen und angeschafft.

Die Angaben bezüglich Alkoholgehalt und Inhaltsmenge des Originaletiketts habe ich auf „meine“ Etiketten übernommen und statt der Südtiroler Lage habe ich die scherzhafte „Ottendichler Schieflage“aufgedruckt. Die Ggartler haben diesen Geburtstagswein SEHR geliebt und so könnte ich mir vorstellen, das es auch als Anregung für Nachamer von Interesse sein könnte. Oftmals möchte man ja etwas verschenken, was es nicht zu kaufen gibt aber dennoch Freude bereitet.
 

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Pinselhansi

Senior Mitglied
Es sind immer wieder diese "Kleinigkeiten", die ein Vereinsleben lebenswert machen. Viele erkennen nicht den Wert solcher Dinge, wie eigenes Logo, hompage und wenn dann der/die richtigen kommen und es praktizieren, dann werden sie stolz wie Gustav. Das ist nämlich dann von "unserem" Verein.

Ich habe sehr oft festgestellt, dass es eben doch an einzelnen Personen liegt, die in der Lage sind, etwas auf die Beine zu stellen und andere mitzureißen. Egal, ob es um die Organisation von Sommerfesten oder homepages geht, Weinetiketten, wie in deinem Fall, wenn da nicht einer losmacht, macht es keiner.

Die Idee dazu finde ich sehr gut. Ich hatte mal Etiketten für eingelegte scharfe Möhrchen gemacht und selbst erfundenen "Teufels"Senf, den nur wenige genießen konnten, aber es war immer der I-Punkt bei den Geschenken. Und letzten Weihnachten hatte die beste Ehefrau aller Zeiten für die ganze Familie Schlafsocken gestrickt. Die gabs es in einer professionellen Verpackung mit QR-Code zur Gebraucht/Waschanleitung.

Ich finde es Spitze, dass du hier im Forum dieses Thema auffrischst, denn wer, wenn nicht wir Maler können so etwas relativ leicht realisieren. :thumbsup:
 

otti123

Senior Mitglied
Super Idee - tolle Ausführung - find ich Spitze.
Und den Worten von @Pinselhansi kann ich nur voll zustimmen, war auch lange im Vorstand des Heimatvereins hier im Ort (und das als "Reingeschmeckte"!), aber selbst, wenn man viel Kraft und Zeit investiert - es hat Spaß gemacht!!
 

Ernest

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Hi Hans,

Als Gründungsmitglied des Kleingartenvereins Haar war ich damals gerade 40 geworden und als Nationaler Verkaufsleiter unseres Unternehmens beruflich SEHR eingespannt, weil permanent im Deutschen Lebensmittel-Großhandel unterwegs und im Durchschnitt auch an 25 bis 30 Wochenenden im Jahr mit Inhabern, Einkäufern samt deren Ehefrauen in den Produktionsstätten unserer italienischen Hersteller in den Dolomiten, Parma, San Daniele; Bologna und Venedig unterwegs. Da blieb kaum Zeit dafür, aus dem Gelände einer ehemaligen Baumschule, die von der Gemeinde umgepflügt, in Parzellen von ca. 300 bis 350 qm aufgeteilt und dann an Interessenten verlost wurden: Den Posten des 1 Vorstands bekleidete damals ein Berufsschuldirektor, der dieses Amt – wie sich schon bald herausstellte - mehr als Repräsentation ansah als das, was eigentlich die Aufgabe eines l, Vorsztands wäre, der dieses Amt ernst nimmt. Auf ihn folgte ein Nachfolger, der vor lauter Stolz über dieses Amt kaum laufen konnte. Er war absolut unfähig und eine Fehlbesetzung. Als typisches Beispiel sei genannt: Wenn er die Gartenanlage betrat und es begegnete ihm ein Pächter, der in Gedanken oder wegen Beschäftigung keine Notiz von ihm nahm, dann flippte er aus indem er rief „können sie nicht grüßen, wenn ihnen ihr Vortand begegnet“ usw. … kurz gesagt wir kamen vom Regen in die Traufe, ein unmöglicher Zustand also. Für mich stand fest, entweder ich gebe den Garten auf oder ich bewerbe mich selbst um den Posten als ersten Mann im Verein. Da ich nun aber schon so viel Arbeit in meine Parzelle gesteckt hatte. Mein Haus hatte ich selbst gebaut, voll isoliert und mit Ziegeln gedeckt, mit Gasheizung, Gasherd, Solarstrom auf dem Dach für Beleuchtung und Strom der mittels eine Umformers auf 220 Volt es mir ermöglichte in meiner kleinen Werkstatt für jeweils eine halbe Stunde Bohr- Schleif- und Hobelmaschine betreiben zu können, ganz zu schweigen von der Anpflanzung. Ich stellte mich als Gegenkandidat zur Wahl und wurde fast einstimmig gewählt, zu dem Zeitpunkt noch unwissend was da wirklich auf mich zukam.

