Saubere Luft beim Ölmalen

Paintillo

Senior Mitglied
Für alle, die ihre Nase und die Atemwege optimal vor Gerüchen bei der Ölmalerei schützen möchten:


Meine "Mitmenschen" haben mich erfinderisch gemacht!Sie mögen nämlich nicht den "Gestank" bei der Ölmalerei!!:exclamsho

Jetzt gehe ich so vor:

Gewöhnlich habe ich 6 - 7 Pinsel in Gebrauch. Das hat den Vorteil, dass ich wenige Pinsel selten zwischendurch reinigen muss.

Diese 6 - 7 Pinsel decken bei mir die groben Farbnuancen ab, die ich für Malabschnitte benötige.. 4-5 Pinsel mit den helleren Farben und den Rest, meist 2 - 3 Pinsel mit kräftigen dunkleren Farben.

Vor mir steht ein 15 cm langer Holzklotz, in den ich 20 Löcher gebohrt habe, worin ich die Pinsel "parke", um meine Pfoten frei zu halten. Als Palette nehme ich nur noch Glasplatten. Z.B. aus einem Glasklemmrahmen!! Grösse DIN A 4 reicht mir völlig.

Wenn ich dann einmal zwischendurch für einen hellen brillanten Farbton einen sauberen Pinsel benötige, dann wische ich den in einem Stück Toilettenpapier ab. Zwei Kapern-Gläser (sind schön klein und schlank) fülle ich mit Terpentin zur Hälfte und schliesse sie immer mit dem Metalldeckel. Bei mir riecht es so gut wie gar nicht nach Malmittel. Nur nach den reinen Ölfarben, was ich eher als angenehm empfinde, und nicht als unangenehm.

Den abgewischten Pinsel spüle ich dann vorsichtig in dem 1. Glas grob vor, um ihn dann einer Endreinigung im 2. Glas unterziehe. In dem Stück Papier kurz trocken wischen in Pinselhaarrichtung. Das verunreinigte Papier wandert sofort in einen kleinen Plastikeimer (von Naturjoghurt, 1kg) . Deckel drauf. Fertig. Da riecht nichts mehr.

Da ich fast nur noch mit Liquin arbeite, trocknet die Farbe im Pinsel nach ein Paar Stunden an und der Pinsel müsste gewaschen werden. Also, über Nacht wandern die Pinsel ohne zu waschen in ein Tuch von der Küchenrolle, das ich kurz in Wasser tauche. Tuch schön dick um die Haare und Pinselzwingen wickeln, dass das nasse Tuch schön dicht anliegt und ab auf die Glaspalette. Bei frostfreier Witterung nachts auf die Terasse. Nächsten Tag sind die Pinsel mit ihrer Farbe frisch, als hätte ich sie vor 5 Minuten abgelegt.

Dieses "Parken" in nassem Tuch mache ich auch, wenn ich mal ein, zwei Stunden mit Malen aussetze. Farbpalette auch dann im kühlen Raum deponieren und hinterher ist alles sofort einsatzbereit.

Jetzt herrscht bei mir saubere Luft und alle sind zufrieden!!!:angel_3:

Vielleicht ist Für Euch der eine oder andere Tipp brauchbar. Ich wünsche Euch die besten Malbedingungen.

Herzl. Grüsse von Eberhard :00000299:
__________________
Malen ist die weltweit verständliche, lautlose und schönste "Sprache". Eberhard :00000295:
 

tina

Senior Mitglied
Dein Tipp fürs Frischhalten der Pinsel ist gut. Ich reinige meine Pinsel nie mit Terpentin, ich reinige sie nur mit einer Pflanzenölseife, und meine Pinsel sind immer Top.
P.S. Ich habe vor Jahren ein Glas-Schneidebrett gekauft, das zum Schneiden völlig ungeeignet ist(nicht gut für die Messer), aber einwandfrei als Palette.
 
Zuletzt bearbeitet:

SteffiD

Senior Mitglied
Hallo Eberhard,
das ist eine sehr gute Idee, hier einen extra Thread für deinen interessanten Beitrag zu eröffnen. So kann man es auch wiederfinden.

