Gut, entfernen wäre gegangen mit Terpentinöl, eigentlich waren nur die schwarzen Partien an den Rändern betroffen , 5 cm breit.
Oberhalb der Kathedrale ist nicht reines Schwarz sonder ein leicht gelblicher Ton ( Lichter vom Innern der Stadt)
Ich wollte jedoch das Risiko nicht eingehen, um ja nicht die Malerei zu beschädigen.
Deshalb startete ich den Versuch mit einem selbst hergestellten Bienenwachsfirniss.
Bestehend aus gebleichtem Bienenwachs und Terpentin 1:1 Den benötigte ich früher oft zum Firnissen von Mischtechniken auf Papier oder Holz ( Mit Eitempera Untermalung und Harzöllasuren) Das hat immer funktioniert.
Dazu muss die Paste über einer Kerzen Flamme in einem Löffel erhitzt werden.
Wenn sich diese Paste verflüssigt hat muss man sie zügig auftragen und mit einer weichen Bürste glatt über das ganze Bild striegeln. Danach wird mit einem fusselfreien Lappen das ganze poliert. Mit einem Föhn kann man Notfalls das verfestigen verzögern.
An Stelle einer gleichmässig matten Oberfläche hatte ich aber immer noch glänzende Flecken. Mehr noch als vorher.
Diese stören den Gesamteindruck ungemein, vor allem bei Streiflicht
Im allgemeinen braucht es sehr viel bis es mir den Deckel lupft, aber die Frustration war zu gross.
Als Malgrund benutzte ich ein mit Leinwand überzogenen Karton mit Gegenzug auf der Rückseite. Kosten etwa 8 Franken in dieser
Grösse. Der Verlust hält sich also in Grenzen. Beim zerbrechen dieses Malkartons stellte ich fest das dieser sehr robust war und der Kern aus Holz. Das zerbrechen war nötig, sonst hätte ich das Bild nicht in den Ofen gebracht. Hätte ich es einfach in einen Abfallsack gesteckt, wäre die Versuchung gross gewesen das missratene Bild immer wieder anzuschauen und mich erneut zu ärgern. Das rituelle Verbrennen hat etwas ungemein befreiendes und ist unwiderruflich.
Im Nachhinein betrachtet wäre es am einfachsten gewesen die mehrheitlich schwarze Umrandung einfach in einem Zug mit einer schwarzen Schicht zu überarbeiten. Das hätte etwa 3 Stunden Arbeit benötigt. So aber sind 35 Stunden Arbeit für die Katz gewesen.
Mit dem auftragen des Firnisses hab ich diese Chance vertan. Da ich nun ein Foto vom Bild habe, wird es wesentlich einfacher sein
Das Ganze noch einmal anzufangen, da ich nun eine genaue Vorstellung vom Endergebnis habe und mir nicht jeden Arbeitsschritt
lange überlegen muss.
Gruss Gregorio