Vorstellung + wie habt ihr das Malen/Zeichnen gelernt?

Johndell

Senior Mitglied
Der Tipp, die Augen zusammenzukneifen und quasi durch einen schmalen Schlitz sehen ist Gold wert, würde es ja fast schon als Life-Hack beschreiben! Was steckt denn dahinter für ein Phänomen, dass man dadurch quasi besser hell und dunkel sehen kann? Hängt es damit zusammen, dass das Gehirn weniger Informationen durch das Auge erhält und verarbeiten muss, oder trickst man sein Denk-Organ damit aus?
Dieser Tipp ist in der Tat Gold wert. Peripheres Sehen macht dieses Phänomen aus, durchs kneifen der Augen reduziert man unwichtige Informationen und reduziert es auf die wichtigen Informationen.

Klar stellt sich da die weitere Frage: Was sind nun die wichtigen Infos und welche sind belanglos?
Da wird es etwas Tricky… Es hat was mit den Kanten zu tun, es gibt scharfe Kanten und weiche Kanten, man findet da viel im englischen Bereich und dass nennt sich lost and found edges.

Scharfe Kanten entstehen nämlich wenn helle Bereiche an dunklen Bereichen angrenzen. Je weiter die beiden Tonwerte(also die Helligkeit) aus einander liegen um so schärfer wird eine Kante. Also krass gesagt: Wenn eine schwarze Kanten an einer weißen Kanten anliegen, erzeugt dies eine Rasierklingen scharfe Kante.
Hat man nun zum Beispiel eine weiße Kante an einer hell-gräulichen Kante anliegen, wird die Kante weicher und verschwommen wahrgenommen. Ich hänge unten mal ein Beispiel ran.

Nun, beim Peripherem Sehen orientiert sich das Auge als erstes nur an den scharfen Kanten, sie bilden die Blickführung in unserer Wahrnehmung. Das was da zwischen passiert ist Sekundär und erfolgt eher danach.
Wenn man nun die Auge kneift wird alles reduziert, alles an weichen Kanten erlöscht. Man kann dann besser selektieren und unwichtige Informationen raus filtern.

In der Kunst ist es Essenziell wichtig. Ob Turner, Monet, Rembrandt… alle machten sich das zunutze um auf ihre individuelle Art mit der Wahrnehmung zu spielen. Ob man Plastischer werden möchte oder sogar abstrakter arbeiten möchte wie Turner. Sie nutzten dies als Basis um unwichtige Information Kreativ abzuleiten. Man kann damit recht viel anstellen.
 

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Jam_ART

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Klar stellt sich da die weitere Frage: Was sind nun die wichtigen Infos und welche sind belanglos?
Da wird es etwas Tricky… Es hat was mit den Kanten zu tun, es gibt scharfe Kanten und weiche Kanten, man findet da viel im englischen Bereich und dass nennt sich lost and found edges.
Heißt das nicht lost & found eggs ? :060-laughing-1:
a klans Scherzerl

Tolle Erklärung @Johndell
 

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Andrea_justme

Gast
Ein schönes Beispiel - lost and found eggs - das kann nur von unserem Werner kommen :tearsofjoy: na, es geht ja eindeutig auf Ostern zu...

die "lost Eierkante" könnte aber mehr verschwinden, sprich, keine Linie vorhanden sein.
Aber ganz ehrlich - so am Anfang musst du das nicht beachten, @Lexylas . Mach dich einfach vertraut mit den Materialien, mit den Arten, wie du Schattieren magst. Magst du es mit Kreuzschraffur (kleinen Strichlein) oder magst du gerne verwischte, samtige Schatten... übe Formen und solcherlei geht schon eine ganze Runde weiter.
Im Hinterkopf behalten kannst du ja schon einmal, dass Formen mit Umrandungen nie richtig räumlich wirken. Darum Schattierungen und daraus werden sich irgendwann verschwindende Linien ergeben.
 

Lexylas

Mitglied
Hallo ihr Lieben,

Sorry dass ich mich erst jetzt wieder melde.
Meine beiden Kids und mein Mann sind krank, und mich hat es auch erwischt. Deshalb konnte ich die letzten Tage hier nicht aktiv sein.