Eins muss ich mal fragen: um die Pinsel länger frisch zu halten, wäre es da nicht auch sinnvoll, sie in einen ölgetränkten Lappen zu wickeln, da die Farben doch öl- und nicht wasserlöslich sind. Soll keine Kritik sein....ich überlege nur...:00000653:
 

magaluisa

Senior Mitglied
Hallo Eberhard, gutes Thema, heißes Thema! :00000258:

Mit Terpentin habe ich auch kein Problem. Ich schütte zum Abschluss jeder Malsession nur ganz wenig in einen Schraubglasverschluss und ziehe die Pinsel durch, die ich vorher schon so gut wie möglich mit dem Lappen ausgewischt habe. Anschließend noch mal auswischen und mit lauwarmem Wasser und Pinselseife auswaschen. Geht alles prima.
Den Pinselreiniger aus dem Deckel wische ich mit ein, zwei Stück Küchenpapier aus, der Deckel wird aufs Glas geschraubt und riecht daher nicht, und das Küchenpapier wandert in alte Plastiktüten vom Einkaufen (die vom Obst- und Gemüsestand), die werden zugeschnürt und entsorgt, wenn sie voll sind. Riecht auch nicht.

Mein Problem ist der Ölfarbengeruch. Ich selbst rieche ihn furchtbar gern, als ich vor kurzem angefangen habe, mit Öl zu malen, habe ich gesagt, der macht mir richtig Appetit aufs Malen. :00000285: Leider geht das den anderen nicht unbedingt so. Das größte Problem ist aber, dass das Zimmer, in dem ich male, bei Bedarf als Gästezimmer herhalten muss, und Gäste kommen gern mal spontan, da kriegt man den Ölfarbengeruch so schnell nicht raus. Und schlafen würde ich wohl auch nicht gerade drin wollen.

Jetzt bin ich traurig... hatte gerade angefangen mit Öl und mich so verliebt in die Ölfarben - und muss schon unverrichteter Dinge wieder aufhören... :00000572:
ICH BRAUCHE EIN ATELIER!

Gruß, Angela
 
M

Mareike

Gast
Therpentin mag ich nicht riechen, ich reinige meine Pinsel
mit Nitroverdünner, das macht mir keine Probleme.

Mein Mann hat Nitro immer benutzt, ist das schädlich für die
Gesundheit? Er war von Beruf Bau-Maler und als Hobby malte er
mit Ölfarbe.

Er hatte zweimal Krebs. Zweimal Herzinfarkt. Könnten die Chemikalien
die Ursache sein. Früher hatte man noch giftige Farben.

Emy
 

maja

Forum-Ikone
Auf jeden Fall ist Nitroverdünner genauso gesundheitsschädlich wie Terpentin oder auch all diese geruchlosen Verdünner.
Bei mir wird auch das Gästezimmer als Atelier genutzt. Von daher müssen sich Gäste schon ein Weilchen vorher anmelden, damit ich zumindestens die frischen Ölbilder woanders parken kann. Gut lüften und gut isses. Das ist ohnehin eine Grundvoraussetzung. Und gebrauchte Papiertücher etc. nicht frei rumliegen lassen. Dann riecht es kaum. Auch die Schraubgläser mit der Verdünnung werden, wenn Gäste kommen, draußen zwischengelagert. :00000292: Ich reinige meine Pinsel auch nicht in meinem Arbeitsraum, das mache ich draußen oder in einem gut belüfteten Raum, das geht auch ganz schnell, sodass keine große Geruchsbelästigung stattfindet.
Wenn man den geruchlosen Verdünner nimmt (ist aber etwas teurer), dann kann man das noch weiter reduzieren.
 

Joachim

Forum-Guru
das sind viele tolle tipps, Eberhard! da ich mit keinen lösungsmittelhaltigen malmitteln arbeite, hält sich bei mir die geruchsbelästigung beim ölmalen sehr in grenzen. mein einziges malmittel ist etwas leinöl. die pinsel reinige ich mit billigem öl und anschließend mit kernseife.

lg Joachim
 

gucki

Senior Mitglied
Oh, diese Tipps ,toll. Bei mir warten schon einige Bilder wenn ich wieder bei offenen Fenster malen kann, habe zwar ein Malzimmer, aber den Geruch mag ich selbst nicht,vielen Dank
 

Noge

Forum-Guru
Pinselreiniger benutze ich ganz selten. Zwischendurch wische ich die Pinsel an einem Baumwolllappen ab, der nicht fusseln darf. Die Endreinigung erfolgt mit Kernseife. Hartnäckige Farbreste werden mit dem gerucharmen Pinselreiniger von Bösner entfernt. Dieser befindet sich in einem Glas mit Schraubverschluß.
 

