Ingres Samt Comtess de Tournon in Acryl Lasur

KarinV

Senior Mitglied
Hallo Happypainter
Ich habe einen Versuch gestartet, den Samt von Ingres nachzuempfinden.
Manche Kanten sind etwas hart geworden und die Farben stimmen auch nicht.
Man müsste das Original vor sich haben und Ingres Farbpalette kennen.

Vielleicht hat er hier eine Grisailleuntermalung gemacht. Ich mache das mit Caput mortuum, so wie ich es gewohnt bin, ausgeführt mit Acrylfarben.

Bild1
Vorzeichnung mit wasserlöslichem Buntstift auf Malpappe 20*20cm². Fehlerhafte Linien feucht weggewischt.

Bild2
Alle Linien mit schwarzer Acrylfarbe nachgezogen, Buntstiftlinien abgewaschen

Bild3
Imprimitur mit Caput mortuum, so dass die schwarzen Linien gerade noch erkennbar sind.

Bild4
Weißhöhung (entspr. Grisailleuntermalung). Kanten bis in die Tiefen auslaufen lassen.

Bild5
1. Lasur über alles mit Chromoxidgrün feurig.
 

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KarinV

Senior Mitglied
Bild6
2. Lasur (ohne Zwischenweiß) Indigo über alles

Bild7
Höhen der Kanten mit Weiß

Bild8
Lasur mit Umbra gebrannt. Auf hellen Stellen weggeputzt, solange die Farbe noch feucht war.

Bild9
Weißhöhung dort, wo sich Umbra nicht mehr wegputzen ließ.
 

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KarinV

Senior Mitglied
Bild10
Türkisgrün a la Prima auf Lichtstellen (durchscheinend)

Bild11
Aquagrün leuchtend vermischt mit Weiß a la Prima auf Lichtstellen

Bild12
Siena natur a la Prima (stellenweise und durchscheinend), um den Samt etwas wärmer zu machen.

Ich hoffe, dass es etwas nach Samt aussieht.
 

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tina

Senior Mitglied
Ich bin nur kurz am reinschauen was es Neues gibt, ich bin begeistert und werde mir heute Nachmittag alles genau anschauen!
 

annah

Forum-Guru
Hallo Karin,

ja, schon nicht schlecht. Deine Lasurtechnik ist immer wieder interessant. Allerdings finde ich, daß es nicht ganz wie Samt aussieht. Die Farben hast Du prima getroffen, aber die Falten sind zu hart. Samt müßte, meines Erachtes, weicher fallen. Aber trotzdem, alle Achtung.
Mal sehen, was ich alles verpatze, hihi.

Vieel Grüße
Anna
 
Zuletzt bearbeitet:

KarinV

Senior Mitglied
Allerdings finde ich, daß es nicht ganz wie Samt aussieht. Die Farben hast Du prima getroffen, aber die Falten sind zu hart. Samt müßte, meines Erachtes, weicher fallen.

da hast du recht!!
Ich habe bei der zweiten Weißhöhung geschlampert und jetzt habe ich keine Lust mehr, das zu korrigieren. Da müsste ich dann auch die Lasuren wiederholen.... Bei der zweiten Weißhöhung hätte ich die Kanten etwas weicher machen sollen, also mehr verstupfen oder verreiben. Oder ich hätte zwischen der chromoxidgrünen und der Indigolasur noch eine leichte Weißhöhung einfügen müssen, damit das weicher (gestufter) wird....
 

jentra

Senior Mitglied
Macht ja nichts, Karin. Versuch macht klug, die Farben sind auf jeden Fall schon mal gut und gelernt haben wir auch wieder was.
 

KarinV

Senior Mitglied
Es hat mir keine Ruhe gelassen.
Ich habe einen neuen Versuch gestartet und hoffe, dass es jetzt mehr nach Samt aussieht. Und damit es nicht so langweilig wird, habe ich diesmal roten Samt versucht.

Bild1
Vorzeichnung mit wasserlöslichem Buntstift. Fehlerhafte Linien feucht abgewischt. Malbrettchen 24*30cm² (mit Gesso nachgrundiert)

Bild2
Nachziehen der Linien mit schwarzer Acrylfarbe (Rundpinsel Nr. 4)

Bild3
Imprimitur mit Caput mortuum, so dass man die schwarzen Linien gerade noch sieht. Streifen dürfen sein.

Bild4
Weißhöhung (Modellierung) mit sorgfältigen Verläufen und weichen Kanten.

Bild5
1. Lasur mit Permanentviolett (Lukas).
 

