Mit der ursprünglichen Frage des Fragestellers hat das zwar rein gar nichts mehr zu tun, aber was soll's?
Meiner Erfahrung nach bedeutet "trocken" bei Acrylfarbe nicht gleich "trocken".
Will sagen, dass Acrylfarbe sich zwar schon nach wenigen Minuten trocken anfühlt, dann aber noch nicht sämtliches Wasser verdunstet ist. Es dauert mehrere Tage bis die Farbschicht komplett durchgetrocknet ist, in dieser Zeit stabilisiert sich die Acrylschicht weiter. Nach 1-3 Tagen ist das Acryl dann komplett durchgetrocknet (!), was aber ja nicht heisst dass es mit chemischen Mitteln wie Abbeizern etc. nicht auch wieder gelöst werden kann. Komplett durchgetrocknet ist es dann aber schon.
Die Farbe ist also erst nach ein paar Tagen komplett durchgetrocknet und ist erst dann dementsprechend stabil.
Angetrocknete Acrylfarbe lässt sich zB am nächsten Tag noch leicht von der Palette entfernen, indem man sie mit Wasser besprüht und ein wenig wartet. Dann lässt sie sich tatsächlich leicht wegschaben. Lässt man dieselbe Palette erst mal einige Tage liegen und versucht es dann, so wird das Entfernen der dann durchgetrockneten Farbe viel schwieriger.
Der Acrylbinder "setzt" sich also auch nach dem ersten oberflächlichen Trocknen weiter,xso richtig wasserfest ist Acrylfarbe erst nach längerer Zeit. Das ist allerdings auch abhängig von der Qualität der Acrylfarbe, nicht jeder Acrybinder ist gleich stabil.
Anfangs hatte ich mal diese billige Aldi-Acrylfarbe (ich glaube 10 Fläschchen je 100ml zu 9,99€). Selbst wenn die komplett getrocknet war, färbte sich ein feuchter Lappen, wenn man damit über das Bild rieb. Miese Qualität eben. Bei besserer Farbe, zB Primacryl, passiert das nicht.
Es hängt also auch von der Qualität des Binders ab, es gibt da durchaus unterschiedliche Qualitäten. Füllmittel verschlimmern das bei billigen Farben dann auch noch...
Verwendet man beim Malen zu viel Wasser, tritt dann auch noch der Effekt der "Unter-Bindung" ein. Gibt man zuviel Wasser zu, schwächt das den Acrylbinder. Dann ergibt das keine hinreichend stabile Farbschichten, auch nach komplettem Durchtrocknen nicht. Je nach Qualität der Farbe sollte man nicht mehr als 20-30% Wasser dazugeben, das empfehlen auch die Hersteller selbst. Bei Billigfarben ist der Wassergehalt schon beim Kauf höher, umso weniger Wasserzugabe verträgt die Farbe dann.
Will man mit Acrylfarbe lasierend malen, sollte man sie also lieber mit farblosem Acrylbinder/Acrylmedium verdünnen und nicht mit Wasser.