@Joko
Ich nehme deine Rückmeldung selbstverständlich nur wohlwollend auf, keine Sorge! Ich möchte ja auch lernen und weiterkommen, deshalb freue ich mich sehr über dein Feedback und die dazugehörigen Tipps und Verbesserungsvorschläge. Danke!
Ich habe heute erste Versuche mit Perspektiven und Fluchtpunkten gemacht. Es ist sehr einleuchtend, und ich werde versuchen, mir diese Perspektiven und dazugehörigen Aspekte gleich anzugewöhnen. Schon beim Ausprobieren und Rumkritzeln sieht man bereits mehr Realität in den Zeichnungen.

@Johndell
Wow, vielen Dank für die knackigen und wichtigen Erklärungen, das ist krass und für mich verständlich! Es klingt nun tatsächlich simpel weil ich meine, das "Konzept" verstanden zu haben. Klar, da muss noch viel Übung und Erfahrung her, aber es hatte beim Lesen diesen Aha-Effekt, supermega, vielen Dank für den Aufwand, um mir das so kurz und knackig erläutert zu haben.

Was Schattierungen betrifft bin ich in der, sagen wir, Experimentierphase. Mir ist klar, dass realistisches Malen entsprechende Schatten braucht, um diese Realität darzustellen und Kanten von Objekten für das menschliche Auge zu erzeugen. Dieses realistische Malen/Zeichnen möchte ich als Ziel verfolgen.

Allerdings habe ich ebenso Gefallen am Stil gefunden, Schattierungen durch Schraffuren zu erzeugen. Es wirkt natürlich ganz anders, sodass ich mich eigentlich revidieren muss weil ich gar nicht weiß welchen Stil ich wirklich mag. Hierzu ein Dankeschön an @Andrea_justme für deine Motivation. Tatsächlich hatte ich nun auch die Erkenntnis und durch sämtliche Meldungen hier, einfach mal drauf los zu legen und zu schauen was heraus kommt und mir gefällt. Was mir gefällt ist für mich absolut schwer zu sagen, es gibt wirklich viel, und ich bin beeindruckt was alles möglich ist. Wo genau meine Reise hingehen wird scheint gerade in den Sternen zu stehen, aber ich versuche mir stets zu sagen, neugierig und offen, ja fast kindlich zu bleiben und alles zuzulassen.
Diese Varianz und viele möglichen Stile waren mir bisher nicht bekannt, ich bin wirklich beeindruckt und schwebe irgendwie auf Wolke 7, weil mir quasi alles offenstehen könnte und ich meine Ideen auf meine eigene Art und Weise verwirklichen kann. Ich weiß, es klingt emotional, so ist es aber für mich gerade, als ob es keine Grenzen gäbe.

Zurück zum faktischen ;)
Einerseits habe ich nur 3 Bleistifte zur Verfügung (H3, HB und B5), andererseits möchte ich gerne mit Farben und Buntstiften experimentieren.

- was spricht dafür, nur mir den vorhandenen Bleistiften zu Malen und was spricht dafür, sich weitere Härtegrade anzuschaffen und auszuprobieren?
- Welche Buntstifte (Marke, Hersteller) sind zu empfehlen? Sollte man sich anfangs zum Ausprobieren erst auf wenige Farben beschränken oder "gleich" mit vielen Stiften und entsprechend vielen Farbabstufungen malen?

Liebe Grüße, einen schönen 3. Advent und natürlich bestmögliche Gesundheit für euch,

Alexa
 

Wildhorse

Aktives Mitglied
Zu Deinen Fragen:
was spricht dafür, nur mir den vorhandenen Bleistiften zu Malen und was spricht dafür, sich weitere Härtegrade anzuschaffen und auszuprobieren?

Dafür: die Kosten nicht alle Welt und bringen Dich sicher weiter… sind für kleines Geld zu haben, musst ja nicht die teuersten Marken für den Anfang kaufen

- Welche Buntstifte (Marke, Hersteller) sind zu empfehlen? Sollte man sich anfangs zum Ausprobieren erst auf wenige Farben beschränken oder "gleich" mit vielen Stiften und entsprechend vielen Farbabstufungen malen?
- Kauf eine kleine Palette, zum Ausprobieren (12er Set)
- Welche Marke - hier geben sich die Hersteller nicht viel Unterschied, manchmal muss man durchprobieren
Ich mag von Caran d‘Ache die mit Wasser ähnlich zu Aquarell vermalbar sind und die Polichromos von Faber Castel auf Ölbasis also das pure Gegenteil.

ich denke da kommt es auf Vorlieben und gewählte
 

Johndell

Senior Mitglied
Was Schattierungen betrifft bin ich in der, sagen wir, Experimentierphase. Mir ist klar, dass realistisches Malen entsprechende Schatten braucht, um diese Realität darzustellen und Kanten von Objekten für das menschliche Auge zu erzeugen. Dieses realistische Malen/Zeichnen möchte ich als Ziel verfolgen.