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KarinV

Senior Mitglied
Bild6
Weißhöhung (teilweise gestupft)

Bild7
2. Lasur mit Delftblau (Schmincke)

Bild8
Weißhöhung (teilweise gestupft)

Bild9
3. Lasur mit Krapplack dunkel (Lukas)

Bild10
Weißhöhung - aber dann dachte ich, dass ich mich jetzt im Kreise drehe und habe die Weißhöhung mitten drin beendet.
 

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KarinV

Senior Mitglied
Bild11
anstelle weiter Weiß zu höhen, habe ich jetzt mit Permanentviolett getieft (a la Prima und unverdünnt)

Bild12
die Weißhöhung habe ich mit einer erneuten Lasur mit Krapplack dunkel wieder zurückgenommen

Bild13
mit Pyrrolkarmesin (Liquitex) a la Prima habe ich die leuchtend roten Stellen gestupft

Bild14
Hintergrund etwas aufgehellt, ganz helle Stellen im Samt nochmals leicht weiß gehöht und nochmals mit Pyrrolkarmesin a la Prima übergestupft.

Wenn das jetzt nicht nach Samt aussieht, dann weiß ich auch nicht mehr weiter - zumindest nicht mit Acryl.
Bild 13 und 14 sind in der Helligkeit etwas unterschiedlich abgebildet. Das Original liegt irgendwo dazwischen.
 

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Kerstin

Senior Mitglied
Hallo Karin,

das ist Samt, wie er im Buche steht! Mir gefällt dieses Rot unglaublich gut! Die Fasern, die Weichheit ist gut zu erkennen! Was stupfen doch ausmacht!:00000726:
Hast du eigentlich mit "Malmittel" gearbeitet?

Es ist toll deine Technik so im Vergleich zu sehen! Ich kann hier doch ´ne Menge lernen!:00000683: Danke!!!!

Eine gelungene Arbeit!!
Lg Kerstin:00000293:
 

CPP

Senior Mitglied
Hallo Karin,

sieht auf jeden Fall sehr samtig aus!:00000651:

Auch der changier-effekt ist Klasse!

Was mir auffällt, und das ist nur eine persönliche Meinung, der ärmel wirkt sehr voluminös im Verhältniss zr Vorlage. Wahrscheinlich kommt das durch die grösseren "beleuchteten" Bereiche.

Sehr schön jedenfalls!:00000681:

Was mich immer beeindruckt bei Deiner Lasurtechnik ist der Weg von Farben die man nie vermuten würde und de dann am Ende eben doch den gewünschten Effekt/Farbton erzielen.

Was ist eigentlich der Zweck von Caput mortum?:00000655:
 

Klaus

Aktives Mitglied
Hallo Karin,
Deine Demo sieht Superklasse nach Samt aus,
:00000295: deshalb sind Deine Überlegungen für Deine Technik goldrichtig gewesen, Seide wird Dir noch leichter fallen. Schöne Grüße, Klaus
 

annah

Forum-Guru
Hallo Karin,

Ja, das ist schöner dicker Stoff. Der kommt Samt viel näher als vorher. Was mir jetzt ein wenig fehlt ist noch etwas Licht. Den größten Samteffekt hat für mich persönlich Bild 11. Da ist dieser besondere Glanz des Samtes schön zu sehen. Ich muß natürlich zugeben, daß ich das auch nicht wirklich hinbekommen habe. Ist dann doch viel schwieriger als es zunächst den Anschein hat.

Viele Grüße
Anna
 

KarinV

Senior Mitglied
@Kerstin
Ich danke dir. Sieht also aus wie Samt :angel_3:.
Außer Wasser habe ich kein Malmittel verwendet.

@Anna
Ja - Lichter könnten noch sein, so wie beim grünen Samt.
Ich habe aber schon ewig keinen Samt mehr gesehen und ich weiß nicht wie er glänzt. Ich könnte noch Lichter aufsetzen, aber ohne Vorlage :00000109:.

@CPP
Vielleicht wäre auch das voluminöse mit aufgesetzten Lichtern besser, aber wie gesagt, ich bräuchte hier echten Samt.

Caput mortuum gibt in vielen Fällen einen warmen dunklen Grundton oder Kontrastton (siehe unterer Rand beim Ingres-Seidenbild und das Durchschimmern unter dem Blau weiter oben.) Es war die Vorgehensweise der Maler südlich der Alpen. Vielleicht hatte das für die noch andere Gründe.

Für mich ist es auch eine Grundlage für meine Weißmodellierung. Ich mache keine Grisaille mit Mischen von Grautönen, dafür ergeben sich bei mir in der Weißmodellierung die verschiedenen Nuancen mit Caput mortuum.
Weil ich oft so viele Lasuren und Weißhöhungen mache ist am Schluss von meinem Caput mortuum meistens nix mehr da :00000655:. Von daher ist deine Frage berechtigt.
 
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