Paintillo

Senior Mitglied
Hallo liebe HappyPainter,

vielen Dank für die differenzierten Kommentare. So kann ich hier und da noch weitere Möglichkeiten kennenlernen und nutzen.


:00000299: Hallo Tina, das mit dem Glasschneidebrett ist ja so ähnlich, wie meine Glasscheibe. Meine "Palette" wandert in dieser Jahreszeit über Nacht immer in die kalte Aussenluft, so bleiben die Farben frisch.

:00000299: Hallo Steffi, das mit dem Öllappen ist von der Material-Affinität natürlich logisch. Aber gerade weil die Farbe mit dem wasserfeuchten Tuch nicht emulgiert, eignet sich diese Methode bestens zum Frischhalten der farbgetränkten Pinsel, die ich nicht über Nacht auswaschen möchte. Die Pinsel nehmen kein Wasser an, aber durch die extreme Feuchtigkeit ist der Trockenprozess fast bei Null und die Pinsel sind frisch und weich mit der Farbe vom Vortag sofort einsetzbar. Das nasse Papiertuch zeigt am nächsten Morgen fast keine Farbspuren und kann problemlos entsorgt werden. Dein Vorschlag sollte sich allerdings für meine Vorgehensweise sehr gut eignen, da ich mit ziemlich kleinen Pinseln arbeite und daher eine kleine Menge Öl ausreichen würde. Dazu müsste man dann das Ganze noch in ein Stückchen Frischhaltefolie einschlagen.

:00000299: Hallo Angela, Deine Vorgehensweise deckt sich ja fast mit meiner. Allerdings reinige ich meine Pinsel meist erst am Tag der Fertigstellung abschliessend nach 2facher Terpentinvorreinigung mit Wasser und Seife.

Mit dem Ölfarbengeruch habe ich kein Problem. Vielleicht liegt es daran, dass ich nur maximal linsen- bis Erbsengrosse Farbkleckschen auf meine Glaspalette drücke und auch meine Malpinsel zwischen 0 und 5, vielleicht mal 6, höchstens 7 betragen. Terpentin bzw. Malmittel auf ähnlicher Basis verwende ich nicht mehr. Mein Fläschchen Liquin steht die ganze Zeit tagsüber offen neben der Palette und dennoch habe ich keine störende Geruchsbelästigung. Meine Nase funktioniert auch noch sehr gut!!!:00000285:

Allerdings ist mein Farbverbrauch sehr gering und einmal in der Stunde mache ich eine 3minütige Stosslüftung und weiter geht's.

:00000299: Hallo Emy, zum Thema Nitro habe ich eine respektvolle Distanz. Aus meiner Bastler-"Karriere" habe ich eines gelernt. Wenn Industriealkohol, Reinigungsbenzin, Pinselreiniger, Terpentin nicht helfen, dann greift man als Mittel ultima ratio zum Nitro. Das hilft dann doch gelegentlich mit teils fatalen Nebenwirkungen, indem sich das Rohmaterial beginnt an- oder aufzulösen. Die nächste Steigerung wäre dann vielleicht Azeton. Aber bei mir ist in der "Beliebtheitsskala" bei Terpentin das Ende der Fahnenstange erreicht. Richtig ist natürlich maja's Vorschlag, die Terpentinanwendung möglichst im Freien auszuüben. Jedenfalls grösste Vorsicht bei Nitro-Verdünnung. Bei dem Geruchstest an der geöffneten Nitroflasche bekommt man ja auch schon einen gehörigen "Warnschuss".

:00000299: Hallo maja, Deine Erkenntnisse sind sicher sehr empfehlenswert. Vor allem, wie auch Du die verschmutzten PAPIER-Tücher in Quarantäne schickst.

:00000299: Hallo Joachim, Deine Vorgehensweise gehört sicher zu den vernünftigsten, da ohne lösungsmittelhaltige Malmittel. Da ich aber sowieso schon ein malstunden, ja malwochen schindender Maler bin, würde ich ohne mein Liquin drei Monate an einem Bild malen. Mehrere Bilder gleichzeitig im Programm zu haben, ist nicht mein Ding. Ich bleibe immer an einem Motiv bis zu Fertigstellung, denn ich habe eine tiefe Beziehung zu dem begonnenen Objekt.

