Leinöl an sich ist überhaupt nicht gut brennbar.
Wenn man z.B. einen Suppenteller nimmt, dort Leinöl reinschüttet und versucht es z.B. mit einem Feuerzeug zum Brennen zu bringen, wird man schnell sehen dass es NICHT brennt.
Genau wie viele andere Öle oder auch Wachs braucht Leinöl um brennen zu können einen Träger der die Vergasung des Öles ermöglicht, z.B. einen Docht.
Bei der Selbstentzündung bildet der Lappen quasi den Docht, und in den kleinen Zwischenräumen des Gewebes findet dann wohl die Ausgasung des Öls statt. Wenn der Lappen zusammengeknüllt irgendwo liegt, kann die Wärmeenergie sich dann darin stauen und zur Entzündung führen. Aber nur unter "optimalen" Bedingungen. Was dann brennt ist - wie bei einer Wachskerze - aber nicht das Öl selbst, sondern die Gase die sich in dem zerknüllten Lappen gebildet haben.
Wenn man die Ölgetränkten Lappen z.B. nicht zusammengeknüllt liegen lässt sondern z.B. ausbreitet, passiert da gar nichts. Denn dann können sowohl das Gas als auch die Wärmeenergie problemlos entweichen und werden nicht gestaut.
Wer sicher gehen will breitet die Lappen also einfach nach dem Malen zum Trocknen aus (wenn man sie später weiter benutzen will). Wenn man sie eh wegwerfen will, kann man sie auch einfach mit etwas Wasser anfeuchten und feucht in eine Plastiktüte packen und einfach wegwerfen. Wer einen Garten oder Kamin hat, kann sie auch einfach verbrennen und fertig.