Die Amtszeit einer Priode waren jeweils 3 Jahre bis zur nächsten Wahl. Nach Ablauf meiner ersten Amtsperiode fand sich kein Kandidat für meinen Posten, so wurde ich im Amt bestätigt und so brachte ich insgesamt 4 Perioden am Stück = 12 Jahre zusammen. Dann wurde ich krank, war körperlich nicht mehr in der Lage meinen eigenen Garten so vorbildlich in Schuss zu halten wie man es von einem Voratnd - meiner eigenen Vorstellung entsprechend - erwarten kann. Habe neine Parzelle verkauft und so erzwungen, dass die Leute wohl oder übel gezwungen waren, sich nach einem neue Voratand umzusehen. Hätte ich das nicht so rigoros betrieben, hätte ich dieses Amt vermutlich mit ins Grab genommen. Auf mich folgten seit meinem Weggang 2007 bis zum jetzigen Zeitpunkt gefühlt 13 Vorstände männlich und weiblich, die außer einem mit vollen 3 Jahren, lauter

Amtszeiten von wenigen Monaten bis maximal 18 Monaten zuasammen brachten. Entsprechend ist der Zustand der Anlage regelrecht verkommen.Es gibt keine Aktivitäten mehr wie Feste, Skat-Abende, sonntägliche Frühschoppen, Sonnwendfeuer, Jubiläen, Vermietungen des Vereinsheimes, letzters ist sein 3 Jahren schon komplett geschlossen, die Homepage verdient ihren Namen nicht, denn sie ist in Wiklichkeit zu weniger als einem Schaukasten verkommen und jeder Gartler macht was er will, grad so als gäbe es keine Statuten, was dazu führt, das ein permanenter Pächterwechsel stattfindet, ein reines Trauerspiel.

Ich übergab meinem Nachfolger einen erwirtschhafteten Kontostand von knapp 60.000,- Euro netto

obwohl in meiner Amtsperiode ein großes Zelt für 350 Personen, zwei große Kühlzellen, eine Elektrische Markiese von 8 Metern Länge, sowie die Stromversorgung des Vereinsheimes durch freiwillige Eigenleistung von 65 kräftigen Männern an einem Wochenende Freitag,Samstag Sonntag. Die Stadtwerke hätten das natürlich auch gerne für uns erledgt, allerdings hätten wir dann 68.000,- Euro dafür berappen müssen, was wir natürlich nicht in der Rückhand hatten.

Ich habe noch immer Kontakt zu einigen Gartlern und weiß aus erter Hand, dass aktuell in der Vereinskasse gähnende Leere herrscht.

So das war´s im Telegrammstil, ausführlich würde es den Rahnen dieses Treads sprengen
 

Pinselhansi

Senior Mitglied
Und du bestätigst meine Worte, es hängt an einem einzelnen. Wenn der mal nicht mehr da ist, ist tote Hose. Das ist nicht einfach, zusehen zu müssen, wie all das, was man mit Mühe aufgebaut hat, den Bach runter geht.
Was solls, schauen wir nach vorn und bringen noch bissel was durcheinander! :040-happy-9:
 

Annerl

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Bewundernswert, was Du da geschaffen hast. Über so eine Flasche hätte ich mich sehr gefreut.
Wenn leer, würde ich sie nicht entsorgen sondern eine andere Verwendung dafür finden.
 

Painterling

Senior Mitglied
Die Beschreibung deiner Arbeit und wie du dafür gelebt und gearbeitet hast ist schon beeindruckend. Die Gestaltung der Weinetiketten ist dann das I-Tüpfelchen und zeigt, deine Empathie für den Verein.
Um so schwerer fällt es dann, mit ansehen zu müssen, wie diese Arbeit dann so nach und nach durch falsche oder schlechte Entscheidungen nicht mehr geachtet wird und die Leistung eines Lebens im Verein zunichte gemacht wird. Die Leute werden leider immer erst wach, wenn es zu spät ist.
 

Ernest

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Und du bestätigst meine Worte, es hängt an einem einzelnen. Wenn der mal nicht mehr da ist, ist tote Hose. Das ist nicht einfach, zusehen zu müssen, wie all das, was man mit Mühe aufgebaut hat, den Bach runter geht.
Was solls, schauen wir nach vorn und bringen noch bissel was durcheinander! :040-happy-9:
Bewundernswert, was Du da geschaffen hast. Über so eine Flasche hätte ich mich sehr gefreut.
Wenn leer, würde ich sie nicht entsorgen sondern eine andere Verwendung dafür finden.
Die Beschreibung deiner Arbeit und wie du dafür gelebt und gearbeitet hast ist schon beeindruckend. Die Gestaltung der Weinetiketten ist dann das I-Tüpfelchen und zeigt, deine Empathie für den Verein.
Um so schwerer fällt es dann, mit ansehen zu müssen, wie diese Arbeit dann so nach und nach durch falsche oder schlechte Entscheidungen nicht mehr geachtet wird und die Leistung eines Lebens im Verein zunichte gemacht wird. Die Leute werden leider immer erst wach, wenn es zu spät ist.
Hi Zusammen,
klar, Spaß macht das nicht, zu sehen wie alles den Bach runtergeht, aber belasten tut mich das nicht. Es war für mich trotzdem eine Zeit, die ich nicht missen möchte - schon alleine des Gartens wegen - und das Amt als solches hat mich um viele Erfahrungen sowohl positiv als auch negativ bereichert. Zum 40-Jährigen Vereinsjubiläum bin ich für ein paar Stunden dort gewesen, das war etwas "schmerzhaft" muss ich gestehen, viele von den "Alten" und eigentlich fast allen aus meiner damals gemeinsamen Zeit sind ausgetreten und nicht wenige hat schon das Zeitliche gesegnet. Alles hat seine Zeit und ich gehöre ohnehin zu denen, die nicht zurück, sondern nach vorne blicken! Es gibt noch sooo viel, was mir Spaß macht und meine Tage verschönert, da bleibt keine Zeit über Vergangenes zu trauern!
 

lady gaby

Senior Mitglied
Diese individuellen Etiketten sind eine tolle Idee und ein lustige und persönliche Wertschätzumg für die Gartenfreunde.
 

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