:00000299: Hallo Gucki, na dann kannst Du ja bald wieder loslegen und in freier Frühlingsluft draussen malen. Das tue ich dann auch wieder auf der Terasse, aber da bevorzuge ich Acryl bzw Pastellkreide. Auf der Ölfarbe kriege ich die Krise, wenn sich eine Fliege gerade auf die frisch gemalte Pupille eines Portraits setzt und anfängt zu "rundern", um sich von ihrem heissersehnten Landeplatz zu befreien.

:00000299: Hallo Noge, auch Deine Vorgehensweise ist beispielhaft und zeugt von reicher Erfahrung. Allerdings habe ich die textilen Tücher gegen Papier-Haushaltstücher getauscht, da die alten Bettlaken zur Neige gingen....schmunzel...

So, nun wünsche ich allen beste Bedingungen, um die Wunschmotive gut gelaunt umzusetzen und uns zu zeigen.

Herzl. Grüsse von Eberhard :exclamdan:wink:
 

Highlight

Mitglied
Da ich keine "nassen" Farben verwende, kann ich zwar nicht aus eigenen Erfahrungen sprechen, doch ich kenne ein paar Tricks, Gerüche in der Luft recht schnell zu neutralisieren:

Ein oder mehrere Schalen über Nacht mit Essig im geschlossenen Raum aufstellen. Am nächsten Tag lüften und der Geruch ist verflogen. Bei Rauch und anderen Gerüchen klappt es hervorragend....wie es sich mit Farbe , Verdünner etc. verhält, weiß ich nicht, wäre also noch zu testen.

Ein anderer Geruchsneutralisierer ist Pulverkaffee, der in einer Schale aufgestellt wird.

Gelesen habe ich auch, dass ein Teelöffel Vanilleextrakt in der Ölfarbe Wunder wirken soll ....gut vermischen, fertig. Die Farbeigenschaften verändern sich angeblich nicht und anstelle des unangenehmen Geruchs verströmt leichter Vanilleduft....für die, die Vanille mögen evt. auch ein Test wert?
 

magaluisa

Senior Mitglied
Hallo Eberhard, ja, mich stört der Ölfarbengeruch ja auch nicht, im Gegenteil, aber ein Kleinkind in einem solchen Zimmer schlafen zu lassen, wäre wohl nicht so gut, und sicherlich würde er in dieser Situation auch Erwachsene stören. Übrigens ist mein Farbverbrauch ebenfalls extrem sparsam, bin ich von der Lasurtechnik bei Acryl und meinen kleinen Formaten her so gewöhnt.

Hallo Highlight, interessante Tipps! Die werde ich bestimmt mal ausprobieren, also einen weiteren Ölversuch starten. Aber erst nach Ostern, wenn die Gäste wieder weg sind.

Angela
 

schulzchen67

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Danke Eberhard, das trifft sich gut, denn ich überlege ernsthaft, mit Öl anzufangen, aber ich weiß nicht, ob ich schon so weit bin für das Medium.

vG Thomas
 

silkpaint39

Senior Mitglied
Hallo Eberhard,

ich habe mir gerade nochmal deine Tipps zu Gemüte geführt. Ich habe ja früher nur mit Ölfarben gemalt und habe noch das ganze Programm zur Verfügung.

Da ich in einem Kellerraum mit Fenster male, ist das Lüften - wenn es wärmer wird - kein Problem und ich werde dann auch wieder mit Ölfarben malen, jedenfalls teilweise. Acryl kann man ja gut als Untermalung benutzen und mit Öl weitermalen. Die feinen Übergänge bekomme ich mit Öl bestimmt besser hin als mit Acryl, obwohl es mittlerweise auch damit besser klappt als zu Beginn.

Deine Tipps zur Pinselaufbewahrung und Säuberung werde ich jedenfalls übernehmen, denn dadurch kann man bestimmt den Farbgeruch minimieren und man schont die Pinsel. Ich habe früher auch Terpentin dazu genommen, was einem sofort in die Nase steigt.

Liebe Grüße, Hilde
 

bruno

Senior Mitglied
Eins muss ich mal fragen: um die Pinsel länger frisch zu halten, wäre es da nicht auch sinnvoll, sie in einen ölgetränkten Lappen zu wickeln, da die Farben doch öl- und nicht wasserlöslich sind. Soll keine Kritik sein....ich überlege nur...:00000653:

Du willst die Farben ja in diesem Fall gar nicht lösen, sondern nur das Trocknen verhindern. Und Ölfarben trocknen durch Oxydation. D.h. um das Trocknen zu verhindern sollte man die Luftzufuhr verhindern. Da auch Sonnenlicht die Oxydation begünstigt sollte man auch das Licht "aussperren".

