Tut mir leid, dass ich jetzt erst assistieren kann, bin gerade etwas EDV-behindert und deshalb nicht so viel da.
Also: Der Farb-Mischkreis ist keinesfalls mit dem Farbkreis als solchen gleichzusetzen. Letzterer ist ja praktisch eine Übersicht, wie die kälteste auf ihm vorhandene Farbe (Cyan) auf beiden Seiten der Rundung zur wärmsten möglichen Farbe (gegenüber, also Orange) übergeht sowie Info darüber, welche Farben zueinander Komplementär sind usw.
Unser FarbMISCHkreis ist lediglich eine für die Systematisierung günstige Anordnung jeweils einer warmen und einer kalten Variante der Pigmentgruppen Rot, Gelb und Blau, also ein "kaltes" Dreieck zwischen Magenta, Cyan und Zitrone und ein "warmes" Dreieck zwischen Karmin/Karmesin, Ultramarin und Kadmiumgelb.
Ich habe die Farben so angeordnet, damit man in den Feldern außerhalb (also in der ersten Mischebene) die Unterschiede möglichst gut vergleichen kann. So liegt also die Mischung Cyan-Magenta nicht weit entfernt vom Kumpel daneben mit Ultramarin-Magenta.
Die Anzahl der Felder in dieser Mischreihe ergibt sich ganz einfach: Es gibt 6 Farben im Innenkreis. Die Farbe mit sich selber zu mischen gibt keinen Sinn, da sieht sie so aus wie vorher, klar. Also kann man sie mit maximal fünf fremden Pigmenten mischen. Das Feld, das an der Schnittstelle mit dem jeweiligen Nachbarn liegt, enthält logischerweise auch die Mischung mit diesem (also z. B. Cyan-Ultramarin). Da nun sowohl bei Magenta eine Mischung mit Cyan aufgetragen wird als auch bei Cyan eine Mischung mit Magenta, ist dieses Mischergebnis völlig identisch. Das ist auch der Grund, warum jede Mischung in diesem Kreis (ausser die, die im Verbindungsfeld ist, klar. die gilt ja für beide) zweimal vorkommt.
Als Ergebnis kann man schon mal feststellen, dass diese Mischungen aus lediglich zwei Pigmenten alle recht "sauber" daherkommen.
Bei den letzthin besprochenen Lila- Purpur-, Violett- und wie auch immer Rotblau-Mischungen ist halt festzustellen, dass sie um so kälter/blaustichiger werden, je mehr Kaltfarbe beteiligt ist. Also gaz klar Cyan + Magenta = kältestmögliches Mischlila, je mehr Cyan drinne, desto kälter.
Umgekehrt ist das wärmestmögliche Mischpurpur eine Mischung aus den beiden Warmtönen Ultramarin und Karmesin. Alles Andere würde logischerweise dazwischenliegen und man kann schön abstufen mit der Zugabe eines kalten Rotes oder gar eines kalten Blaus.
So kommen die über zigtausend Mischtöne zustande, die man mit diesen paar Ausgangsfarben erreichen kann.
Und das mit etwas Übung und Logik ohne Zufallsresultate
Regenbogen, Prismen, optische Phänomene u. dergl. sind zwar hochinteressante Studienobjekte, bringen einem aber halt nicht wirklich weiter, wenn man ganz einfach eine bestimmte zu ermischende 'Farbe braucht. Deshalb hier auch praktische Lösung und Übung statt theoretische Abhandlung.
Ich finde es aber toll, dass du dich damit beschäftigst und so tief einsteigst, keine Frage, Beowulf