Allerdings habe ich ebenso Gefallen am Stil gefunden, Schattierungen durch Schraffuren zu erzeugen. Es wirkt natürlich ganz anders, sodass ich mich eigentlich revidieren muss weil ich gar nicht weiß welchen Stil ich wirklich mag.

Es gibt sehr viele Formen vom Realismus: Klassischer Realismus, Impressionismus, Photorealismus, Naive Malerei, Expressionismus und Akademismus oder auch Salonmalerei genannt…. und Mischformen natürlich.
Ob du nun die Schattierungen schraffierst oder die Schatten sprenkelst, ist egal. Du bleibst damit im Rahmen des Realismus bzw. der gegenständlichen Darstellung.

Die meisten Laien kennen nur den Photorealismus, dass es eben nach Fotografie aussieht. Die meisten Anfänger fangen auch damit an, möglichst originalgetreu abzubilden. Willst du aber dass man Striche sieht, Texturen wie eine Schraffur… Geht es mehr Richtung Impressionismus(reduziert)…. und setzt man dem ganzen noch ein paar energische Striche zu geht es sogar Richtung Expressionismus.

Zhaoming Wu wäre so ein Beispiel, wenn du dir die Zeichnungen ansiehst... Am Anfang kann man sich noch nicht festlegen, das stimmt. Der Stil sucht auch Dich aus, daher sollte man nicht danach suchen.

Und gute Besserung
 

Joko

Senior Mitglied
Ich habe heute erste Versuche mit Perspektiven und Fluchtpunkten gemacht.
Ich finde das sehr gut - es hilft ungemein, wenn man ein stimmiges Ergebnis haben will
und erspart viel Zeit und Mühe, welche man ansonsten womöglich mit korrigieren verbringt,
weil man nicht weiß was da nicht so passend.....
( Ich weiß wovon ich rede.......;))
 

Lexylas

Mitglied
Hallo @Johndell,

tatsächlich erkenne ich die verschiedenen Formen von Realismus "nur" als Abstufung von Detailreichtum, d.h. das Dargestellte unterscheidet sich in meinen ungeschulten Augen für mich in den Details. Natürlich maße ich mir hier nicht an, die verschiedenen Formen nur hierdurch zu beurteilen oder zu klassifizieren. Das ist gar nicht möglich, das kann ich auch gar nicht und ist nicht meine Absicht.

Es führt aber zu den Gedanken die ich heute Nacht hatte, als meine Kids wach waren....

Ist es möglich, analog und händisch ein Kunstwerk zu erschaffen, egal welche Werzeuge, Materialien und Farben man benutzt, welches tatsächlich aussieht wie ein Foto? Digital kann ich es mir vorstellen, ist ein Foto ja "nichts Anderes" als eine Matrix voller farbiger Pixel, je nach Auflösung mehr oder weniger Pixel. Aber solche feine Linien und Farbpixel irgendwie zu malen, fände ich tatsächlich interessant.
Auch kam mir die Frage auf, die Künstler in ihren Epochen kannten die Fotografie in der Form gar nicht, wie haben Sie in ihren damaligen Zeiten den Realismus als solchen definiert? War es die Gesellschafft, die eine solche Klassifizierung gemacht hat, oder waren es die Künstler durch neue, bahnbrechende Mal- und Zeichenmethoden und -techniken, die immer mehr und mehr Details auf die Leinwand gezautert haben?

Auch das Thema Details kam mir in den Kopf. So wüsste ich gar nicht, wenn ich etwas male oder zeichne, in wiefern ich Details malen/zeichnen soll, oder wo es abstrakt bleibt. Ist das ein Learning, was mit der Zeit und dem eigenen Stil kommt? Oder gibt es sowas wie Regeln, Techniken, Abstraktionsgrade oder Sonstiges um ein stimmiges Bild zu erhalten, in welchem Maße Details vorhanden sein sollten? Ich denke mal, was im Fokus meines Bildes ist sollte schon detailreicher sein als Dinge in der Umgebung oder im Hintergrund, d.h. ich definiere dadurch gewissermaßen Details. Aber wie tief oder "flach" sollten Details wirklich sein?
 

