Wasservermischbare Ölfarben?

C

Carpenter

Gast
@ malmal: wenn du dir beim malen ein kleines Glas, am besten verschließbar, mit Sonneblumenöl hinstellst, kannst du, wenn du die Pinsel nicht mehr brauchst oder einfach auch nur zwischendurch reinigen willst, den Pinsel einfach kurz ins Öl tauchen und dann in einem Lappen abwischen, dass zwei, drei Mal wiederholen und fertig. Die Pinsel kannst du danach super mit ner Pinselseife auswaschen, schont die Pinsel und ist geruchsfrei. Ich verzichte zum Pinselreinigen vollkommen auf andere Mittel.
 

Gregorio

Aktives Mitglied
Hallo

Wenn Ihr eine solide Technik habt für Ölmalerei, stellt sich das Problem mit den Wasservermischbaren Farben gar nicht. Für Eitempera bräuchte es einen Kreidegrund,oder
Gesso. Danach mit verdünnter Ölfarbe über Vorzeichnung grundieren. Mit Deckweiss und Eitempera die Lichter höhen. Danach Zwischenlasur mit Magerer Ölfarbe.
Weiter mit Aquarellfarbe und Eitempera. Darüber dünne Öllasur und mit Ölfarbe weitermalen. (Mischtechnik)
Also mit Eitempera zu experimentieren verlangt gewisse Vorkenntnisse und ein genaues einhalten der Regeln (Fett auf Mager)
Nehmt eine eingefärbte Leinwand und arbeitet direkt mit Ölfarbe in Richtung Hell und Dunkel. Wenn der Malgrund eingefärbt ist könnt Ihr jederzeit aufhören, das Bild ist immer
Irgendwie fertig!
 

Daxt3r

Aktives Mitglied
Hallo, ich bin neu hier im Forum und würde diesen Thread gerne wiederbeleben. Ich beschäftigte mich seit einiger Zeit mit den Artisan wasservermischbaren Ölfarben und versuche soviel Infos wie mögich darüber in Erfahrung zu bringen.
Was mich besonders interessiert ist, wie ich die verschiedenen Medien passend einsetzen kann. (z.B. Artisan Leinöl, Standöl, Thinner usw.)
Kann mir da jemand weiterhelfen?
 

Inge

SUPERVISOR
Hallo und willkommen hier im Forum.
Ich weiß jetzt nicht, wieviel Ölerfahrung du allgemein schon hast, aber ich kann zu den Wassermischbaren gut und gerne Auskunft geben, weil ich sie seit vielen Jahren praktisch ausschließlich verwende und auch die zugehörigen Malmittel (wenn auch möglichst sparsam und selten) einsetze.

Grundsätzlich kannst du mit deinen Artisan (oder auch anderen, wie Lukas Berlin usw.) alle Techniken arbeiten, die mit den Normalos auch gehen - und noch einige zusätzliche, bei denen man sich mit Letzteren mit Terpentindunst vergiften würde, wie es :00000353: vermutlich getan hat.
Aktuell zeige ich z. B. gerade Schichtenmalerei im Thread Sounds of Silence".
Angefangen habe ich die Erstanlage, also die Rohskizze auf Leinwand, mit leicht wasserverdünnter Farbe. Denn die wird ja durch die Wasserbeigabe dünnflüssiger und auch "magerer". Da diese erste Schicht (die die "Normalos" mit terpentinverdünnter Farbe machen würden) später mehr sichtbar sein wird, sondern lediglich als Untergrund/Orientierung dient, ist der logischerweise fehlende Glanz völlig unwichtig und die mangelnde Deckkraft ebenso. Die Ölfarbe kann dann wie Wasserfarbe verwendet werden. Da drauf fange ich dann an, mein Bild aufzubauen, erst ohne Beigabe von irgendwas, dann in den Folgeschichten langsam mit etwas modifiziertem Leinöl. Für gaaaanz sanfte Übergänge z. B. im Himmel bei den allerletzten (!) Schichten gebe ich gaaaanz wenig (!) modifiziertes Standöl bei.
Sollte ich mal irgendein Pigment nicht in der wassermischbaren Variation bekommen, gebe ich Schmincke Malmittel zur Herstellung wassermischbarer Ölfarben (früher gab's da Medium 7 von Lukas) bei.
Solltest du sonst noch Verwendungsfragen haben, gerne.
:00000299:
 