Würdest Du die Pinsel in ölgetränkte Lappen wickeln, besteht die Gefahr dass sich das Öl mit der am Pinsel befindlichen Farbe vermischt und diese am nächsten Tag nicht mehr die gewünschte Konsistenz hat. Das passiert Dir mit Wasser nicht, eben gerade weil sich Wasser und Öl nicht verbinden.

Es ist z.B. ein uralter Malertrick, die komplette Palette mit den Ölfarben drauf unter Wasser aufzubewahren, wenn man am nächsten Tag weitermalen will. Klappt wohl wunderbar. Einfrieren geht wohl auch, denn auch dadurch verzögert sich die Oxydation wohl erheblich - sicher kann man auch die Pinsel komplett über Nacht einfrieren.

Man kann die Pinsel wohl auch in Frischhaltefolie einwickeln, auch hierdurch dürfte die Luftzufuhr und somit die Oxydation wirksam verhindert werden.

Allerdings muss man sowohl bei den nass eingewickelten Pinseln als auch bei "gewässerten" Paletten darauf achten dass man vor dem Weitermalen das Wasser auch restlos entfernt hat. Wasserreste in der Ölfarbe führen nämlich u.a. dazu dass die Farben eher matt auftrocknen und der Glanz etwas verlorengeht.

Diesen Effekt nutzen manche Profimaler übrigens gezielt, indem Sie dann wenn sie eine matte Oberfläche erzielen wollen einen Tropfen Wasser (oder Spucke) in die Ölfarbe mischen. Hab ich mal in einem alten Ölmalbuch gelesen, selbst probiert hab ich das noch nicht...
 

bruno

Senior Mitglied
Danke Eberhard, das trifft sich gut, denn ich überlege ernsthaft, mit Öl anzufangen, aber ich weiß nicht, ob ich schon so weit bin für das Medium.
vG Thomas

Hi Thomas!
Nur zu, keine Scheu, probier es einfach mal aus. Ich hab auch mit Acryl angefangen, bin aber dann ziemlich schnell auf Öl umgestiegen. Gelegentlich male ich auch noch mit Acryl, aber meistens macht es in Öl einfach mehr Spaß und man hat einfach mehr Möglichkeiten. Sowohl was das "Feeling" beim Malen als auch was das fertige Bild angeht liegt Öl m.E. immer ganz weit vorne.

Ausserdem muss man ja nur deswegen weil man mit Öl anfängt nicht mit der Acrylmalerei aufhören. Man kann durchaus beides beibehalten, sofern man sich der Unterschiede bewusst ist. Ölfarbe ist "geduldiger", erfordert aber auch vom Maler mehr Geduld. Meiner Malweise kommt das sehr entgegen. Ich lasse mir gerne viel Zeit beim Malen und gehe immer mit einem Plan an die Sache. Daher male ich auch lieber in dünnen Schichten/Lasuren, die Prima-Malerei ist nicht so meine Sache. Bei Acryl kann man nach 10 Minuten drübermalen wenn mal was nicht geklappt hat. Bei Öl kann man unschöne Stellen dafür einfacher entfernen (mit Spachtel oder Lappen) und einfach neu malen.

Wo Ölfarben meiner Meinung nach einen Riesenvorteil haben ist das Verblenden. Gerade bei Porträts ist es mit Acryl für mich sehr schwer bis unmöglich, die nötigen feinen Farbübergänge hinzukriegen. In Öl ist das wunderbar stundenlang möglich.

Komplexere Bilder wie z.B. Porträts etc. mache ich fast ausschliesslich in einer Mischtechnik. Vor- und Untermalung in Acryl, Vollendung in Öl. Klappt vorzüglich! Nur merken: Öl auf Acryl geht immer, Acryl auf Öl geht nimmer!

Auch hier ist die lange Trocknungszeit von Ölfarben von Vorteil: Würde ich auf einer Acryluntermalung mit Acryl weiterarbeiten, kriege ich die neue Farbschicht nach wenigen Minuten kaum wieder weg, wenn eine Partie mal nicht optimal klappt. Male ich mit Öl auf einer getrockneten Untermalung, kann ich das jederzeit wieder wegnehmen und ohne Probleme die Partie neu malen. Übrigens klappt das nicht nur bei einer Acryluntermalung, auch bei Öl auf Öl geht das wunderbar, sofern die untere Schicht trocken genug ist.