Pinselhansi

Senior Mitglied
Ich bin zwar nicht angesprochen, aber:
Für mich ist Kunst, auch die Malerei, in erster Linie ein Ausdruck von Gefühlen. Und wenn man versucht, Gefühle wissenschaftlich zu definieren, in ein Schema zu pressen und Regeln und son Blödsinn aufzustellen, dann kann dabei nichts gutes herauskommen.

Schon wenn ich etwas schön finde und es auf der Leinwand umsetzen will, ist das ein Ausdruck meiner Gefühle. So wie hundert Maler (man lasse ihnen freie Hand!) hundert verschiedene Bilder schaffen werden, findet sich für jedes Bild wenigstens einer dem das gefällt. Und dabei können Kritzelbilder, auf denen man mit Mühe etwas wiederfindet bis zu fotorealistischer Wiedergabe alles dabei sein. Und niemand schreibt dir vor, welche Details gemalt werden sollen. Wenn keine gemalt sind, dann ist das eben so.

Auch aufgestellte Regeln der Malerei unterliegen dem Zeitgeist, manche werden nur durch ständiges Wiederholen dem Betrachter aufgedrückt, täuschen damit eine absolute Wahrheit vor, die es aber nicht gibt.

Alles entwickelt sich. Warum soll ich mir heute noch die Farben selbst anrühren, nach uralten Rezepten? Die alten Meister hätten sicher auch zum Online-Versand gegriffen, wenn sie die Möglichkeiten gehabt hätten. Und wenn ich mir so manches alte Bild anschaue, denke ich auch naja, wenn sie das so schön fanden ...
Beispiel: Der röhrende Hirsch auf fast allen Landschaftsbildern. Heute undenkbar, aber damals ging es nicht ohne. Oder die hüpfenden Damen mit Schleier auf einer Wiese. Nun ja ...

Fazit: Nicht immer alles den Regeln entsprechend vorbereiten, einkaufen, darstellen. Zum Malen das nehmen, was bei der Hand liegt oder wozu man sich hingezogen fühlt und dann einfach tun. Zeichnen! Malen! Ich hab mich quer durch das Forum gelesen und alte Beiträge gefunden, wo ich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Da will man etwas tun und geht hochwissenschaftlich ran. Welche Stifte, welche Leinwand, welcher Verdünner ... Wann wollen die anfangen, etwas zu machen? Gar nicht?

Ich glaube, ich muss mal ein Buch schreiben, über Zusammenhänge von Motivation und Ergebnis. Das wird lustig!
 

Lexylas

Mitglied
Hallo @Pinselhansi ,

danke für dein Statement! Ich beziehe es auf mich bzw. fühle mich angesprochen und finde mich dort wieder.
Ich fühle mich aber selbstverständlich nicht angegriffen und ich stimme dir zu, ich mache mir wohl zuviele Gedanken und will perfekt vorbereitet sein, anstatt einfach loszulegen. Es kann eigentlich so einfach sein.
 

Bunny0904

Aktives Mitglied
Ist es möglich, analog und händisch ein Kunstwerk zu erschaffen, egal welche Werzeuge, Materialien und Farben man benutzt, welches tatsächlich aussieht wie ein Foto? Digital kann ich es mir vorstellen, ist ein Foto ja "nichts Anderes" als eine Matrix voller farbiger Pixel, je nach Auflösung mehr oder weniger Pixel. Aber solche feine Linien und Farbpixel irgendwie zu malen, fände ich tatsächlich interessant.
Natürlich ist es möglich, es ist sogar möglich Kunstwerke zu schaffen die 'besser' sind als ein Foto.
Schau Dich hier in den einzelnen Bereichen um, Du wirst einiges in diese Richtung finden.
Aber.
Muss man das?
Nein.
Es heißt so schön 'alles kann, nichts muss' und das trifft in der Welt der Kunst voll zu. Wir empfinden ein Bild als schön wenn es die entsprechenden Gefühle in uns auslöst (und wir sie zu deuten wissen). Ein Bild das uns schiach/schroh/unschön erscheint kann für einen anderen wundervoll sein. Kunst ist eben so individuell wie der Mensch selbst.
Wenn man mal Stift-/Kreide-/Pinselblut geleckt hat kommt man schnell zu der Frage 'wo möchte ich denn eigentlich hin?'. Damit muss man sich aber gar nicht befassen denn meistens ist es ein Prozess der Dich langsam aber sicher auf den für Dich richtigen Weg schickt. Natürlich kannst Du gewaltsam Techniken erlernen, Vorgehensweisen, etc. und damit schöne Bilder malen, wenn Du aber die Möglichkeit hast Dich zwanglos freifließend in diese Welt einzulassen bist Du irgendwann angekommen und weißt es dann auch.

