Kalender 2025 - gemangelt

marlies+48

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Frau Bieske war eine Freundin meiner Mutti und obwohl wir auf dem Weg zu ihr an einer Heißmangel vorbeikamen, sind wir weiter gegangen. Ich hatte irgendwann einen eigenen Haushalt und unsere Wäsche musste zur Heißmangel. Viel Erfahrung in Sachen Wäsche hatte ich noch nicht, ich wusste nur, dass die Wäsche eingesprengt werden musste. Meine Mutti wunderte sich schon, dass der Korb ziemlich schwer war. Als wir am nächsten Tag die Wäsche wieder abholen wollten war sie noch nicht fertig. Ich hatte sie dermaßen eingesprengt, dass die Heißmangelfrauen sie noch mal auf die Wäscheleine zum Trocknen gehängt hatten. Da dauerte es natürlich etwas länger.
Dann holten wir wieder mal die Wäsche ab und als wir nach Hause kamen saßen im Wohnzimmer meiner Eltern eine Frau und ein Mann. Ich kannte sie nicht, aber meine Mutti stieß einen Jubelschrei aus. Es war meine Patentante Inge mit Mann. Sie wohnten in der Nähe von Herne und waren Schiffer. Es ergab sich, dass sie Ladung für Aken hatten und so haben wir uns mal gesehen. Ich kannte sie nur, als ich noch klein war. Zur Einschulung bekam ich damals einen Ranzen, der jetzt in unserem Heimatmuseum ist und Stoff für mein Einschulungskleid. Organza. Es war so viel, dass mir meine Mutti später mal ein Tanzkleid genäht hat.
In der Heißmangel war nach der Wende eine Spielothek. Und das nicht mal 50 Meter entfernt von der Grundschule und zur Seku ist es auch nicht viel weiter. Nun ist aber mit allem Schluss.
 

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otti123

Forum-Guru
Wieder mal gut gelungen!
Ja, die Mangel kenne ich noch aus dem Elternhaus. Später, in einer anderen Stadt mit eigenem Haushalt war das nicht mehr aktuell.
 

marlies+48

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Danke Hans, Moni und Elke. Wir hatten nie eine Mangel. Aus Platzmangel. Bevor die Heißmangel aufmachte haben wir unsere Wäsche gegenüber bei einem Tante Emma (der hieß aber Fritz) Laden gerollt. War schwer.
Später hatte eine Spielfreundin eine Wäschemangel, die ist aber auch schon fast 10 Jahre zu. Jetzt habe ich alles auf bügel- und mangelfrei umgestellt.
Als ein neuer Eigentümer des ehemaligen Onkel Fritz Ladens die Nebengebäude abriss, lag das Schild auf dem Schuttberg. Ich habe es gesichert und dem Heimatmuseum übergeben. Nebenbei stellte ich fest, dass es die Schrift meines Vatis war. Er hatte das Schild gemalt und ich war trotzdem unter 14 Jahren in der Rollstube.
 

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Frau Gerda

Forum-Guru
Ein interessantes Thema für den nächsten Kalender. Ich gehe mal davon aus , dass du diese 12 Schilder aus dem Heimatmuseum geliehen hast um Fotos zu machen.
Mit deiner Malweise bekommst du auch die Schriften gut hin, was sehr erstaunlich ist und du liebe Marlies bist eine der Wenigen die das ruhige Händchen dafür hat.
Womöglich hast du auch eine kostbare Rarität in deinem Plan zum abmalen. Habe gelesen, dass es Sammler für Schilder aus Emaillie gibt die viel Geld dafür zahlen. Na dann viel Erfolg für dein neues Projekt!
Interessant, deine Erinnerungen, da könnte ich auch ein Lied davon singen, wie man so sagt! in unserer Nachbarschaft gab es auch so ein Monstrum, dort wurde mit einem Schwungrad die Kiste in Bewegung gesetzt.

Liebe Grüße Gerda
 
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