@Hildegard, in der Tat gibt es in Deiner Schilderung einige gesetzte Wegmarkierungen, die vermuten lassen, dass auch Du nicht mehr die Jüngste bist, dennoch nehme ich stark an ein paar Jährchen älter zu sein als Du. Und was das gemeinsame Hobby betrifft, so macht jede(r) für sich die Erfahrung, dass die Lebensphasen für die Prioritäten verantwortlich sind, wer und was gerade möglich oder nebensächlich ist.
Was für eine Begabung! So eine stimmungsvolle Kohlezeichnung in so jungen Jahren!
...ach weißt Du liebe
Mon(ika) ob das nun auf eine besondere Begabung verfweist, da könnten mir durchhaus Zweifel kommen. Ich habe in meinen Malphasen immer Intervalle mit besonderen Vorlieben gehabt. In diesem Falle waren es Kohlezeichnungen, die mich - auch bei wenig Druck - wegen dem satten Schwarz, welches zu erzielen war, besonders reizten. In solchen Abschnitten habe ich wie am Fließband Tannen, Bäume, Büsche kombiniert mit einem Weg nebst einem Gebäude usw. ...... geübt/produziert . Es folgte eine Phase mit Bleistift-Portraits . Auslöser dafür war mein Vater, der mir eines Tages das S/W-Foto meines Stiefbruders hinlegte und meinte probier doch mal, ob die sowas gelingt....! Ich probierte und es gelang zunächst sehr verbesserungswürdig, aber von Versuch zu Versuch immer besser werdend. Vor Kohle und BLeistift-Portraits übte ich den Umgang mit Wasserfarben zu beherrschen.......
Fazit: Es ist wohl weniger eine Begabung, eher als Übung und Freude zu sehen, Dinge darstellen zu wollen...!
Da sieht man wahrlich schon die Begabung. Was für eine wunderbare Überraschung du da gefunden hast, Erhard.
@Andrea_justme zum Begriff "Begabung" habe ich mich oben bereits ausgelassen und was die Überraschung betrifft. Ich wusste schon, dass meine Stiefmutter verschiedene meiner "frühen Werke" aufgehoben hatte. Anlässlich eines Besuches bei ihnen im Schwarzwald hatte ich mal in deren "Raritätenzimmer" eine größer-formatige Rolle - von Band mit Schleife zusammengehalten - entdeckt, sie geöffnet und fand darin ein regelrechtes Sammelsurium meiner früheren malerischen Ergüsse. Die Überraschung war eher eine Verwunderung, dass gerade dieses Kolhlebild nun nach sooo langer Zeit in meinem Kelle wieder auftacht.
Jo mei...Du worst jo scho ois "Beasch" (Junge,Bursche) a Künstla.. .
Cool
Und gut das Du Dich erinnert hast
Dank auch an Dich Werner, mein geschätzter Freund, übrigens auch für Deine Übersetzungen ins Steirische...!
Der für dieses jugendliche Alter bemerkenswert sichere, schnelle Strich läßt auf Talent und Übung schließen.
Dein schulischer Werdegang zeigt, daß Deine Eltern Dein Talent erkannten und vor allem förderten.
Zu dieser Zeit sicher nicht unbedingt selbstverständlich.
Der "Gilb" stört mich nicht, er verleiht der Zeichnung ein zusätzliches nostalgisches Flair.
...na ja, für meinen Vater - Er Lehrer und ich als letzter von sieben Kindern sollte ebenfalls einer werden - war ich eher eine Enttäuschung. Weißt Du mein Vater war gewohnt zu bestimmen und die Kinder hatten gefälligst zu tun, was der Vater von ihnen erwartete! Ich - der einzige Rebell seiner Nachkommenschaft - hatte eine völlig andere Vorstellung und den absoluten Willen
mich durchzusetzen!
Es war ja kurz nach dem 2. Weltkrieg die meisten Lehrer waren gefallen oder in Gefangenschaft geraten, viele der Lehrerinnen waren im Bombenhagel ums Leben gekommen, der Staat musste handeln...! Also schuf er
Gymnasien-Internate deren nicht unerhebliche Kosten er als Anreiz für die Eltern zu 80% übernahm. Die schulischen Abschlüsse waren
Mittlere Reife. Und die Abschlussprüfung am Endziel - obwohl gleichzusetzen mit einem Abitur - trug den Titel "
Pädagogische Abschlussprüfung" Dies war die Rückversicherung des Staates, dass die Absolventen auch tasächlich den Lehrberuf ausüben würden und der Staat das Geld nich in den Sand gesetzt hat.
Für mich jedoch bedeutete dieses Konstrukt.: Nach Erhalt der Mittleren Reife
machts du die Fliege!
Und so bin ich direkt von der Schule weg anstatt nach Hause zu fahren, über die Grenze abgehauen nach Frankreich. Erst 4 Jahre später - früher wurde man erst mit 21 Jahre volljährig - kam ich überraschend am Geburtstag meines Vater nach Hause. Isofern war ich zum damaligen Zeitpunkt für meinen Vater eine Enttäuschung, aber auch eine völlig neue Erfahrung