Ok, ein wenig muss man sich bei Ölfarben mit der Chemie auseinandersetzen, insbesondere mit der "Fett auf Mager" Regel. Ist aber keine Hexerei, und der Lernaufwand wird schnell mit wesentlich "edleren" Bildergebnissen belohnt. Und lass dich am Anfang nicht verwirren durch das unübersichtliche Angebot an Öl-Malmitteln etc. Zumindest am Anfang braucht man das alles gar nicht. Kauf Dir einfach mal eine Grundausstattung der wichtigsten Ölfarben in einer guten Qualität (Billigfarben nerven nur, und durch die höhere Ergiebigkeit sind "teure" Markenfarben letztendlich gar nicht so teuer) und ab gehts!

Also ran an den Speck (ähh, ich meinte "Öl"). :00000285:
 

Malmal

Forum-Guru
Administrator
Bruno hat recht Thomas, probier es aus, es macht wirklich viel Spaß!
Aufgeben werde ich das Acrylmalen keinesfalls, dazu komm ich viel gut damit klar und es kommt meinem Malstil eher entgegen.

Trotzdem war das für mich kein Grund, es auch mit Öl zu versuchen! Es ist schon eine heftige Umstellung und eine echte Herausforderung! Doch das ist mir egal, ich will auch mit Öl gute Bilder malen können und so langsam bekomme ich den Durchblick:mad1:

Viele Grüße
Jörg
 

maja

Forum-Ikone
Jörg, ich habe auch ziemlich lange gebraucht von der ersten Begeisterung bis jetzt, um da einigermaßen klarzukommen. Zu schnell gibt es bei der Naß-in-Naß-Technik Farbmatsch, da gehört schon eine Portion Erfahrung zu, um das zu verhindern. Aber wenn man es erstmal einigermaßen raus hat, dann klappt das hervorragend!
 

Johndell

Senior Mitglied
Du willst die Farben ja in diesem Fall gar nicht lösen, sondern nur das Trocknen verhindern. Und Ölfarben trocknen durch Oxydation. D.h. um das Trocknen zu verhindern sollte man die Luftzufuhr verhindern. Da auch Sonnenlicht die Oxydation begünstigt sollte man auch das Licht "aussperren".

Würdest Du die Pinsel in ölgetränkte Lappen wickeln, besteht die Gefahr dass sich das Öl mit der am Pinsel befindlichen Farbe vermischt und diese am nächsten Tag nicht mehr die gewünschte Konsistenz hat. Das passiert Dir mit Wasser nicht, eben gerade weil sich Wasser und Öl nicht verbinden.

Es ist z.B. ein uralter Malertrick, die komplette Palette mit den Ölfarben drauf unter Wasser aufzubewahren, wenn man am nächsten Tag weitermalen will. Klappt wohl wunderbar. Einfrieren geht wohl auch, denn auch dadurch verzögert sich die Oxydation wohl erheblich - sicher kann man auch die Pinsel komplett über Nacht einfrieren.

Man kann die Pinsel wohl auch in Frischhaltefolie einwickeln, auch hierdurch dürfte die Luftzufuhr und somit die Oxydation wirksam verhindert werden.

Allerdings muss man sowohl bei den nass eingewickelten Pinseln als auch bei "gewässerten" Paletten darauf achten dass man vor dem Weitermalen das Wasser auch restlos entfernt hat. Wasserreste in der Ölfarbe führen nämlich u.a. dazu dass die Farben eher matt auftrocknen und der Glanz etwas verlorengeht.

Diesen Effekt nutzen manche Profimaler übrigens gezielt, indem Sie dann wenn sie eine matte Oberfläche erzielen wollen einen Tropfen Wasser (oder Spucke) in die Ölfarbe mischen. Hab ich mal in einem alten Ölmalbuch gelesen, selbst probiert hab ich das noch nicht...

Ehrlich gesagt ist das alles viel zu kompliziert und zu umständlich. Ich habe immer einen Topf mit billigen Salatöl hier stehen, in dem ich nach dem malen die Pinsel rein dippe und einfach zur Seite lege. Salatöl oxydiert nicht, und die Pinsel halten sich über Wochen frisch. Wenn ich dann weiter male, nehme ich ein wenig Toilettenpapier und wische sie damit aus, somit sind sie auch gleich gereinigt und kann weiter malen.
 

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