Zu den Details; kannst Du so machen. Musst Du aber (schon wieder) nicht. :wink: Manche Bilder leben durch wenige bis gar keine Details, kleine Dinge die unser Gehirn zusammenfügt und ein ganzes draus macht.
Mach halt einfach, male, zeichne, probiere Dich aus, schau Dich hier gut um und nimm Dir Zeit, bei Fragen- frage und nach und nach wird sich Dir der Weg ebnen der eben Deiner ist.
 

Pinselhansi

Senior Mitglied
ich mache mir wohl zuviele Gedanken und will perfekt vorbereitet sein,
Worauf?
Blöder Spruch: "Man wächst mit seinen Aufgaben."
Also einfach los, mit dem, was du hast.
Problem? - Frage - Forum hilft.
Auf was willst du vorbereitet sein? Man kann nicht "auf alles" vorbereitet sein. Der Knall kommt früher oder später und dann weißt du vielleicht, wohin die Reise geht, oder musst dich woanders ausprobieren.

Ich hab auch die Tage mit Wachsmalstiften rumprobiert. Hatte da etwas ganz fertiges im Kopf, jetzt ist alles im Eimer, und ich habe die Erkenntnis, das ist nichts für mich. Ich bleib beim Öl.

Nimm dir nicht die alten Meister zum Vorbild, schau dich im Leben um, mach Foto von Dingen, Situationen, die dich berühren und dann zeichne/male, das, was du als gut empfindest.
 

canvas

Senior Mitglied
Also ich find es ja gut, dass du dir auch Gedanken machst und vorbereitet sein willst. Das Ding ist nur, dass du dich nicht dadurch zu viel bremsen lassen solltest. Denn wie du siehst ist die theoretische Seite riiiieeesig und umfangreich und wenn du vorher auf alles vorbereiten willst, dann bist du da lang beschäftigt. Und was man beim Rumprobieren lernt, ist auch wichtig. Nämlich was einem liegt und dass du Dinge eben nicht immer genau nach dem Buch machen musst, damit es dir gefällt und zu dir passt.

Aber ich versteh das auch sehr gut, hab das auch durchgemacht.
Ich vergleich das mal mit dem Kochen. Mein Vater war Koch und ich wollt gern von ihm ein bestimmtes Rezept haben. Er hatte das nicht schriftlich und bei der Zutatenliste bei den Gewürzen angekommen, die er verwendet, sagte er so Sachen wie: "Ja, da nimmst halt eine Prise von dem und a bissi von dem anderen, usw...usw... und dann musst halt abschmecken" - ich mit Block und Stift bewaffnet war gewissermaßen schockiert und hab dann gesagt: "Wie soll ich denn dann wissen, wie das gehen soll???" Er meinte dann: "Das merkst du dann schon mit der Zeit." Die ersten Male beim Nachkochen versuchte ich schwitzend so genau wie möglich dem Rezept zu folgen. Aber dann ab dem ca. dritten Mal kam dann erst die Sicherheit und das Gefühl - und ich verstand, warum er mir das auch nicht genau sagen konnte. Denn da kommt der persönliche Geschmack ins Spiel bei der Abstimmung des ganzen Gerichts....
 

Pinselhansi

Senior Mitglied
Also ich find es ja gut, dass du dir auch Gedanken machst und vorbereitet sein willst.
Helft mir auf die Sprünge: Worauf wollt ihr vorbereitet sein? Ich verstehs einfach nicht. Auf konkrete Ereignisse kann man sich ev. vorbereiten, eine Ausstellung, einen Besuch, eine Prüfung. Aber ihr wollt doch malen.
Die einzige Vorbereitung ist da einen Malgrund zu finden, und dazu passende Stifte oder Farben, dann noch Pinsel. Alles weitere heißt Entwicklung. Das erste Bild geht eh in die Hose (ich hab meins aufgehoben, als Beispiel, wie man es NICHT machen soll). Daraus lernt man, das ist ein Prozess, der abläuft und den man auch nicht aufhalten kann.
Worauf also vorbereitet sein?
 

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