Daxt3r

Aktives Mitglied
Hallo, Inge!
Danke für deine schnelle Antwort! Ich habe noch viele, viele Fragen und würde mich sehr freuen, wenn die auch alle so kompetent beantwortet werden. Was hälst du von dem Artisan Thinner? Der hält ja die Farbe länger offen als Wasser und "verschmiert" die Farben auch nicht so stark wie das bei Wasser der Fall wäre. Mir ist außerdem der Verwendungszweck von den speziell für wasservermalbaren Artisan-Ölfarben noch nicht ganz klar. Hab mir folgende besorgt: Leinöl, schnelltrocknendes Malmittel, Malmittel und Thinner). Könntest du mir bitte die Unterschiede erklären?
Macht es außerdem Sinn, den Thinner und ein Malmittel zu kombinieren?
 

jobr

Aktives Mitglied
. . .Leinöl, schnelltrocknendes Malmittel, Malmittel und Thinner). Könntest du mir bitte die Unterschiede erklären?
Macht es außerdem Sinn, den Thinner und ein Malmittel zu kombinieren?
Alle oben genannten Mittel sind dazu da die Farbe flüssiger zu machen, sie lassen sich beliebig kombinieren, dies macht aber vor allem bei (Lein)öl und Thinner Sinn!
- Thinner macht die Farbe magerer (und eher matt)
- Leinöl macht die Farbe fetter (und eher glänzend)
Nach der Regel 'fett auf mager' ist es bei der Schichtenmalerei angebracht, mit nur Thinner anzufangen und bei jeder Schicht etwas mehr Leinöl dazu zu nehmen.
Malmittel sind meist schon ein Gemisch von Thinner und Ölen und bei schnelltrocknende dazu noch Sikkative oder schnelltrocknende Öle.
 

Inge

SUPERVISOR
Ehrlich gesagt würde ich dir - auch wenn man natürlich alles, was man erbeutet hat, auch sofort ausreizen möchte :00000295:) dazu raten, erst einmal sämtliche Mittelchen außer dem Leinöl außen vor zu lassen.
Du solltest ein Gefühl für die Farben bekommen und dieser ganze Firlefanz ist wirklich für 80 % der Malvorhaben überhaupt nicht nötig.

Zu deinen Fragen:
- Wassermischbare haben gerade den Grundvorteil, dass sie keinerlei Terpentin oder terpentinhaltige Ergänzungsstoffe/Malmittel benötigen. Das heißt, dass weder auf der Leinwand, noch beim Waschen von Pinseln & Co. dieses Giftzeugs eingesetzt wird, sondern nur Wasser bzw. Pinselseife, basta.

Wassermischbar heißt NICHT, dass man grundsätzlich Wasser in die Farbe gibt (das verstehen viele falsch, die sich dann beschweren, dass die Farben dünn wie Wasserfarben sind, nicht glänzen und/oder nicht decken.
NEIN, man KANN sie mit Wasser mischen, z. B. zum Erreichen ganz dünner Schichten oder Auswischungen (z. B. dick mit purer Farbe Konturen vorziehen, kurz ca. 10 - 20 Min. anziehen lassen, dann mit einem Schwamm stellenweise verziehen)
Eigentlich macht man so oft nur die Skizzen.
Da man wg. sonst drohender Rissbildung grundsätzlich Ölschichten von "mager" nach "fett", d. h. von ölarm nach ölhaltig aufbaut, bietet sich der Zusatz von Wasser in den ersten Schichten an, weil man direkt auf die Leinwand skizzieren kann, ohne - bei ungewollten Sachen - sich die Möglichkeit zur Korrektur zu nehmen.

Ich würde so anfangen:
Vorzeichnen auf der LW oder dem Malblock stark verdünnt, dass du halt gerade die Konturen/Farbideen oder Helldunkeloriehntierungen alle schön siehst
Darauf Farbe pur wie aus Tube
Darauf (wenn überhaupt noch nötig) Farbe gemischt mit ganz wenig Leinöl
Darauf (wenn dann noch Lasuren o. ä.) stärker mit Öl versetzte Schicht

Das dürfte dir für den Farbentestanfang gänzlich genügen, da bekommst du ein schönes Gefühl für das Verhalten der Farbe.

Dann kannst du immer noch mit Sikkativen & Co. experimentieren.

