Haare und Fell

Ernesto

Senior Mitglied
Hallo zusammen,
vielleicht mal wieder etwas mit Pastellkreiden?

Es geht nicht um die Vorstellung des Bildes (ist schon älter), sondern um Tipps und Tricks zum Darstellen von Fell mit Pastellkreiden.

Oft sieht man viel zu gleichmäßige Flächen und viel zu viele einzelne Haare.
Das wirkt langweilig, Mit folgender Methode sieht es vielleicht interessanter aus.

Zuerst male ich den Esel "nackt". d.h. die Form und Schattierung sind bereits komplett vorhanden.
Das geschieht mit mittelharten Kreiden (Rembrandt). Mit den Fingern reibe ich die Kreide fest in den Untergrund.
Erst dann lege ich einzelne Haare mit spitzen Pittstiften darüber. (gleichzeitig Ziehen und Drehen)
Weil die Stifte ziemlich weich sind, geht das. Voraussetzung ist allerdings ein guter Untergrund, der auch mehrere Schichten aufnehmen kann. (Pastelcard oder Sansfix)
Es sind viel weniger Einzelhaare, als man denkt. Aus der Nähe betrachtet (s. Detaill) sieht es nicht gut aus, im Gesamteindruck, aus einiger Entfernung betrachtet wirkt es umso besser.

Es ist ein Irrtum zu glauben, man müsse alle Haare einzeln zeichnen, die Vormalung ist entscheidend, hier entsteht Form und Dreidimensionalität. Die Einzelhaare sind nur das Tüpfelchen auf dem i.
Ich zeichne relativ groß 65x50cm, dadurch wirken die Details feiner.

Mit dieser Methode erziele ich die besten Ergebnisse, selbstverständlich kann man es auch anders machen.

Gerne beantworte ich weitere Fragen.

LG Ernesto
 

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Suse

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...na, da habe ich ja wieder was dazu gelernt. Denn gerade bei Fell hakt es doch noch bei mir ;-)))
 

maja

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Danke Ernesto! :00000282:

Ich hab mich auch schon oft gefragt, woran es liegt, dass meine Tierportraits so anders aussehen als deine bzw. die von Steffi oder anderen Pastellmalern. Langsam komme ich der Sache auf den Grund! Ich habe einiges gelernt heute - das ist suuuuper! :give_me_f
 

delphin

Senior Mitglied
Danke dir, Ernesto, inzwischen bin ich auch bei dieser Zeichenweise angekommen, wobei es allerdings auch vom jeweiligen Tier abhängt. Ich habe lange dazu gebraucht und viel lernen müssen. Und eins möchte ich noch anmerken, es sieht und hört/liest sich wie immer viel leichter an als es nachher im praktischen ist.
 

willow13

Senior Mitglied
Geht mir genauso Grit! Ich habe so viel rumprobiert und letztendlich bin ich auch bei dieser Methode gelandet. Das sieht am schönsten aus.

Jedes Haar einzeln malen zu wollen..... uff!

Danke Ernesto für Deine Ausführungen!
 

catsndogs

Senior Mitglied
Gefällt mir gut, Dein Esel.
Diese Art des Zeichnens kommt gerade weichen Pastellen sehr entgegen, die sich gut verwischen lassen und ist durchaus wirkungsvoll bei gleichzeitiger Zeitersparnis, gelegentlich arbeite auch ich so.
Trotzdem müssen fein ausgearbeitete Fell-Details auch auf größerer Fläche keineswegs langweilig aussehen, hier ein Beispiel :
http://wild-glance.de/index.html
 

Ernesto

Senior Mitglied
Hallo liebe Happy's,
vielen Dank für das Interesse.

@Maja
Langsam komme ich der Sache auf den Grund! Ich habe einiges gelernt heute - das ist suuuuper!
das freut mich. Ich finde, du machst riesen Fortschritte.

@Grit
wobei es allerdings auch vom jeweiligen Tier abhängt.
ja Grit, jedes Fell ist anders, manchmal ist es schwierig, die "richtige " Technik zu finden.

@Saskya
Trotzdem müssen fein ausgearbeitete Fell-Details auch auf größerer Fläche keineswegs langweilig aussehen, hier ein Beispiel :
http://wild-glance.de/index.html
oh ja, das ist sehr gekonnt, alles andere als langweilig.

LG Ernesto
 

Alay

Senior Mitglied
Geht das auch mit Stiften?
Finde diese Vorgehensweise geradezu ideal.
Einfach probieren denke ich mal, danke Ernesto, LG Alay
 

Schussel

Senior Mitglied
Huhu Ernesto - schön, Dir über die Schulter schauen zu dürfen! Ähnlich mache ich das bei meinen Bleistiftzeichnungen auch :-).
Nur mit Farbe ist das ja immer noch etwas anderes und Dein Tip, erst voll zu Grundieren, finde ich sehr hilfreich.
 

Rolanda

Aktives Mitglied
Hallo Ernesto,
Deinen Esel finde ich sehr gut gemalt.
Ist echt nett von Dir, dass Du Deine Vorgehensweise durch Wort und Bild so gut erklärst. Bisher dachte ich immer, ich muss bei Fell Strich an Strich malen. Mir tat dann immer die Hand weh, und das Ergebnis war trotzdem nicht befriedigend.
Danke für den Tipp. Nächstes Mal werde ich versuchen, nach Deinem Beispiel vor zu gehen.

Grüße von Moni.
 

Ernesto

Senior Mitglied
Danke Alexandra und Moni,

Hier noch etwas zu Licht und Schatten:
Bei einem einfarbigen Fell sind eigentlich alle Haare gleich hell. Je weiter aber ein Haar vom Körper entfernt ist, desto mehr ist es im Licht. Deshalb mache ich die oberen immer heller. Außen an den Begrenzungen sind die Haare oft vom Licht durchflutet und "leuchten" regelrecht, also macht man sie besonders hell.
Bei langen Haaren ist das etwas einfacher. (s.Katze)
Bei sehr kurzen (s. Hund) zeichne ich stellenweise gar keine einzelnen Haare, sondern schummere mit einer flachen, hellen Kreide darüber, um den Lichteffekt zu erzielen.

Das Speil mit Licht und Schatten kann sehr reizvoll sein, ich finde, da kann man ruhig mal ein bisschen übertreiben.

LG Ernesto
 

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maja

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Ich finde, du machst riesen Fortschritte.

Danke Ernesto!
Leider habe ich nicht soviel Zeit zum Üben, wie eigentlich notwendig wäre.
Aber wenn ich schon mal auf einem guten Weg bin, dann bin ich ja schon froh. Man möchte natürlich sich immer weiterentwickeln - und das geht halt auch nur mithilfe solcher tollen Hilfestellungen! Ich bin froh und dankbar, dass du uns hier wieder so hilfreich zur Seite stehst! :00000465::00000465::00000465:
 

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