Man muss wissen:
- Ölfarbe hat ja gerade den Vorteil, dass sie langsam trocknet und deshalb lange und praktisch übergangslos auf dem Untergrund manövrierfähig bleibt. Gibst du Sikkativ hinzu, nimmst du der Farbe genau diese Eigenschaft wieder weg. Das mag im Notfall angezeigt sein, man sollte es sich aber gut überlegen.
- Die Zugabe jedes Malmittels ändert logischerweise den prozentualen Anteil des Öles an der Gesamtmasse und verschiebt damit den "Mager/Fett"-Wert, wirft dir also die potentielle Farbvolumenveränderung bei Oxidation (="Trocknung") der Farbe durcheinander
- Zugabe von Standöl etc. in unteren Schichten oder größerer Menge sollte man überhaupt nicht machen, steht übrigens meistens auch schon auf den Flaschen als Warnhinweis
- Thinner mag gegenüber Wasser weniger schmieren oder auch nicht. Ist aber in den meisten Fällen völlig belanglos, weil die Schichten, in denen sowas gebraucht wird, meist weder mit Wasser noch mit Thinner später sichtbar sind.
Schau mal bei "Sounds of Silence" die erste Leinwandfüllung für Berge und Wasserbereich an. Wurstegal, ob da was exakt ist oder nicht, gell? Ergo: Thinner habe ich noch nie vermisst.
 

Daxt3r

Aktives Mitglied
danke für eure hilfreichen Antworten! :) würde gerne ein paar meiner bisherigen Arbeiten hochladen, aber anscheinend bin ich dafür gesperrt?! Schade
 
Zuletzt bearbeitet:

Malmal

Forum-Guru
Administrator
Nein, du kannst Bilder hochladen und bist dafür nicht gesperrt, lies die Pflichtlektüre mal genauer durch. Empfehlen würde ich dir allerdings, einen eigenen Thread für die Vorstellung deiner Arbeiten zu eröffnen!
 

bruno

Senior Mitglied
Ich meine, mich erinnern zu können, dass neue Mitglieder erst dann Bilder hochladen können wenn sie eine gewisse Anzahl Beiträge geschrieben haben. Weiss aber jetzt nicht wie viele es waren. Ich glaube es waren mind. 10 Beiträge. Ob das nur für die Alben gilt oder auch für die Bildanhänge in Beiträgen, da bin ich mir nicht sicher.

Könnte also daran liegen wenn es nicht klappt. Die "Pflichtlektüre" solltest Du auf jeden Fall gut durchlesen, da gibt es auch eine Anleitung zum Hochladen von Bildanhängen.

http://happypainting.de/showthread.php?t=1101

Zusätzlicher Tipp: Anstelle runterzuscrollen und auf "Anhänge verwalten" zu klicken kannst Du beim Erstellen des Beitrags auch einfach auf das kleine Symbol mit der
Büroklammer am oberen Rand des Editors klicken...
 
Zuletzt bearbeitet:

Malmal

Forum-Guru
Administrator
Ich meine, mich erinnern zu können, dass neue Mitglieder erst dann Bilder hochladen können wenn sie eine gewisse Anzahl Beiträge geschrieben haben. Weiss aber jetzt nicht wie viele es waren. Ich glaube es waren mind. 10 Beiträge. Ob das nur für die Alben gilt oder auch für die Bildanhänge in Beiträgen, da bin ich mir nicht sicher.


Das gilt nur für die Alben Bruno, jeder neue User kann Bilder bereits beim ersten Posting hochladen!
 

Daxt3r

Aktives Mitglied
sehr oft kommt es mir beim Malen so vor, als ob sich die Ölfarben (ausschließlich Artisan) sehr schwer vermalen lassen. Ich weiß dann nicht, ob es am Untergrund (der Leinwand, Malkarton usw) also der Grundierung an sich liegt oder an den Farben, die zu wenig oder schlecht verdünnt sind. Wahrscheinlich beides ;) darum bin ich ja schon lange auf der Suche nach einem "Universalmittel" zur Verdünnung. Aber ich denke, dass das erwähnte Leinöl/Wasser 1:1 Gemisch gut funktionieren könnte. Wäre ein 1:1 Leinöl/Thinner-Gemisch ebenso möglich oder würde das die Eigenschaften der beiden Malmittel neutralisieren?
 

Inge

SUPERVISOR
Kommt jetzt halt wieder auf die Technik an.
a la prima oder willst du Schichten aufbauen/lasieren?
Wenn da nichts mehr draufkommt, kannst du auch bedenkenlos Leinöl pur dazunehmen.
 

Neueste Beiträge

Oben